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Scientology: Jetzt redet der Urenkel von Ronald L. Hubbard

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Bekanntlich schrieb Scientology-Gründer Ron Hubbard dermaßen grauslige Science-Fiction-Romane, dass sogar die Protagonisten der Verfilmung von „Battlefield Earth“ sich nicht mehr einkriegen vor lauter Lachen:

Den drei oder vier Zuschauern weltweit erging es ganz genauso – dafür sorgte allein schon Super-Sektierer John Travolta im gammligen Faschingsnarr-Outfit.

Doch weder die insgesamt sieben „Goldenen Himbeeren“ für Hubbards Zelluloid-Leiche noch der tragische Tod seines Sohnes haben den einstigen Eintänzer groß ins Grübeln gebracht. Während Hollywood-Kollege Tom Cruise nach der dritten Scheidung seinen Kindskopf endlich mal in Richtung Scientology-Kritik anzustrengen scheint, träumt Travolta davon, „die neue Nummer eins“ bei den Psycho-Paten zu werden.

Schön, dann hoffen wir für ihn, dass er seinen religiotischen Dianetik-Schwachfug nicht irgendwann mal vor Gericht verteidigen muss.

Wenn John-Boy schon „Boston Legal“ nicht schauen mag, sollte er sich vielleicht wenigstens mal mit Jamie DeWolf unterhalten.

Jamie DeWolf ist der Urenkel von Ron Hubbard und hat den 1986 gestorbenen Scientology-Obermotz jetzt als „König der Hochstapler“ bezeichnet.

bild.de und bz-berlin zitieren aus einem Interview des Künstlers mit der britischen Zeitung Sun:

Hubbard hat ein Monster erschaffen, das sogar noch größer war als er selbst. Ich hätte lieber eine andere Art von Verbrecher als Urgroßvater, aber man kann sich seine Familie nun mal nicht aussuchen. Er war hochintelligent, ein begnadeter Redner und hatte zudem das Charisma, das alles auszunutzen. Im Grunde war er ein Gauner, der einen massiven Betrug entwickelt hat.“

Auch im Fernsehen hält DeWolf mit seiner Meinung nicht hinterm Berg:

Finden wir gut.

Mag Travolta beim Kampf um die Vorherrschaft in der Scheintology-Kirche gegen Tom Cruise obsiegen – dann darf er sich bald mit wirren Lobreden auf seine SciFi-Sekte um sein letztes bisschen Renommee bringen:

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Und in einer etwaigen Fortsetzung von „Battlefield Earth“ weiter bescheuert aussehen:

Zum Weiterlesen:

  • Roter Teppich für Scientology, Hugo-Stamm-Blog am 17. August 2012
  • Sekten-Info NRW präsentiert Jahresbericht, GWUP-News am 28. März 2011
  • Madonna – Die unheilige Jungfrau beim Opus Dei? GWUP-Blog am 20. April 2011
  • Jennifer Love Hewitt – Die Geistertherapeutin (Stars und Esoterik), GWUP-Blog am 15. Oktober 2009

 

7 Kommentare

  1. Ich glaube nicht, dass mein Kommentar veröffentlicht wird; trotzdem versuche ich es.

    Der Artikel über Jamie DeWolf des britischen Massenblatts ‚The Sun’ existiert nicht mehr. Vielleicht liegt das daran, dass ‚The Sun’ festgestellt hat, dass sie auf den Hochstapler Jamie DeWolf reingefallen ist.

    Jamie DeWolf nennt keine konkreten Sachverhalte, sondern lästert nur ab.

    Die einzige Informationsquelle, auf die sich Jamie DeWolf bezieht, ist sein Großvater Ronald DeWolf auch Nibs genannt. Erstaunlicherweise hat aber sein Großvater bereits im Mai und Juli 1987 in einer eidesstattlichen Erklärung seine Aussagen über seinen Vater L. Ron Hubbard (Scientology-Gründer) zurückgenommen.

  2. @Peter:

    << Ich glaube nicht, dass mein Kommentar veröffentlicht wird; trotzdem versuche ich es. << Warum sollten wir Kommentare vom "Scientology-Blogger" nicht veröffentlichen - sind doch quasi Kollegen. Zu Ihren Anmerkungen: << Jamie DeWolf nennt keine konkreten Sachverhalte, sondern lästert nur ab. << Ja, und? Genau das lässt mich daran zweifeln, dass man dem mit Vorwürfen wie "Hochstapelei" oder gar "Eidesstattlichen Erklärungen" beikommen kann, das sind m.E. zwei sehr unterschiedliche Ebenen: "Familiäres" und "Juristisches" - aber typisch Scientology, alles sofort mit juristischen Winkelzügen und Gegenvorwürfen zu kontern. So etwas wie Gelassenheit und Verhältnismäßigkeit kennt man da anscheinend nicht. Klar ist das Ablästern über Familienmitglieder etwas rein Subjektives - so kommt es ja auch rüber, und so wird es von den meisten Lesern und Kommentatoren auch behandelt.

  3. @ Bernd Harder

    Da bereits ein Kommentar von mir zu dem Artikel „Scientology: Mehr als eine “schrille Privatreligion” vom 23.08.2012 nicht veröffentlicht worden ist, hatte ich diesmal das Gleiche befürchtet. Das ist kein Vorwurf, sondern nur eine Feststellung.

    Seit der Trennung von Katie Holmes und Tom Cruise reist die Berichterstattung über Scientology nicht ab. Plötzlich melden sich Celebrity-Experten und Ex-Scientologen, die vor Jahren oder Jahrzehnten ausgestiegen sind und haben etwas ganz Wichtiges mitzuteilen.

    Zeitnah hat das britischen Massenblatts ‚The Sun’ die Möglichkeit genutzt, den Urenkel (Jamie DeWolf) von L. Ron Hubbard zu interviewen. Doch es stellt sich heraus, dass Jamie DeWolf nichts Exklusives zu berichten hat. Er spekuliert über Tom Cruise, John Travolta und erzählt über Scientology, wie dies jede andere Person machen könnte, die etwas Negatives darüber gelesen hat.

    Wie denn auch? Jamie DeWolf wuchs nicht als Scientologe, sondern als Bapist auf, Scientology war in der Familie ein Tabuthema und die Informationen über Scientology-Gründer, die von seinem Großvater (Ronald DeWolf ) stammen, wurden bereits vor Jahrzehnten durch eine einer eidesstattlichen Erklärung korrigiert.

    Es wäre für eine echte Meinungsbildung fair vom britischen Massenblatts ‚The Sun’ die eidesstattlichen Erklärung zu erwähnen und auch die Aussagen von Jamie DeWolf kritisch zu hinterfragen. Das fehlt!

    Ich finde Ihren Hinweis der Gelassenheit und Verhältnismäßigkeit sehr gut. Ist im Interview mit Jamie DeWolf eine Gelassenheit und Verhältnismäßigkeit vorhanden? Sicherlich nicht! Wenn Jamie DeWolf kräftig austeilt, in dem er L. Ron Hubbard als „König der Hochstapler“ und „Betrüger“ bezeichnet, dann muss er auch einstecken können.

  4. Jetzt redet die Nichte!

    Beyond Belief: My Secret Life Inside Scientology and My Harrowing Escape

    Interessantes Buch!

  5. @ Bernd Harder
    Sorry, hatte ich wohl übersehen.

  6. Kein Ding – selbst ich kann mir langsam nicht mehr alle Beiträge merken, sogar wenn ich sie selbst geschrieben habe!

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