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Negative Fälle: Wie Homöopathie zu Schaden führt

| 8 Kommentare

Wenn man gezielt nach Schadensfällen der Homöopathie Ausschau hält, wird man praktisch von ihnen angesprungen.

Aktuell berichtet zum Beispiel der Publizist Henryk M. Broder in der Zeit über seine Erlebnisse mit einem Homöopathen:

zeit

In Spanien kam ein junger Mann bei einer homöopathisch-alternativmedizinischen Behandlung zu Tode:

Indi

Und auch bei unserem Informationsnetzwerk Homöopathie wächst die Fallsammlung „Wie Homöopathie zu Schaden führt“:

Hommii

Zum Weiterlesen:

  • „Wenn Sie keine Hoffnung mehr haben, glauben Sie jeden Quatsch“, Zeit-Online am 11. April 2016
  • Mogelpackung Homöopathie – Finger weg bei ernsten Erkrankungen! Ratgeber-News-Blog am 12. April 2016
  • Grieving father sues homeopath „who said his son’s cancer could be cured with vitamins“, The Independent am 13. April 2016
  • Homöopathie-Schadensfälle gesucht: Krankheit verschleppt? Ausgeleitet statt ausgeheilt? GWUP-Blog am 13. Februar 2016
  • Jetzt online: „Homöopathie kann lebensgefährlich sein“ von Edzard Ernst in GEO, GWUP-Blog am 17. September 2015
  • Pseudomedizin: Die Schäden sind vielfältig und verheerend, GWUP-Blog am 2. Oktober 2015
  • Former naturopathic doctor calls for an end to naturopathic pediatrics, CBC am 10. April 2016

8 Kommentare

  1. Und wie wird das vom Gericht bewertet?
    Fahrlässige Tötung?
    Unterlassene Hilfe?
    Körperverletzung mit Todesfolge?

    Gibt es überhaupt „eindeutige“ Urteile aus der Vergangenheit?

  2. „… kam EIN junger Mann bei einer homöopathisch-alternativmedizinischen Behandlung zu Tode“ … bei aller Skepsis … sind Euch nicht die Menschen aufgefallen, die (in letzter Zeit: z.B. Westerwelle, Fitz, Maranow) an einer vergeblichen schulmedizinischen Krebsbehandlung gestorben sind? Es werden natürlich auch jede Menge Menschen geheilt, mit allen möglichen Methoden … also warum so einseitig?

  3. @Andreas Höhmann:

    < < kam EIN junger Mann bei einer homöopathisch-alternativmedizinischen Behandlung zu Tode” << Das ist EIN aktuelles Beispiel, nicht der einzige Fall ever, z.B.: http://whatstheharm.net/

    < < bei aller Skepsis … sind Euch nicht die Menschen aufgefallen, die (in letzter Zeit: z.B. Westerwelle, Fitz, Maranow) an einer vergeblichen schulmedizinischen Krebsbehandlung gestorben sind? << Diese Menschen sind nicht an einer "schulmedizinischen Behandlung" gestorben, sondern an Krebs. Krebs ist halt nun mal keine Erkältung und natürlich kann eine "schulmedizinische Behandlung" bei Krebs fehlschlagen. Aber eine “alternative” Behandlung bei Krebs endet immer tödlich (falls es nicht zu einer *sehr* seltenen Spontanheilung o.ä. kommt, die mit der “Therapie” als solche nichts zu tun hat), da vollkommen wirkungslos: https://blog.gwup.net/2015/01/07/krebsforscher-finger-weg-von-komplementaren-verfahren/

    https://blog.gwup.net/2015/03/10/alternativmedizin-und-der-krebstod-der-wellness-warrior/

    https://blog.gwup.net/2011/10/22/steve-jobs-und-die-pseudomedizin-teil-ii/

    < < Es werden natürlich auch jede Menge Menschen geheilt, mit allen möglichen Methoden << Eben nicht. Eine Unsinns-Behandlung heilt niemanden, weder bei Krebs noch bei Bagatell-Erkrankungen. Alle Schwächen und Unzulänglichkeiten der "Schulmedizin" machen Homöopathie oder andere "Alternativ"-Methoden nicht wirksamer. << also warum so einseitig? << Z.B. deswegen: https://blog.gwup.net/2015/10/02/pseudomedizin-die-schaden-sind-vielfaltig-und-verheerend/

  4. Ein Verwandter leidet an einem Pemphigus, einer Autoimmunerkrankung (https://de.wikipedia.org/wiki/Pemphigus_vulgaris). Das ist einigermaßen kontrollierbar mit Kortison und sonstigen Immunsuppressiva, die natürlich genau eingestellt werden müssen, da sie absolut nicht nebenwirkungsfrei sind. Aber: es geht.

    Die erste behandelnde Hautärztin wollte es unbedingt homöopathisch probieren, und die Familie (inklusive mir damals) hatte sich nie mit Homöopathie beschäftigt. Ergebnis: einige Hundert Euro für Milchzucker, und die angebliche „Erstverschlimmerung“ brachte den Patienten schlussendlich für mehrere Wochen als Notfallpatient in die Hautklinik.

    Ein unbehandelter Pemphigus ist tödlich, aber das war der Hautärztin anscheinend egal.

  5. @Robert. Wir suchen nach genau solchen Fallgeschichten. Können wir vielleicht Kontakt aufnehmen? LG NG

  6. @Andreas Höhmann
    Ihr Argument beruht auf dem Fehlschluss, dass die (geringschätzig so genannte) „Schulmedizin“ und die (angebliche) „alternative und komplementäre Medizin“ in irgendeiner Weise gleichberechtigt seien.

    Was sie indes keineswegs sind. Die in wissenschaftlichen Untersuchungen (im Falle der Homöopathie tatsächlich seit 1835) erhobene Evidenz zeichnet ein unmissverständlich klares Bild zugunsten der Hochschul- gegenüber der Hilfsschulmedizin.

    Und wem wäre denn mit einer „ausgewogenen“ Berichterstattung über Schiefgänge beider Ansätze gedient? Deren Fazit wäre doch nur, dass ALLES §$%&# ist und man am besten gleich alle Heilberufe verbietet wegen der vielen Toten jeden Tag?

    Oder anders gefragt: Wenn es in einem Wissenschaftszweig angeblich eine „alternative“ oder „komplementäre“ Ausrichtung gibt, müsste es die nicht auch andernorts geben? Alternativphysik? Komplementärgeologie?

    Wollen Sie in ein Flugzeug steigen, dessen Konstrukteur die Sicherheit nur behauptet und Tests grundsätzlich ablehnt? Auch dabei geht es doch um Ihre Überlebenschancen…

  7. @Andreas:

    Immer wieder lesenswert:

    https://blog.gwup.net/2011/02/04/homoopathie-unmogliches-muss-man-nicht-erklaren/

    Was mich als Arzt an dieser „sanften“ Medizin stört, ist die Tatsache, dass deren Vertreter praktisch eine Patientenselektion vornehmen: Als Gegenstand ihrer Methoden wählen sie üblicherweise leichte oder chronische Krankheitsbilder, wo Erfolge einfach zu erzielen sind beziehungsweise sich sogar ganz von selbst einstellen.

    Zum Beispiel deswegen, weil chronische Erkrankungen häufig ungleichmäßig verlaufen, was es einfacher macht, Zeiten zu finden, in denen die Behandlung zu helfen scheint. Das schafft natürlich Vertrauen, während alles Schwierige an die wissenschaftsbasierte Medizin verwiesen wird – die gegebenenfalls auch daran scheitert.

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