gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

„Going Clear“-Dokumentarfilm: ein Meilenstein der Scientology-Kritik

| 5 Kommentare

Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren lobte die Welt am Sonntag das Sachbuch „Going Clear: Scientology, Hollywood, and the Prison of Belief“ des Pulitzerpreisträgers Lawrence Wright als …

… sensationelles und mutiges Buch über Scientology und Hollywood.“

Jetzt hatte die Filmadaption beim Sundance Film Festival in Salt Lake City Premiere – und

The festival’s most hotly anticipated documentary did not disappoint“,

schreibt USA Today.

Die Recherchen von Regisseur Andrew Gibney …

… gehen noch über das Buch von Lawrence Wright hinaus. Insbesondere Enthüllungen, wie die Organisation die Ehe von Tom Cruise und Nicole Kidman hintertrieben haben soll, erregen bereits Aufsehen“,

ergänzt Focus-Online:

Die Dokumentation legt nahe, dass John Travolta die Organisation deshalb nicht verlässt, weil er Angst hat, dass sie Informationen aus seinem Privatleben preisgeben, die für ihn unangenehm werden können.

Scientology sammelt den Filmemachern zufolge unzählige Informationen über jedes Mitglied. Diese beziehen sie unter anderem aus den Auditings.

Scientology sieht für eigene Mitglieder rigorose Erziehungsmethoden vor. Silvia „Spanky“ Taylor, eine frühere Freundin von Travolta, beschreibt im Film, wie Vertreter von Scientology ihre neugeborene Tochter Vanessa wegnahmen.

Während Taylor zu einem Rehabilitationsprogramm verdonnert worden war, wurde das Baby in eine so genannte Care-Einrichtung der Organisation gesteckt. Durch einen Trick besorgte sich Taylor Zugang – und fand ihr Kind in einer nach Urin stinkenden Krippe, an Husten erkrankt.“

Der Blog gegen Scientology sieht die „Going Clear“-Aufführung beim renommierten Sundance Film Festival als „Meilenstein“ an, denn …

… damit befassten sich erstmal eine ganze Reihe von bekannten Big Names mit dem Thema Scientology […] Derart nähern wir uns weiter der Schaffung jener kritischen Masse, die notwendig sein wird, um die Stimmung in den USA kippen zu lassen.“

Und Scientology?

Twittert stündlich gegen die „Lügenpresse“ …

Zum Weiterlesen:

  • Neuer Dokumentarfilm enthüllt: So manipuliert Scientology Hollywoodstars, Focus-Online am 27. Januar 2015
  • Die HBO-Doku „Going Clear“ feierte gestern Premiere und warum dies auch für Europa von Bedeutung ist, Blog gegen Scientology am 26. Januar 2015
  • Scientology doc ‚Going Clear‘ shocks Sundance filmgoers, USA Today am 26. Januar 2015
  • Scientology: Die Geheimnisse eines gefährlichen Glaubens, Welt-Online am 28. Januar 2013
  • Stars und Scientology, GWUP-Blog am 27. Januar 2013
  • „King of Queens“-Star steigt bei Scientology aus, GWUP-Blog am 12. Juli 2013
  • Will Smith verkaspert sich in Scientology-Werbefilm, GWUP-Blog am 1. Juni 2013
  • Sucker Punch gegen Scientology, GWUP-Blog am 11. Februar 2013
  • Scientology: Jetzt redet der Urenkel von Ronald L. Hubbard, GWUP-Blog am 8. Oktober 2012
  • Lawrence Wright: Im Gefängnis des Glaubens: Scientology, Hollywood und die Innenansicht einer modernen Kirche. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2013

5 Kommentare

  1. Es kann nicht oft genug vor Scientology gewarnt werden!

    Jeder sollte ihre Verbrechen wissen, damit sie nicht selbst das Opfer werden. Scientology hat überhaupt keinen Wert. Es gibt nichts zu erreichen, nur alles zu verlieren. Es gibt soviel Informationen darüber, Ignoranz bei diesem Thema darf es nicht geben.

    Und jeder sollte sich über Beeinflussungs- u. Rekrutierungsmethoden, Bewusstseinskontrolltechniken, Love Bombing, Hypnose, usw. informieren, um sich vor solch heimtückischen Organisationen schützen zu können.

    http://www.destruktive-gruppen-erkennen.com

  2. Zitat Focus-Online

    Scientology sammelt den Filmemachern zufolge unzählige Informationen über jedes Mitglied. Diese beziehen sie unter anderem aus den Auditings.

    *räusper*…oh, das hört sich ja schlimm an…aber was machen Milliarden Internet-Nutzer täglich? – Sie geben ihre Daten „Google“, „Facebook“ u Co.
    Ich möchte jetzt nicht so faschistoide Sekten, wie Scientology in Schutz nehmen, sondern dies in Relation zur „Digitalen Welt“ setzten.
    Niemand weiß, wohin die ganzen Datenmengen gehen und wer Einsicht hat und was vielleicht einmal daraus werden kann.
    Ein kleiner Tipp für „Scientology“, spart euch das „Auditing“ und lest lieber die Facebook-Profile eurer Mitglieder ;-)

  3. @ Ralf:

    Dir ist nicht ganz klar, was für eine Gehirnwäsche bei diesen Auditings abläuft? Dass da Menschen zur Sau gemacht werden, Auge in Auge?

    Dass da eine Interaktion stattfindet mit dem Ziel der Unterwerfung? Es geht gar nicht nur um Dinge, die aus dem armen Teufel herausholt, es geht ganz wesentlich um Dinge, die man ihm eintrichtert!

    Den Vergleich mit dem Lesen von Facebook-Profilen finde ich da offen gesagt etwas neben der Spur.

  4. @klauszwingenberger
    Das war mir klar, das so ein Kommentar kommt…
    vielleicht haben Sie das Zwinkern bemerkt ;-)

    Zwar hab‘ ich selbst noch kein Auditing erlebt und ich weiß auch das es dabei um „Psychoterror“ geht…

    aber die vielen Informationen, die wir jeden Tag und jede Stunde preisgeben ist auch eine „Macht“ für die, die diese besitzen und nur weil „Google“ das Motto: „Tue nichts böses“, bin ich nicht beruhigt, sondern im Gegenteil, solche Mottos sind für mich immer ein Warnsignal.

  5. Meinen Kommentar kann man wirklich missverstehen, aber was ich sagen will: Wissen wir, wer der „Besitzer“ unserer Daten ist oder sein wird…ja, Google (zb) will nichts böses tun, nur Geld verdienen, aber wer sind die, die das Geld haben und diese Daten zu kaufen?

    Sind es wirklich die, die „nichts böses tun?“…“Scientology“ ist für mich nur der Anfang…es mag sein, das ich etwas „paranoid“ bin, aber ich habe Angst vor dem „Big Brother“, auch wenn er in einigen TV-Produktionen verulkt (verharmlost) wird…

    Wir waren alle „Charlie“, aber das Ende der Meinungsfreiheit ist die kommerzielle Verwertung dieser.

    Es sind nicht Akten und Menschen, wie unser Bundespräsident feststellte, die uns beobachten – nein, es sind Algorithmen, die zb Versicherungen als Grundlage unserer „Bonität“ dienen…

    Werden wir in fünf Jahren an einer Depression erkranken? – das sind alles Fragen, die zb Versicherungen brennend interessieren und Algorithmen, die auf statistischen Rechenmodellen beruhen können die „Antwort“ liefern.

    Sorry, das ist doch etwas Off-Topic…

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.