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Wisnewskis „Enthüllungen“ und Macrons Satanistenpartys: Was tun gegen den Nonsens?

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Nach seinem Rausschmiss beim Knaur-Verlag knüpft Gerhard Wisnewski bei Kopp wieder an seine alte Masche an, herbeiphantasierte Absurditäten als „verheimlichte, vertuschte, vergessene“ Enthüllungen auszugeben.

In seinem neuesten Jahrbuch geht es beispielsweise um eine von Emmanuel Macron inszenierte Freimaurer- und Satanistenparty, um die Züchtung von „geschlechtslosen Arbeitsdrohnen für den neuen kommunistischen Sklavenplaneten“ unter dem Deckmantel eines Frisurentrends und natürlich um die neue Weltordnung.

Die Süddeutsche Zeitung hat das Machwerk gelesen und ist nicht amüsiert:

Das Schlimme an Wisnewskis Buch ist weder die Plumpheit seiner Argumentation noch der handwerkliche Dilettantismus; weder die hilflose Sprache, in der all das zusammengepanscht wird, noch die scheinlogischen Argumente, durch die Seriösität und Kausalität vorgegaukelt werden sollen.

Das Schlimme ist, dass dieses Buch tausendfach verkauft wird. Das nämlich bedeutet, dass offensichtlich viele Leute bereit sind, ihm mehr Glauben zu schenken als fundierteren Quellen. Was auf das eigentliche Problem weist: die epistemische Krise in der westlichen Welt.“

Schnelle Lösungen gibt es nicht, aber immerhin langsam mal Problembewusstsein – und ein paar Ansätze:

Die Lösungsansätze, die Experten wie Michael Butter skizzieren, sind so unspektakulär wie naheliegend: besserer Deutsch-, Medien- und Geschichtsunterricht an den Schulen, damit die Leute möglichst früh lernen, Texten und Argumentationsmustern kritisch und kompetent zu begegnen.

Und diejenigen in ein Gespräch ziehen, die zwar schon von Verschwörungstheorien gehört haben, aber noch nicht völlig an Freimaurerthesen verloren sind. Denn echten Verschwörungstheoretikern, so Butters langjährige Erfahrung, kann man durch Argumente nicht mehr beikommen.“

Zum Weiterlesen:

  • Verschwörungstheorien bedrohen die Demokratie, Süddeutsche am 28. Januar 2018
  • Knaur trennt sich von Gerhard Wisnewksi. Kopp nimmt ihn auf, hat aber Marketing-Probleme, GWUP-Blog am 14. Januar 2016
  • Strahlenbelastung: Wie Gerhard Wisnewski für Panik sorgt, GWUP-Blog am 22. März 2011
  • Unter Beschuss: Wie es ist, von Verschwörungstheoretikern und Hatern bedroht zu werden, GWUP-Blog am 12. Januar 2018
  • Verschwörungstheorien: Wenn einem die Worte fehlen, GWUP-Blog am 20. August 2017
  • Neues Buch über Verschwörungstheorien angekündigt, GWUP-News am 27. Januar 2018

12 Kommentare

  1. Die prompte Antwort von GW:

    Auflage der SZ: stark fallend,
    Anzahl der Leser des Kopp-Verlags: steigend.

    Viele Grüße
    Bernd

  2. @Bernd Schohne:

    Auch wenn Sie Ihren „Kommentar“ sechsmal posten und primär versuchen, darin Verschwöri-Links unterzubringen:

    Was soll das für ein Argument sein? Selbst wenn das stimmen sollte, würde es nicht mehr aussagen, als dass es derzeit ein gewisses Bedürfnis nach Spinnereien zu geben scheint und viele Menschen nicht mehr zwischen seriösen und Fake News unterscheiden können oder wollen.

    Gibt es da nicht so einen Spruch mit den „Millionen Fliegen …“?

  3. Hallo Bernd,

    ich habe nicht sechsmal gepostet, sondern es kamen immer
    Meldungen wie „Spamverdacht“, „Zu schnelles Hintereinanderposting,
    bitte in wenigen Sekunden nochmal versuchen“ u. a.

    Gruß
    Bernd

  4. Polemik, aber gut:

    Wenn ich Sie jetzt aber daran erinnere, dass zum großen Denken, dass also zum prinzipiellen Infragestellen des Bestehenden, nicht pseudogelehrtes Nachplappern gehört, sondern oft auch das große Beleidigen à la „Ich kann nicht so viel fressen, wie ich kotzen möchte!“ oder „Und sie dreht sich doch, ihr katholischen Vollidioten!“, wenn ich Ihnen sage, dass am Ende jeder wirklich neue Gedanke für die folgsamen Anhänger eines alten Gedankens eine Beleidigung bedeutet, ein unangenehmes, aber oft heilsames Denk-Attentat, dann sind Sie natürlich wahnsinnig genervt, denn erstens dachten Sie, Sie hätten endlich für ein paar Jahre Ruhe von Hasskolumnisten wie mir und wären auf dem Friedhof Ihrer kleinen Germanen- und Gelehrtenrepublik ganz unter sich – und zweitens wissen Sie ganz genau, dass ich recht habe.

    http://www.zeit.de/2018/05/polemik-literatur-hate-speech-internet-uebertreibungen

  5. Wer hat eigentlich mehr Geld?
    Die Verschwörer oder wir Verschwörungstheoretiker?
    Wer also ist die größere Gefahr für Demokratie,
    Umwelt und die Zukunft der Menschheit?

    Es gibt weltweit für 800 Billionen Dollar
    Derivate. Das würde heissen, jedes afrikanische Kind
    hat 100.000 $ Schulden.

    Vielleicht sollte dieses ein Thema der GWUP
    werden, bevor man Zweifler an der Mondlandung
    mit dümmlichen Berichten traktiert.

    Gruß,
    Bernd Schohne

  6. @Bernd Schohne:

    Ok, nach „Wer hat mehr Auflage?“ geht es jetzt um „Wer hat mehr Geld?“

    Beides völlig sinnfreie und themenfremde Einwürfe.

    Danke für Ihre Kommentare, viele Grüße – alles Weitere geht ungelesen in den Spam.

  7. Man müsste den Kindern in den Schulen bereits „Quellenkompetenz“
    beibringen, das ist die langfristige Lösung. Und für uns „alte Säcke“ würden Kampagnen und Volkshochschulkurse in die Richtung etwas bringen.

    Dann wären solche Typen wie Bernd Schohne da oben ganz schnell unbedeutende Geschichte.

  8. „Quellenkompetenz“ in der Schule: Das wäre echt super

  9. manche Dinge sind ja schwerst daneben.

    Reichsbürger ist ja schon beklopft, aber Reichsbürger und Impfgegner und Hamer Anhänger ist dreifach bescheuert, so wie Pilhar; das ist scheinbar besser so.
    Der Wahn soll ja in sich geschlossen sein.

    Ist nur die Frage warum da immer noch Leute drauf reinfallen – Pilhar lebt ja von dem Chaos in seinem Oberstübchen.

    100 Mio € bekommt er aber nicht dafür – Details hier

    https://kurier.at/chronik/oesterreich/die-eigenartige-welt-des-herrn-pilhar/265.110.114

  10. Wisnewski da läuft es mir eiskalt den Rücken runter Dieser Scharlatan

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