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Mit einer guten Geschichte Impfgegner, Homöopathie-Fans und Klimaleugner überzeugen?

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Interessanter Anstoß von Dr. Werner Bartens in der Süddeutschen Zeitung:

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In der Auseinandersetzung mit Impfgegnern zum Beispiel wird Storytelling bereits genutzt – und auch beim Thema Klimawandel setzt sich dieser Gedanke langsam durch:

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Die gravierenden Folgen des Klimawandels abzufedern, ist […] kein naturwissenschaftliches oder technisches Problem mehr, sondern ein soziales.

„Die menschliche Reaktion auf den Klimawandel zu verstehen, ist genauso wichtig, wie den Klimawandel selbst zu verstehen“, sagt der norwegische Psychologe Per Espen Stoknes. „Wir alle tun so, als seien wir rational, wenn wir uns irrational benehmen.“

Marshall, Stoknes und andere beschwören die zweite Stufe der Klimaforschung. Statt Physik, Chemie und Ozeanografie sollen nun Gesellschaftswissenschaften und Psychologie im Mittelpunkt stehen. Diese decken eine Reihe systematischer Denkfehler und mentaler Schleichwege auf.

Es sind universelle, aber weitgehend unbewusste Mechanismen. Der menschliche Geist ist demnach auf kaum eine Gefahr so schlecht vorbereitet wie auf den Klimawandel; er findet lauter Ausflüchte, nicht darauf zu reagieren.“

Einen weiteren möglichen Ansatz für solche Diskussionen mit einer relativ neuen Methode namens „Street Epistemology“ stellte kürzlich der Humanistische Pressedienst am Beispiel Religion vor:

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Eine umfangreiche Video-Sammlung mit Beispielen findet sich bei Youtube.

Zum Weiterlesen:

  • Medizin: Die Macht der guten Geschichte, Süddeutsche am 10. Juni 2016
  • Kann man produktiv mit Theisten diskutieren? hpd am 11. April 2016
  • The Mistrust of Science, The New Yorker am 10. Juni 2016
  • Was tun gegen Impfgegner? Jetzt sind Emotionen gefragt, GWUP-Blog am 18. Februar 2015
  • Junge Mutter steckt ihr Baby mit Keuchhusten an – und wird zur Impfbefürworterin, GWUP-Blog am 7. April 2016
  • Impf-Aufklärung: Persönliche Storys zählen mehr als Fakten, GWUP-Blog am 20. März 2015
  • Vertrauen ist beim Thema Klimawandel wichtiger als Information, Süddeutsche am 5. Juni 2016
  • Why our brains are wired to ignore climate change and what to do about it, The Guardian am 23. September 2014
  • Per Espen Stoknes: What We Think About When We Try Not To Think About Global Warming: Toward a New Psychology of Climate Action. Chelsea Green Publishing, White River Junction 2015
  • Na logisch! Der Ad-ignorantiam-Fehlschluss, Hohe Luft am 16. Juni 2016
  • Skeptiker-Interview mit „Unheilpraktiker“-Autorin Anousch Mueller, GWUP-Blog am 14. Juni 2016

4 Kommentare

  1. Nachdenken über effektive und konsistente Kommunikation mit Magie- und Verschwörungsgläubigen aller Arten – das sehe ich noch als Hausaufgabe bei uns Skeptikern.

  2. Ein schwieriges Thema, weil rhetorische Mittel wie das story telling auch manipulativ wirken können. Wer Andere zum Objekt der geschickten Überredungskunst macht, mag erfolgreich sein, aber wer möchte gerne selbst Objekt solcher Techniken sein? Die „street epistemology“ scheint demgegenüber etwas ausbalancierter zu sein. Solche Themen waren auch Gegenstand eines Workshops im letzten November in München (an dem Werner Bartens teilnahm).

  3. Ich denke, dass sich solche Fanatiker*Innen eh nicht überzeugen lassen, egal was an Argumenten gebracht wird. Jedes einzelne Argument wird doch so verdreht, dass dies in das eingeschränkte Weltbild wieder passt.

  4. „Nördlingerin stirbt nach Gartenarbeit“ an Tetanusinfektion.
    Nicht wirklich eine „gute“ Geschichte.
    http://www.augsburger-allgemeine.de/noerdlingen/Noerdlingerin-stirbt-nach-Gartenarbeit-Arzt-raet-zur-Tetanusimpfung-id38208297.html

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