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Geisterjäger zwischen Kalkofe-Parodie und Realsatire

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Vice ist „mit einer Hellseherin und einem Geisterjäger“ zu Besuch bei einem Pest-Massengrab in London:

Als neugierige Ungläubige beschloss ich, zwei Menschen zu der ausgehobenen Pestgrube mitzunehmen, die Angst vor diesem spirituellen Super-GAU haben.

Der erste ist ein Geisterjäger: Barri Ghai, Gründer von The Ghostfinder Paranormal Society, einer Gruppe, die Spukvorfälle und andere übernatürliche Phänomene untersucht.

Die zweite ist die professionelle Hellseherin Lidia Frederico, die sich auf spirituelle Schutzdienste spezialisiert hat.

„Wenn so viele Leichen gestört werden, dann ist es wahrscheinlich, dass dabei eine Form der paranormalen Aktivität ausgelöst wird“, sagt mit Barri, während wir unterwegs zum Eingang der Ausgrabungsstätte neben dem Bahnhof Liverpool Street sind.

„Ich habe viele Fälle gesehen, in denen Menschen aufgrund von Bauarbeiten Erfahrungen mit spiritueller Energie gemacht haben.“

„Ich kann überall Schatten sehen“, sagt Lidia. „Sie empfinden nichts als Schmerz und Verwirrung. Dies ist heiliger Boden. Wo Menschen begraben liegen, bilden sich Energien. Sie haben jetzt gemerkt, dass sie gestört werden. Ich kann fast nicht atmen.“

Wenn man das gelesen hat, versteht man ein aktuelles Kalkofe-Video wesentlich besser:

Zum Weiterlesen:

  • Mit einer Hellseherin und einem Geisterjäger zu Besuch bei einem Pest-Massengrab, vice am 17. März 2015
  • Sebastian Bartoschek/Alexa Waschkau: Ghosthunting – Auf Spurensuche im Jenseits. Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2013
  • Sebastian Bartoschek/Alexa Waschkau: Auf die Geister, fertig, los! MIZ 4/2013
  • “Geisterjagd” bleibt ein weltweites Phänomen, GWUP-Blog am 2. Februar 2014
  • Neues Buch und Lesung: Ghosthunting in Deutschland, GWUP-Blog am 7. Oktober 2013
  • Überall spukt es – sogar im Büro eines Skeptikers, GWUP-Blog am 1. November 2013
  • “Ist da was?” – Geisterjäger in Bayern, Skeptiker 4/2009
  • Some people want their house haunted, Doubtful News am 10. Juli 2014
  • Techno-Mystizismus: Warum der Sherlock-Holmes-Erfinder an Geister und Feen glaubte, GWUP-Blog am 20. August 2014
  • “Ghost” Caught on N.M. Police Video Likely an Insect, discovery.com am 27. September 2014

4 Kommentare

  1. Der Satz ist toll:

    Ich habe viele Fälle gesehen, in denen Menschen aufgrund von Bauarbeiten Erfahrungen mit spiritueller Energie gemacht haben.

    Das wäre doch mal eine Idee für eine Reality-Show, die im Nachmittagsprogramm von RTL2 laufen könnte:
    Es handelt von einer jungen Familie, die bei einem Hausbau paranormale Erlebnisse hat…
    Tine Wittler als Geisterjägerin – Einsatz in 4 Wänden Spezial :-)

  2. Lustig, wie meist, der Kalkofe.

    Bin seit 20 Jahren Fan, aber dass er in all den Jahren den Schwäbischen Dialekt vom Hessischen nicht unterscheiden gelernt hat und diese als „Schwabe“ dann miteinander vermischt, ist einfach grausam anzuhören!

    Dieser „Ghost-Hunter“ ist, meine ich, wohl Schwabe und in keinem der (mir bekannten) mannigfaltigel schwäbischen Fialektesagt man „Isch,misch, disch… .

    Das tut eilfach nur weh beIm Zuhören (als Schwabe). Um mich nicht falsch zu verstehen, ich mag eigentlich alle Dialekte. Wenn sie originär Dialekt sind.

    Eine Mischung von Platt-Deutsch und „Icke-“ würde mich ebenso stören.

    Ansonsten schöne Persiflage.

    Und ja, was eine unsägliche Verschwendung von Gebührengeldern!

  3. @ jolietjake
    „…ich mag eigentlich alle Dialekte!“

    Es kommt auch darauf an, aus welchem Mund sie herauskommen.

    Obwohl…bei zwei Dialekten würde ich mir am liebsten die Ohren zuhalten, da sie auf mich fast wie Körperverletzung wirken (selbst dann, wenn der Mund zu einer wunderschönen Blondine gehören sollte).

  4. „Es kommt auch darauf an, aus welchem Mund sie herauskommen.“

    Das trifft auf mich auch zu. Gilt für mich nur, wenn dieser Dialekt von Frauen gesprochen wird.
    Ist „latürnich“ persönlicher Geschmack.

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