Den von der Politik bislang gehätschelten Homöopathen geht anscheinend der Stift.
In einer hilflos-verquasten Stellungnahme zur Kritik des G-BA-Vorsitzenden Josef Hecken an der „Alternativmedizin“ fordert DZVhÄ-Oberlobbyistin Cornelia Bajic indirekt Heckens Ablösung als Chef der Gesundheitsverwaltung:
Sie frage sich, ob der Posten richtig besetzt ist“,
wird Bajic von DAZ-online zitiert:
Der „Jurist“ Hecken werfe Ärzte und Heilpraktiker sowie Therapiemethoden der „integrativen Medizin“ wild durcheinander, beschwert sich Bajic.“
Tut er nicht.
In dem aufsehenerregenden FAZ-Interview spricht Hecken über „Behandlungen, deren medizinischer Nutzen nicht eindeutig erwiesen ist“, und „Dinge, für die es keine Evidenz gibt“.
Beides trifft auf die Homöopathie ganz eindeutig zu – und die phantasievollen Versuche der Homöopathen, das zu verschleiern, verfangen immer weniger.
INH-Sprecherin Dr. Natalie Grams erklärt es in dem DAZ-online-Artikel noch einmal:
Für Patienten sind die Grenzen zwischen Heilpraktikern und Homöopathen fließend“, sagt Grams. Aber Alternativmedizin wie Homöopathie sei bei Medizinern nicht besser aufgehoben.
„Wird eine wirkungslose Therapie in den Händen eines Arztes wirkungsvoller?“, fragt sie.“
Überaus treffend bringt das Titanic-Magazin die Situation auf den Punkt:
Wir sehen sie jeden Tag auf der Straße. Sie sind mitten unter uns und doch so anders. Ihr Leben richtet sich nach strengen Glaubensgrundsätzen, ihre Ideologie zwingen sie der ganzen Familie auf und verursachen damit unermeßliches Leid: die Anhänger Samuel Hahnemanns, des Erfinders der Homöopathie.
Die Rechtsprechung stellen diese Pfuschfans vor eine Herausforderung, denn hier prallen Grundrechte aufeinander: das der körperlichen Unversehrtheit und das freier Ballaballawahl.“
Und um das zu beurteilen, ist der „Jurist“ Hecken ganz gewiss qualifiziert, Frau Bajic.
Zum Weiterlesen:
- Josef Hecken will Alternativmedizin beschneiden, DAZ.online am 29. August 2016
- Warum Homöopathie verboten gehört und die Burka Kassenleistung werden muss, Titanic am 29. August 2016
- Kritik an Heilpraktikern und Homöopathie zieht Kreise, GWUP-Blog am 27. August 2016
- Homöopathie und Politik: Norbert Schmacke im Skeptiker-Interview, GWUP-Blog am 19. März 2016
30. August 2016 um 15:18
Ich finde ja ihr „Wessen Interessen vertritt er?“ sehr putzig.
Ist vielleicht eine Unterstellung, aber wenn sowas von der Oberhomöopathin kommt, dann klingt es für mich so, als wäre das ein verstecktes „Der ist von der Pharmaindustrie geschmiert!“.
Das passt hier nur leider nicht, denn die Pharmaindustrie wäre sicher viel glücklicher ohne den Herrn Hecken bzw. ohne den G-BA.
30. August 2016 um 15:44
Debatte um Homöopathie
Auch Kassenärzte wollen Erstattung von Globuli kippen
Ohne nachgewiesenen Nutzen dürfe es keine Finanzierung durch die gesetzliche Krankenversicherung geben, sagt der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung. Die Homöopathen wehren sich.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/debatte-um-homoeopathie-auch-kassenaerzte-wollen-erstattung-von-globuli-kippen-14412704.html
30. August 2016 um 16:05
Bei Frau Bajic frage ich mich, ob der Posten ihres Denkens mit einem richtigen Gehirn besetzt ist.
30. August 2016 um 16:40
@RPGNo1:
Es gibt eine aktuelle PM von Bajic und ihrem „Pressespecher“ zum Thema, die einen mal wieder vor Lachen zu Boden haut.
30. August 2016 um 20:05
Liegt vielleicht in der Natur der Sache, dass sich die Alternativmedizin irgendwann selber erledigt.
Die masslose Selbstüberschätzung ihrer Protagonisten führt zwangsläufig zu kriminellem Handeln, so dass der Gesetzgeber eingreifen muss.
Es sind halt doch nur schmierige Quacksalber, wie man sie aus Western kennt.
31. August 2016 um 11:30
Als persönlichen Benchmark für den Erfolg der Bemühungen des INH und der Skeptiker allgemein habe ich das Arbeitsplatzargument: Wenn sie damit kommen, haben sie selbst das Gefühl, dass es anfängt, eng zu werden.
Noch kam das nicht, und das dürfte auch noch ein Weilchen dauern. Und es mag sein, dass dieser Kommentar das jetzt noch ein wenig weiter hinausschiebt.
Daher gleich vorab: Niemand muss sich Sorgen machen, außer vor Veränderung. Vermutlich hat jede/r erfolgreich arbeitende Homöopath/Heilpraktiker/in Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Gesundheitssystem benötigt und willkommen sind. Nur eben nicht mehr als Homöopath/in oder Heilpraktiker/in.
31. August 2016 um 15:01
@ 2xhinschauen:
„Vermutlich hat jede/r erfolgreich arbeitende Homöopath/Heilpraktiker/in Kenntnisse und Fähigkeiten, die im Gesundheitssystem benötigt und willkommen sind. Nur eben nicht mehr als Homöopath/in oder Heilpraktiker/in.“
So viel Reinigungspersonal braucht man im Gesundheitswesen aber nun wirklich nicht.
31. August 2016 um 16:02
@noch’n Flo
„So viel Reinigungspersonal braucht man im Gesundheitswesen aber nun wirklich nicht.“
Lol, der ist gut, den muss ich mir merken. xD