Die Programmzeitschrift TV14 hat es gerade erst wieder getan: dreiste Homöopathie-Werbung, notdürftig als redaktionelle „Reportage“ verbrämt.
Zu dieser Problematik brachte Spiegel-Online jetzt ein Interview mit Dr. Natalie Grams:
Zahlreiche Frauenzeitschriften loben in ihren Artikeln frei verkäufliche Arzneimittel, Markenartikel werden dabei auffallend oft genannt – das zeigt eine Auswertung von 13 verschiedenen Titeln, die Spiegel-Online veröffentlicht hat. Oft gesellen sich zu den Texten Anzeigen der jeweiligen Hersteller.
Am zweithäufigsten erwähnen die Zeitschriften Präparate der Deutschen Homöopathie-Union (DHU). Homöopathische Arzneimittel anderer Hersteller finden ebenfalls Erwähnung, darunter welche von Heel, Pflüger, Klosterfrau und PharmaFGP.
In fast jeder der 65 Zeitschriften-Ausgaben, die in die Auswertung einflossen, wird über Homöopathie berichtet. Dabei wird sie durchweg positiv dargestellt.“
Der Artikel kletterte zeitweise auf Platz zwei der meist geteilten Beiträge im Laufe des gestrigen Tages.
Zum Weiterlesen:
- Homöopathie-Berichterstattung: „Aus meiner Sicht ist das Pharmawerbung“, Spiegel-Online am 6. Dezember 2016
- Well und fit mit Scheiß und Dreck, GWUP-Blog am 26. Januar 2011
- „Baby und Familie“ über Globuli bei ADHS, GWUP-Blog am 1. April 2014
8. Dezember 2016 um 09:14
Der Hauptartikel dazu: http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/schleichwerbung-fuer-medikamente-krankes-geschaeftsmodell-a-1122955.html
9. Dezember 2016 um 16:06
Passt nirgendwo anders hin, hier wohl am ehesten:
Sah gerade auf Facebook, dass der DZVhÄ zweimal das Wort „Lügenpresse“ zusammen mit dem Namen Natalie Grams zeigt.
Ich weiß nicht, ob ich mehr erschüttert bin, weil das einfach nur miserabler Stil ist? Oder soll ich mich freuen, dass der DZVhÄ sich wohl nicht mehr anders als mit so etwas zu helfen weiß?
9. Dezember 2016 um 17:37
@Ich:
Es geht dabei darum, dass ein selbsternannter „investigativer Journalist“ auf einer sogenannten Crowdsourcing-Plattform (wo also jeder ohne jede Kontrolle oder Qualitätskriterien irgendwas veröffentlichen kann) eine haarsträubende Räuberpistole über Natalie Grams geschrieben hat.
Wir haben uns heute schon gut darüber amüsiert.
Dass der DZVhÄ und namentlich dessen Pressesprecher Trapp so etwas teilt und likt – ja, das ist wohl beides: miserabler Stil plus völlige Hilflosigkeit, wie man mit der ungewohnten Homöopathie-Kritik umgehen soll.
Andererseits belügen und veralbern die Homöopathie-Lobbyisten seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit – warum sollten sie jetzt plötzlich davor zurückschrecken?
Für uns nur ein weiteres Beispiel, dass die Homöopathen in einer Traumwelt leben und keinerlei Realitätsbezug oder Urteilsvermögen mehr haben.
http://tinyurl.com/zz2zqun
9. Dezember 2016 um 18:50
Schön, dass Sie sich darüber amüsieren können, das tröstet mich etwas, und das sage ich ohne Scherz.
Das Wort „Lügenpresse“ ist nicht ohne Geschichte, war 2014 Unwort des Jahres. Das als redaktionellen Betrag in Verbindung mit Natalie Grams zu bringen, das ist für mich eine Grenzüberschreitung. Weg von der Auseinandersetzung um die Sache hin zur Diffamierung der Person in einer sehr üblen Weise.
Der DVZhÄ hat damit ein beängstigend tiefes Niveau erreicht.
9. Dezember 2016 um 18:51
@Ich:
<< Der DVZhÄ hat damit ein beängstigend tiefes Niveau erreicht. << Es freut uns, dass nicht nur wir das so sehen.
9. Dezember 2016 um 19:51
@Ich
Was soll die Aufregung?
“Lügenpresse” ist ein Wort des postfaktischen Zeitalters, welches das Wort des Jahres 2016 ist!
Wir dürfen uns jetzt an diesen Stil gewöhnen…
9. Dezember 2016 um 21:22
Besagte „Crowdsourcing-Plattform“ wird anderswo als „strammes Putin-Höcke-AfD-Fanzine“ bezeichnet.
Also alles gut!
10. Dezember 2016 um 19:05
Mir liegt das Wort „ganzheitlicher Attentäter“ auf den Fingern seitdem ich die erste Folge „Dirk Gently“ gesehen habe.
Passt irgendwie zum DZVhÄ, wer kümmert sich schon um Ursache und Wirkung oder um Wahrheitsgehalts von Aussagen. Ist ja eh alles verbunden, und irgenwie wird das Dreckschmeissen schon gerechtfertigt sein, auf einer „subtilen“ ganzheitlichen Weise