Verschwörungsfreaks wissen natürlich ganz genau, warum ausgerechnet Xavier Naidoo zum ESC geschickt wird: Der Mann soll kaltgestellt werden.
Äh, was?
Dass das jetzt anschwellende Medienbashing gegen Naidoo alles übersteigen wird, was wir bisher gesehen haben, steht außer Frage und könnte durchaus Kalkül sein, um den populären Sänger, der es wagte, Kriege, Unfreiheit und US-Besatzung zu kritisieren, fertig zu machen“,
bleept die Propagandaschau (die übrigens endlich auch unseren Skeptiker-Blog entdeckt hat – die bisherige Nichtbeachtung empfanden wir als echte Herabwürdigung unserer Arbeit!).
Welt-Online liefert dagegen eine naheliegendere Erklärung:
Die Verantwortlichen haben wohl nur im Blick, dass der Sänger erfolgreich sein kann.“
Das kommt der Wahrheit anscheinend ziemlich nahe, denn vertrauenswürdige Quellen sprechen davon, dass der verantwortliche ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber sich lediglich mit seiner Produktionschefin und einer weiteren Person beraten hat, bevor die Entscheidung gefällt wurde, Xavier Naidoo zu nominieren.
Eine diesbezügliche Nachfrage beim NDR blieb bis zur Minute unbeantwortet.
Dass einschlägig bekannte Honks das Blaue vom Himmel herunter lügen und behaupten, Naidoo sei gar „nicht bei Reichsbürgern aufgetreten“, ist keine große Sache.
Dass indes die FAZ Naidoo unkommentiert mit den Worten zitiert:
Ich habe auch immer betont, dass ich die Auffassung der sogenannten Reichsbürger nicht teile, von denen ich mich auch öffentlich deutlich distanziert habe“,
lässt uns bass staunen.
Wann und wo soll das gewesen sein?
Etwa in diesem aktuellen ARD-Video, wo Naidoo „über die Gründe seiner ESC-Nominierung“ spricht?
Schauen wir mal. Ab Minute 13:40 geht es tatsächlich um seinen Auftritt bei den „Reichsbürgern“.
Der Sänger wörtlich:
Ich lehne Deutschland nicht ab, ich lehne diesen Staat nicht ab. Für mich ist es nur einfach wichtig, mich mit allen Menschen auszutauschen, und ich kann da nicht, wie soll ich sagen, Menschen außen vor lassen. Gerade dann, wenn man sagt, zu denen darfst du nicht gehen, dann will ich eigentlich wissen, warum soll ich nicht zu denen gehen? Vielleicht kann ich ja auf die einwirken. Ich habe aber auch immer betont, dass ich das keinesfalls so sehe, wie diese Menschen dort.“
Wow – da müssen wir erst mal kräftig schlucken.
Sich „mit Menschen auszutauschen“ und „auf sie einzuwirken“, sieht etwas anders aus, als das, was Naidoo am 3. Oktober 2014 in Berlin abgezogen hat.
Und bei dem Verfahren gegen die Amadeu Antonio Stiftung im Sommer betonte Naidoo sogar, dass ihm ziemlich egal ist, was andere zu seinen verschwörungstheoretischen Überzeugungen (etwa zu WTC 7) sagen – von Diskussionsbereitschaft und „wissen wollen“ also keine Spur.
Dass er „das keinesfalls so sieht, wie diese Menschen dort“, kontrastiert wiederum augenfällig mit solche Äußerungen:
Eine Distanzierung Naidoos von diesen „Reichsbürger“-Positionen ist uns zumindest nicht bekannt.
Dafür aber passt Naidoos ARD-Interview genau zu den verzweifelt anmutenden Rechtfertigungsversuchen von ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, der zunächst erklärt hatte
Xavier Naidoo ist weder rechtspopulistisch noch homophob oder antisemitisch. Xavier ist als Kind selber massiv diskriminiert worden“
und dann noch einen „jüdischen Onkel“ Naidoos ausgegraben haben will.
Die passende Antwort gibt der Nollendorfblog:
Die ARD hat hat offenbar damit gerechnet, dass man ihr die Homophobie ihres ESC-Stars um die Ohren haut. Und benutzt deshalb den Rassismus, den dieser erleiden musste, als ein Gegenargument, das keins ist.
Diese Instrumentalisierung von Rassismus ist selbst nichts anderes als Rassismus. Homophobie und Rassismus in einer Aktion. Und das bei einer Aktion, bei der es um die Überwindung von Homophobie und Rassismus gehen soll.
Das muss der ARD mal jemand nachmachen. Die ARD hat sich einen „wunderbaren Neger“ gebacken. Und ist noch stolz darauf.“
Ne, komm, lass mal, liebe ARD – schickt lieber Wolfgang Wendland und die Kassierer nach Stockholm.
Zum Weiterlesen:
- Xavier Naidoo zum ESC: Viele Fragen und zwei Petitionen, GWUP-Blog am 19. November 2015
- Xavier Naidoo spricht bei den „Reichsbürgern“ in Berlin, GWUP-Blog am 4. Oktober 2014
- Xavier Naidoo will kein Antisemit und kein Reichsbürger sein und zieht vor Gericht, GWUP-Blog am 21. August 2015
- Unser „Reichsbürger“ für Deutschland? detektor.fm am 19. November 2015
- Aufstand gegen „Reichsbürger“: Gegner starten Petition gegen Naidoo-Auftritt, Focus-Online am 20. November 2015
- Xavier Naidoo im Interview: „Ich bin ein Rassist, aber ohne Ansehen der Hautfarbe“, musikexpress am 28. August 2014
- Naidoos Weg in die rechte Ecke, Frankfurter Rundschau am 1. Juni 2015
- Wie ein Gallier, Jungle World am 26. März 2015
- Hoaxilla #174 – „BRD GmbH?“ vom 2. November 2014
- ESC: Punk-Band „Die Kassierer“ fordern Xavier Naidoo heraus, Badische Zeitung am 20. November 2015
- Wendland gegen Naidoo: Der Protest bekommt ein Gesicht, Spiegel-Online am 20. November 2015
- ESC: Wolfgang Wendland und die Kassierer treten gegen Xavier Naidoo an, Ruhrbarone am 20. November 2015
- Eine kleine Quellensammlung zu der Kritik an Xavier Naidoo, GenFM am 26. November 2015
20. November 2015 um 19:13
Das sind wirklich weise Worte, ist mir schon oft so gegangen :-)
Man die Band ist wirklich extrem schlecht, der „Sänger“ muß den Text teilweise von einem Zettel ablesen – die Folgen des Alkoholkonsums sind nicht zu übersehen.
Ich habe das Gefühl in zehn Jahren sehe ich auch so aus, der Bierbauch gleicht sich jetzt schon :-)
20. November 2015 um 21:31
So weit ich mich entsinnen kann, sind gerade die Kassierer eher eine Spaßband, die oftmals nur besoffen spielen. Der Sänger hat Philosophie und Pädagogik studiert, bei den anderen Bandmitglieder sieht bezüglich des geistigen Horizont nicht viel schlechter aus ;)
20. November 2015 um 22:07
Die Kassierer sind schlau und stellen sich (manchmal) dumm.
Bei Xavier ist es anders herum.
btw: hier mal der beleg, dass Wolgang ‚Wölfi‘ Wendland auch GANZ anders kann: http://bartocast.de/?p=568
20. November 2015 um 22:32
@Carsten
Das Alles mag ja sein, aber musikalisch ist die Band eine Doppel-Null…und ich bin „Death-Metal-Fan“, der ersten Stunde…;-)
Apropos „Death Metal“
Eagles of Death Metal sind eine Rock-Band und kein Death-Metal…ich glaube diese Suicide-Hosenscheißer hatten Angst sich einer richtigen Death-Metal-Band zu stellen.
20. November 2015 um 22:51
Auch in Israel ist man begeistert:
http://www.haaretz.com/jewish/news/1.687383
20. November 2015 um 23:06
Halloooo…jetzt hab‘ ich mir 6 Minuten des Interviews mit Wolfgang Wendland angehört und bin total enttäuscht, das ist doch ein Spießbürger par excellence…wenn ich das Interview vorher gehört hätte, dann hätte ich die Petition nicht unterzeichnet…einfach nur primitiv, wie hier jemand sich versucht zu profilieren, indem er einen Pseudo-Punk produziert…wo kann man seine Stimme zurücknehmen…echt asozial sowas…und das sage ich jetzt ganz ernst und nicht in meinem sonstigen ironischen Grundtenor.
21. November 2015 um 02:52
Gerade gefunden: Interview mit Herrn Naidoo von 1999
http://www.musikexpress.de/xavier-naidoo-im-interview-ich-bin-ein-rassist-aber-ohne-ansehen-der-hautfarbe-150829/
Da bleibt einem der Mund offen stehen.
21. November 2015 um 10:28
Schön ist auch dieses Video. Von wegen „zufällig vorbeikommen“ und „nur mal gucken wollen“.
https://www.youtube.com/watch?v=LNA0W_YYatM
21. November 2015 um 11:29
Ach Ralf, troll weiter…….
Erst ist Wölfi doof, dann Spießer, dann nicht „Death-Metal“ (meines Erachtens etwas für Gehirnamputierte,,,,)
Geh schlafen.
WÖLFI FOR PRESIDENT
21. November 2015 um 14:24
Die ARD hat einen Rückzieher gemacht.
http://www.tagesschau.de/inland/naidoo-109.html
21. November 2015 um 15:56
@ Ralf: es gibt ein spaßiges Interview mir Wölfi in der Plastic Bomb. Da erzählt er was er so für Musik normalerweise hört (Jazz glaube ich) und von einem ‚Spießertreffen‘; bei dem der Sohn vom Gastgeber völlig irritiert aus dem Kinderzimmer kommt und fragt, ob er nicht der Sänger von den Kassierern ist.
21. November 2015 um 16:01
Das weltfremde Genöle eines gewissen Herrn Lieberberg nach der Absage macht das Ganze nicht besser:
Fakten (aus der BZ von heute):
„….Mehrfach hat der 44-Jährige Diskussionen ausgelöst – etwa, als er am Tag der Deutschen Einheit 2014 vor rechtspopulistischen Reichsbürgern sprach, die Deutschland nicht als souveränen Staat anerkennen……“
vs. Marek Lieberberg:
„…Er habe in mehr als 20 Jahren nie das Gefühl gehabt, dass bei Naidoo „auch nur der Hauch eines antisemitischen, rassistischen, xenophobischen oder nationalistischen Sentiments existiert….“
20 Jahre Internet, zwanzig Jahre #Neuland.
21. November 2015 um 16:33
http://www.focus.de/kultur/vermischtes/xavier-naidoo-nach-esc-absage-xavier-naidoo-meldet-sich-persoenlich-zu-wort_id_5102771.html
Geht doch!
21. November 2015 um 16:43
@ Josh
Hurra – Beifall!
Ich freue mich riesig, dass dieser Trottel Deutschland nun doch nicht vertreten darf.
Auch wenn er das angeblich „für sich o.k.“ findet – ich nehme ihm die coole Reaktion nicht ab.
Schließlich hätte er als Teilnehmer (unabhängig von einem Sieg) zusätzlich europaweit viele CD´s mehr verkauft – wer weiß, vielleicht sogar noch eine internationale neue Karriere gemacht.
Ja, ich gebe es offen zu: Ich hätte ihm all das nicht gegönnt. Ich kann Heuchler und Menschen, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen, nämlich absolut nicht ausstehen!
21. November 2015 um 16:51
Man könnte dem Herrn Schreiber doch schreiben, er solle sich mal Die Bandbreite anhören. Das wäre doch eine Alternative. Jetzt, wo die ARD so drauf ist.
21. November 2015 um 17:54
http://www.zeit.de/kultur/musik/2015-11/xavier-naidoo-eurovision-song-contest
21. November 2015 um 20:26
NDR-Spaßchef Schreiber rechtfertigt den Rückzieher damit, dass die öffentliche Diskussion über die XN-Nominierung dem ESC schade. Aha.
Billig, hier einfach mit der Ursache-Wirkungs-Umkehr zu argumentieren.
Wölfi Wendland hat bei der Bochumer Oberbürgermeisterwahl letztens übrigens nur ein paar Stimmen weniger bekommen als der FDP-Kandidat…
Hier nehmen einige Diskutanten die Petition für die Kassierer vielleicht doch ein bisschen zu ernst. Die Kassierer sind Ruhrgebiets-Kult. Insofern war es eine ironische Spitze, in der Naidoo-Diskussion Wölfi und seine Jungs ins Spiel zu bringen.
Das kam übrigens von den Ruhrbaronen.
22. November 2015 um 02:52
Hey, also Wölfi war, wie auch Karl Nagel, erst Partylöwe auf den Chaostagen in Hannover und dann jahrelang Kanzlerkandidat der Anarchistischen Pogo-Partei Deutschlands. Der jetzt pummlige und alte studierte Musiker kann auf seine Weise schon ganz schön auf die Kacke hauen. 2005 hat dieser solch einen Wahlkampanienerfolg hingelegt, dass der ARD förmlich gezwungen war, den mit Abstand geilsten und oppositionellsten Wahlwerbespot in der ganzen Geschichte der Menschheit auszustrahlen (wurde leider zensiert, aber egal. Alle Aufnahmen der Fußballbundesliga werden durch den GEZ-finanzierten Verblöder namens Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk „aus rechtlichen Gründem nicht gezeigt“, nur weil ein paar „Hipster“ -hilfsbedürftige Heranwachsende- ihre komplett von Kommerz geschluckte und ausgekackte Mannschaft „anfeuern“ -sind bei weitem nicht alle Fans gemeint, aber alle Sportler der westlichen Welt-)!
Und damit nicht genug: 100% Qualitätspunkrock bis heute, regelmäßiges Erscheinen bei Events mit Stil (Endless Summer, Wacken), ernsthafte Kandidatur zum Amt des Obernürgermeisters seiner Stadt umd die erste Fernsehauseichnung dank Joko und Klaas, da haben die beiden ja endlich mal aufgehört „Kenny vs Spenny“ in einem derart widerlichen „Hipster“-nonsence nachzumachen.
Nun, ich wünsche Wölfi und den anderen Kassierern, wie Nikolaj Sonnenscheiße, Volker Kampfgarten und Mich Maestro viel Erfolg und möge dies den Vernichtungsschlag der heutigen Schwuchtelkultur und Tuntenmusik bringen!
„Das Schlimmmste ist wenn das Bier alle ist!“
P.S.: Überzeugt euch von dem Wattenscheider Hartz-IV-Empfänger selbst:
https://www.youtube.com/watch?v=bY56L5GbD6Q
https://www.youtube.com/watch?v=gNJ1S1Ac7_M
https://www.youtube.com/watch?v=fS6ZhKv-E4E
P.S. 2: Wenn diese Musik nächstes Jahr in Stockholm erklingt, so ist das, was von Deutschlabd als progressive Musiknation noch übrig geblieben ist, gerettet… fürs Erste.
https://www.youtube.com/watch?v=NJ1_JpRKeic
EURE STIMME FÜR QUALITÄTSMUSIK UND PROFISATIRE!
22. November 2015 um 10:40
Da hat sich das mit dem Kurt und dem ESC also schon wieder erledigt. Das find ich schade.
Denn nach der Phase „inhaltlich begründete Kritik“ steckten wir gerade erst in der Phase „Mimimi/kann gar nicht sein/Hexenjagd/wo bleibt die Meinungsfreiheit“.
Das Ganze, wie gewohnt, ohne ernsthaft inhaltlich auf die Kritik einzugehen, stattdessen wurde auf die plumpe und leicht zu durchschauende Masche mit den Musikerfreunden gesetzt („alles Hetze und ich muß es wissen, is schließlich mein Kumpel“).
Dabei hat Naidoofan Jan Feddersen völlig richtig festgestellt: „Wer die Kontroverse um einen ästhetisch-politischen Entwurf wie den von Naidoo scheut, hat schon verloren.“ (1)
Tja, die Kritiker haben sich nicht gescheut, von den Naidooapologeten dagegen kam bisher noch nichts Handfestes und mit dem lapidaren Rückzieher der ARD (die Diskussionen könnten dem ESC schaden) soll wohl nun die gerade erst wieder in Gang gekommene Debatte beendet werden.
Aber rufen wir uns doch mal einige Fakten in Erinnerung:
Am 03.10.14 taucht Xavier Naidoo in kurzen Hosen, T-Shirt und hellblauer Jacke am Reichstag auf, um auf der vom Staatendoofen Klasen mitorganisierten Veranstaltung eine Rede zu schwingen. Angeblich hat er sich vorher im Publikum getummelt, sein visueller Eindruck dürfte sich also nicht großartig von dem unterscheiden, den man bei Betrachten dieser (2) Bilder erhält.
Neben allerlei wirrem Zeug verkündet er vor dieser Melange aus verstrahlten Reichsdeppen und Neonazis: „Und ich möchte auf jeden Fall, daß wir irgendwie miteinander Ordnung schaffen in diesem Land“ (3).
Zwei Minuten später: „Und deswegen ist es für mich ein Traum, hier zu stehn“.
Danach Gequassel von „beenden“, „das Ganze zum Sturz zu bringen“, „wenn wir uns vereinen.“ Nur um kurz darauf zu sagen: „Ich hab ich hab keine Ahnung, wer hier steht, ich ich bin nur, ich repräsentier die Liebe.“ Der Grund? Die Jungs von der Wahnmachenveranstaltung am Kanzleramt waren aufgetaucht und sichtlich angesäuert, daß Naidoo zuerst bei der Konkurrenz auf der Bühne herumturnte.
Also kurz darauf nichts wie rauf auf die andere Bühne, diesmal mit Freiheit-für-Deutschland – T-Shirt und schwarzem Sakko. Vor Friedenskarnevalisten, auf deren bunten Schildern nicht nur das Peacezeichen, sondern massenhaft Man-Runen zu sehen waren.
Nach der Welle der Kritik in den Medien wegducken und über das Managment verkünden lassen: „Ich war alleine mit meinem Fahrrad und bin im Regierungsdistrikt rumgefahren.“ (4)
Zwei Tage später im Interview mit dem Südwestrundfunk (5) sagt Naidoo, daß es sein Geburtstagswunsch gewesen sei, diese Veranstaltungen aufzusuchen.
Er gibt auch zu, genau zu wissen, vor wem er da gesprochen hat, denn er sagt explizit „Reichsbürger“. Wieviel sind die Beteuerungen und „Distanzierungen“ eines solchen Schwindlers wert?
Zumal ihn diese „Distanzierungen“ von Reichsbürgern, mit denen gemeinsam er in diesem Land „Ordnung schaffen“ will, nicht davon abhalten, den gleichen Unsinn zu quaken wie die Reichsdeppen?
Den absoluten Vogel hat aber Thomas Schreiber abgeschossen: „Diese mißverständliche Äußerung von ihm, Deutschland sei nicht frei, hat er in einem Interview mit uns folgendermaßen erklärt: damit meint er, daß in Zeiten der Globalisierung Entscheidungen nicht mehr alleine in nationalen Parlamenten getroffen werden.“ (6)
Aha, deswegen fordert Naidoo „Freiheit für Deutschland“? Nehmen wir diese fadenscheinige Ausrede doch mal für voll. Daß Staaten an bi- und multilaterale Vereinbarungen gebunden sind und dadurch nicht einfach machen können, was sie wollen, ist also eine berechtigte Zielscheibe für „Systemkritik“? Seriously?
Da klingeln bei Schreiber keine Alarmglocken? Also nichts wie raus aus dem 2+4 Vertrag, der u.A. die Grenzfragen zu Polen ein für allemal regelt. Ist ja schließlich für den Frieden. Raus aus sämtlichen UNO-Konventionen. Wenn wir erst mal so richtig souverän sind bzw. „echte“ Freiheit haben, dann bestimmen wir, was Menschenrechte sind und für wen sie gelten. Das haben wir super drauf und die Gleise haben schon viel zu lange Rost angesetzt.
Bei dem Chefclown der ARD herrscht wohl eine ähnlich gähnende Leere im Küchenschrank wie bei Naidoo.
Übrigens, mit diesem Gequassel entlarvt Naidoo sein Rumgebarme ob des angeblich fehlenden Friedensvertrages höchstselbst als hohle Phrase und Dummenfängerei.
Die Diskussion muß also weitergehen, und die Kritik darf auch vor denen, die in den „alles Hetze“-Chor einstimmen, nicht haltmachen. Zumindest dann nicht, wenn sie ihre Vorwürfe nicht substanziell belegen und sich inhaltlich mit der konkreten Kritik an Naidoo auseinandersetzen.
Abschließend bleibt noch zu klären, wie die ARD auf die irre Idee verfallen konnte, Rundfunkgebühren zu verbraten, indem sie einem Multimillionär eine Werbeshow sponsert, in der er mal eben sechs neue Songs vorstellen darf. (Besonders abstoßendes Detail am Rande: für den Reichsdeppenklamauk sollte der Nachwuchs an den Kunsthochschulen eingespannt werden.(7))
(1) https://www.taz.de/Pro-und-Contra-ESC-mit-Naidoo/!5249923/
(2) https://www.flickr.com/photos/soerenkohlhuber/sets/72157647918200280/
(3) https://www.youtube.com/watch?v=LVx4tBdsu08 ab 2:44
(4) http://www.berliner-zeitung.de/musik/wirbel-um-deutschen-popstar-xavier-naidoo-sucht-den-rechten-weg,10809182,28702522,item,1.html
(5) https://www.youtube.com/watch?v=uH_hXAgJf2U
(6) http://www.deutschlandradiokultur.de/auswahl-von-xavier-naidoo-thomas-schreiber-verteidigt-esc.2156.de.html?dram:article_id=337450
(7) https://www.eurovision.de/feddersens_kommentar/Xavier-Naidoo-tritt-beim-ESC-an,naidoo288.html (etwa in der Mitte des Artikels, unter der Teilüberschrift „Es wird kunstvolle Bühneninszenierungen geben“)
22. November 2015 um 15:51
Unglaublich:
„Erstens leistet Thomas Schreiber, offenbar der zuständige Mann im Sender, schlicht einen intellektuellen Offenbarungseid, wenn er nun verkündet: „Die Wucht der Reaktionen hat uns überrascht.“ Ahnungslosigkeit trifft Realitätsverlust – anders ist diese Überraschung nicht zu erklären.“
http://www.taz.de/Kommentar-Xavier-Naidoo/!5254638/
„Abschließend darf man natürlich gespannt sein, wann Xavier Naidoo uns erläutern wird, dass die Absage auf Geheiß der amerikanischen Besatzer bzw. der jüdischen Weltregierung erfolgte.“
Das hat doch Ken Jebsen doch schon längst für ihn getan:
https://www.facebook.com/GenFM/posts/1222896361060463
22. November 2015 um 16:41
Gerade weil er schwarz ist, darf er solche Verschwörungstheorien äußern, ein Weißer könnte sich solche Äußerungen in der Öffentlichkeit nicht erlauben.
Als Reichsbürger ist er inkonsequent, er tritt für ein Land an, was seiner Meinung nach gar nicht existiert.
22. November 2015 um 20:26
Irgendwie kapiere ich nicht, was hier läuft – ist der ESC nicht das, was früher EWG hieß und ein Schnulzenwettbewerb war, in dem der Europakram mal den Arm im Geiste-Europis näher gebracht werden sollte nach dem Motto „wo gesungen wird da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“, also so was wie Musikantenstadel auf Festung Europa Niveau?
So ein larmoyanter Wimmerbursche wie Naidoo wäre da doch perfekt positioniert.
Ich kapiere die Ernsthaftigkeit nicht, mit der kluge Leute wie GWUP und Kommentatoren sich dieses Themas annehmen.
23. November 2015 um 06:17
@ schnecke
„Ich kapiere die Ernsthaftigkeit nicht, mit der kluge Leute wie GWUP und Kommentatoren sich dieses Themas annehmen.“
Das ist sehr schade…
23. November 2015 um 12:45
@ Schnecke, ja klar, der ESC interessiert an sich weniger, aber solch ein „LWB“ wird automatisch (noch mehr) zum Botschafter kruder Vorstellungen und VTs. Muss ja nicht sein.
23. November 2015 um 19:01
Herr Naidoo hat auch so gewonnen, für viele ist er ein Opfer der politischen Korrektheit und hat einige Fans dazu gewonnen. Auf dieser Veranstaltung aufzutreten scheint nicht gerade gut für die Karriere eines Sängers zu sein. Mir fällt kein Sänger ein, dessen Karriere durch einen Auftritt bei diesen Wettbewerb gefördert wurde. Dieses ganze Aufmerksamkeit war für ihn vorhersehbar und ich glaube nicht, diese Absage habe ihn einfach kalt erwischt. In der nächsten Zeit wird er ein paar mehr CDs verkaufen können. Diese ganze Berichterstattung um ihn, ist mit keinen Geld aufzuwiegen.
24. November 2015 um 07:34
@ Randifan: einfach mal googeln, dann findest Du Beispiele ;)
24. November 2015 um 08:34
Nachtrag zum Distanzierungsballett:
Seit über einem Jahr ist auf Naidoos Youtubbkanal ein Video zu sehen, in dem nach knapp vier Minuten Reim-Dich-oder-ich-freß-Dich – Schwurbelei eine Werbung für den Aluhut Oliver Janich (Autor Kopp-Verlag, tut sich auf Youtube gerade durch False-Flag-Gefasel bezügl. Paris hervor) kommt: „es gibt ein Buch von Oliver Janich, das heißt: „Die Vereinigten Staaten von Europa“ – lest mal nach, so seh’ ich’s auch“ https://www.youtube.com/watch?v=mt5ltXR4PRU
Die Amazonrezensionen zu diesem Buch sind wenig hilfreich, beim PT-Magazin bin ich dann doch auf einen lesenswerten Artikel gestoßen http://www.pt-magazin.de/newsartikel/archive/2014/january/03/article/zwei-varianten-makrooekonomie.html.
Herr Gallandi schreibt dort u.A.: „Versucht man später, die Quellen nachzuvollziehen, wird es düster. […] So soll Bankier Paul Warburg 1910 bei einem Treffen auf „Jekyll Island“ den „Plan ausgeheckt“ haben, „der amerikanischen Bevölkerung ein drittes Mal ein ungedecktes Papiergeldsystem aufs Auge“ zu drücken. Sodann habe der Fiesling 1950 vor dem US-Senat gesagt: „Wir werden eine Weltregierung bekommen…. Die Frage ist nur, ob… durch Zustimmung oder Eroberung“ (S. 205). Schade nur, dass Paul Warburg 1932 starb.“
Einem jüdischen Bankier irgendwelche Worte von der Erlangung der Weltherrschaft in den Mund zu legen, das ist Antisemitismus in Reinkultur. Wenn Herr Naidoo Janichs Sichtweise teilt und seine Prominenz nutzt, um für diesen unterirdischen Bullshit Werbung zu machen, dann wird er wohl, jüngster Vergleich vor Gericht hin oder her, ein überzeugter Antisemit sein.
25. November 2015 um 19:46
@Statistiker
Statistisch gesehen, sind Death-Metal-Fans auch nicht dümmer als Jazz-Fans…
…und ich sehe, mein Kommentar wurde damals bei den „Ruhrbaronen“ freigeschaltet…warum mich das wohl nicht wundert?
26. November 2015 um 14:19
„Wahrheitssuche: Ist Xavier Naidoo ein Opfer der Pressehetze?“
(Natürlich nicht!)
„Die Naidoo-Verteidiger könnten ihren kritischen Blick langsam statt ausschliesslich auf die Berichterstattung, auch einmal auf die Gedanken werfen, mit denen der als „christliche Freigeist“ gelobte Xavier Naidoo, spielt.“
http://www.ruhrbarone.de/wahrheitssuche-ist-xavier-naidoo-ein-opfer-der-pressehetze-2/117752
26. November 2015 um 23:28
Schon gesehen?
An dieser Stelle eine kleine Quellensammlung zu der Kritik an Xavier Naidoo und zu den ideologischen Hintergründen.
https://www.facebook.com/GenFM/posts/1225141110835988
26. November 2015 um 23:29
@Martina Rheken:
Danke, schon verlinkt („Zum Weiterlesen“).
27. November 2015 um 23:00
Super:
„Lieber Herbert Grönemeyer,
heute sind die Knebelverträge bekanntgeworden, die Journalisten unterzeichnen müssen, wenn sie über Dich und die bevorstehende Tour berichten wollen. Zwangs-Vereinbarungen, von denen der Vorsitzende des Journalistenverbands sagt, dass sie weder etwas mit journalistischem Handwerk noch mit Pressefreiheit zu tun hätten.
Aber auch Musiker finden klare Worte über ein solches Vorgehen:
„Wir brauchen keine Gesinnungspolizei oder Meinungsüberwachung, sondern hoffentlich 80 Millionen verschiedene Köpfe und Wahrheiten.“
Und nun darfst Du dreimal raten, wer sowas vorgestern bei sich gepostet hat, als er seinem Kumpel Xavier Naidoo beigesprungen ist.
Kleiner Tipp: Fängt mit Gröne an und hört mit Meyer auf, aber mehr verrat ich nicht. Soll ja noch spannend bleiben!
Viele Grüße nach Bochum und alles Gute für die Tour, alter Tonträger!
Lorenz Meyer
https://www.facebook.com/fernoestliche.leere/posts/1077937038893074
28. November 2015 um 18:14
„Bekloppte für Xavier“ unterschreiben eine Anzeige. Die SOS Kinderdörfer hätten sich über die 67 000 Euro mehr gefreut.
http://www.spiegel.de/kultur/musik/xavier-naidoo-anzeige-in-der-faz-rufrettungsmarketing-a-1065060.html
28. November 2015 um 19:44
@Martina Rheken:
Eher „Geschäftemacher mit Naidoo“.
Der Herr Lieberberg versucht verzweifelt, seinen Goldesel (die „Marke“ Naidoo) zu retten, und die anderen wissen vermutlich nicht mal genau, worum es überhaupt geht.
29. November 2015 um 08:57
Ein amüsantes Geschenk zum Sonntag:
http://bit.ly/1RehLXD
29. November 2015 um 13:04
Super, Jan Böhmermann!
„Leute, das soll jetzt nicht wie eine Verschwörungstheorie klingen, aber:
Ich glaube, dass der deutsche Kulturbetrieb von einer geheimen Elite-Loge gelenkt und manipuliert wird. Sie halten alle Strippen in der Hand, haben beste Beziehungen zu Banken und Politik, sprechen sich untereinander zu ihrem eigenen Vorteil ab, das ist wirklich eine ganz große Sache, vielleicht sogar INTERNATIONAL!!! Nicht mal Xavier Naidoo wusste bislang von ihrer Existenz.
Aber es gibt sie:
DIE LIEBERBERG-GRUPPE!!!!!!“
https://www.facebook.com/jboehmermann/photos/a.121142714584927.13374.110495738982958/1082051178494071/?type=3&theater
3. Dezember 2015 um 17:27
Mark und Lydia Benecke sprechen sich gegen den „verstrahlten“ XN und für die Kassierer aus:
https://www.youtube.com/watch?v=X4QXmHhPIlM
https://www.youtube.com/watch?v=goJLn4RBcUY
4. Dezember 2015 um 14:43
Todenhöfer veröffentlicht einen neuen Naidoo-Song – grauenvoll!
http://roentgenbrille.blogspot.de/2015/12/skep-wollt-ihr-den-totalen-frieden.html
http://www.sueddeutsche.de/kultur/umstrittener-friedenssong-naidoo-und-todenhoefer-gefaehrliche-weltinterpreten-1.2768017
http://www.huffingtonpost.de/charlotte-knobloch/offener-brief-an-juergen-todenhoefer-ihr-auftritt-in-der-ard-macht-mich-fassungslos_b_5606004.html
4. Dezember 2015 um 14:58
@Martina Rheken:
<< Nicole konnte es damals besser: Wenn Xavier Naidoo ein bisschen Frieden will, geht das nicht ohne weltanschauliche Kollateralschäden ab ... Der Mann drückt sich unklar aus, er schwafelt, er lädt zu Missverständnissen ein; er begibt sich in eine Opferrolle, von der man sich fragt, wie sie zustande kommt; er rüttelt an Tabus, die keine sind, und stilisiert sich zum Märtyrer. << http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/xavier-naidoo-wirres-zeug-13948465.html
http://www.vice.com/de/read/das-friedenslied-von-xavier-naidoo-ist-so-schlecht-dass-man-fast-lust-auf-krieg-bekommt-919
http://www.spiegel.de/kultur/musik/xavier-naidoo-und-juergen-todenhoefer-der-neue-judenstern-a-1066161.html
http://tapferimnirgendwo.com/2015/12/04/hallo-ihr-menschen-fuer-xavier-naidoo/
http://www.deutschlandradiokultur.de/nie-mehr-krieg-von-xavier-naidoo-das-ist-unglaublich.2156.de.html?dram:article_id=338809