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CDU-Politikerin sieht „Regelungsbedarf“ bei der Homöopathie

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In Sachen „Politik und Homöopathie“ gab es bislang kaum mal etwas Erfreuliches zu berichten.

Umso erstaunlicher ein aktuelles Statement der verbraucherpolitischen Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mechthild Heil.

Der Rhein-Zeitung sagte die Abgeordnete:

Die CDU-Politikerin sieht Regelungsbedarf, weil sich in homöopathischen Mitteln teils abenteuerliche Inhaltsstoffe fänden: Kakerlaken, Kellerasseln, Krötengift oder faules Rindfleisch. Der Verbraucher müsste verständlich darüber informiert werden, was er zu sich nimmt […]

Sie dringt darauf, dass die Inhaltsstoffe homöopathischer Produkte künftig auch auf Deutsch auf der Verpackung angegeben werden müssen. Die lateinischen Begriffe sind vom Laien nicht zu verstehen, argumentiert Heil.“

Das ist in der Tat ein wichtiger, wenn auch häufig missverstandener Punkt.

Auch für Focus-Redakteur Josef Seitz zum Beispiel war das ein „Aha-Effekt“ der ZDF-Sendung „Wie gut ist sanfte Medizin?“ vom 11. März:

In homöopathischen Globuli steckt auch Hundekot, Radioaktives oder der Tripper-Erreger“,

erklärte Seitz anschließend in seiner TV-Kolumne.

Nun ist das mit den „Medikamenten aus Hundekot“ aber – scheinbar – so eine Sache.

In unserer neuen Info-Broschüre zur Homöopathie schreiben wir:

Viele Menschen missverstehen Homöopathie als sanfte Pflanzenheilkunde.

Die Tropfen, Globuli, Tabletten, Salben und Injektionslösungen werden häufig aus ganz anderem Material hergestellt: giftigen chemischen Elementen, Tier- und sogar Krankheitsprodukten – darunter auch, was wenig bekannt ist, Gruseliges wie etwa Fliegenpilze, Schlangengift, Speichel tollwütiger Hunde, Kopfläuse, Kakerlaken, Hundekot, Eiter, Krebs- und Leprazellen, Arsen, Quecksilber und Plutonium.“

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) nahm unter anderem diese Passage zum Anlass, eine „korrigierte Version“ des GWUP-Faltblatts vorzulegen.

Darin heißt es:

Wo ist das Problem, wenn doch „in diesen angeblichen Heilmitteln“ kein einziges Molekül des Ausgangsstoffes mehr enthalten ist?

Die Skeptiker sollten sich entscheiden, EKLIG oder KEIN WIRKSTOFF – beides zusammen geht schlecht.“

Netter Versuch, aber mal wieder ziemlich weit daneben gezielt.

In einer „Korrektur der Korrektur des DZVhÄ am GWUP-Faltblatt“ stellt Dr. Norbert Aust von Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie klar:

Hier scheint man das Argument bewusst falsch verstehen zu wollen.

Es geht weniger darum, dass in der Homöopathie solche Stoffe verwendet werden, sondern darum, dass dies im krassen Widerspruch zu dem sauberen Image steht, mit dem für die Homöopathie geworben wird. Bilder von frischen Blumen, idyllischen Landschaften und sympathischen Menschen findet man allenthalben.

Zudem sei die Homöopathie ja so sanft und so natürlich, wobei die Bilder nicht nur ‘Naturprodukt’ suggerieren, sondern auch, wie man sich die Natur vorzustellen habe, nämlich als eine Realität gewordene Kulisse des Bambi-Films von Walt Disney. Selbstverständlich sind Leprazellen und tollwütige Hunde ebenfalls natürliche Quellen, aber diese kommen im Image der Homöopathie nicht vor.

Auch nicht Schwefel, Arsen, Phosphor, das ganze Arsenal chemischer Elemente und Giftstoffe.

Zusätzlich steht die Homöopathie hier in einem gewissen Widerspruch: Nach der homöopathischen Lehre wird die Wirkung des Urstoffs durch den Prozess des Potenzierens verstärkt.

Wenn dem Urstoff also Charakteristika anhaften, die Anlass zu einer Reaktion des Ekels geben, dann müssten diese doch im potenzierten Medikament in noch viel höherem Maße vorhanden sein. Wenn man schon Hundekot als Urstoff verwendet, dann doch, weil dieser Stoff über gewisse Eigenschaften verfügt, die eine Wirkung hervorrufen sollen.

Selbst wenn man davon ausgeht, dass Kraft irgendeiner innewohnenden Intelligenz nur bestimmte Eigenschaften beim Potenzieren verstärkt werden, müsste dem fertigen Medikament ein Gutteil des Charakters des Hundekots anhaften, eben sogar noch erheblich verstärkt. Guten Appetit.“

Insofern ist der Vorstoß der CDU-Politikerin Mechthild Heil völlig sinnvoll.

Und auch der Deutsche Konsumentenbund (der eine prima „Themenseite Homöopathie“ im Netz hat) wird in dem Bericht zitiert:

Auch beim Deutschen Konsumentenbund, eine Interessenvertretung für Verbraucherschutz, hält man eine bessere Kennzeichnung homöopathischer Mittel für geboten.

„Ein Verbraucher wird vielleicht darüber nachdenken, ob ihm ein Stück Berliner Mauer in einer Arznei tatsächlich bei der Überwindung von Beziehungsproblemen helfen kann. Der Verbraucher muss eine informierte Entscheidung treffen können.“

Natürlich bringt es die Rhein-Zeitung nicht übers Herz, den besagten Artikel ohne relativierenden Kommentar zu veröffentlichen:

Fatal ist allerdings, mit dieser Auswahl an absurden Beispielen gleich die gesamte Homöopathie in Verruf zu bringen […]

Zudem sehnt sich eine wachsende Zahl von Menschen nach sanfteren Methoden als der automatisierten Pharmakeule. Auch weil viele das Gefühl haben, schon beim Schulmediziner mit homöopathischer Zusatzausbildung plötzlich wieder als ganzer Mensch betrachtet zu werden.“

 Har har …

Auch „die gesamte Homöopathie“ ist absurd, lieber Herr Kommentator Manfred Ruch.

Und weil ich gerade keine Lust habe, dieses Faktum schon wieder mit zahllosen Links zu belegen, versuchen wir es mal andersrum.

Im Gesundheits-Blog von web.de hat die Biologin Brynja Adam-Radmanic dieser Tage einen ausgezeichneten Beitrag publiziert:

Ich bin auch für Achtsamkeit im Umgang mit dem kranken Körper. Ich finde auch, dass Ärzte nicht nur fachlich fähig, sondern auch einfühlsam und menschlich sein müssen. Dass Zuhause-Bleiben und Auskurieren besser ist als Weiterhetzen unter Schmerzmittel-Doping mit eilig eingeworfenem Antibiotikum.

Ich finde, dass ganzheitliche Ansätze wichtig sind und die Berücksichtigung der Wechselwirkungen zwischen Psyche und Körper. Und ja, ich finde auch Hausgeburten toll und bin großer Fan der Hebamme, die mir half meinen Kleinen im Zimmer nebenan auf die Welt zu bringen […]

Aber warum ist es oft so schwierig, Vertreter sanfter Medizin zu finden, die nicht gleichzeitig Anhänger irgendeiner Spielart modernen Schamanismus‘ sind?

Kann ich bitte sanfte Medizin kriegen, aber ohne Kügelchen oder obskure Salze, ohne Magnetarmbänder oder Edelsteine mit geheimnisvollen Energien?

Kann ich bitte reiche Auswahl haben unter patientenorientierten, empathischen Ärzten, die nach STIKO-Empfehlung impfen und immer auf dem neuesten Stand sind, was die Evidenz-basierte Medizin angeht?“

Genau das ist es.

Detailliert ausgeführt haben wir das hier.

Zum Weiterlesen:

  • Mechthild Heil: Mehr Transparenz bei homöopathischen Mitteln, Rhein-Zeitung am 19. März 2014
  • TV-Kolumne: Wie gut ist sanfte Medizin? Focus-Online am 11. März 2014
  • ZDF stellt die „sanfte Medizin“ auf den Prüfstand, GWUP-Blog am 10. März 2014
  • Medikamente aus Hundekot? Astrodicticum simplex am 16. Juni 2008
  • Kritische Homöopathie-Info der GWUP jetzt zum Bestellen, GWUP-Blog am 7. Januar 2014
  • Korrektur der Korrektur des DZVhÄ am GWUP-Faltblatt – Teil 1, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 24. Februar 2014
  • Die Politik und die Homöopathie, GWUP-Blog am 20. Juni 2013
  • Homöopathie ist Irrtum, GWUP-Blog am 22. Januar 2012
  • Was hat die GWUP gegen Homöopathie? GWUP-Blog am 1. Februar 2011
  • Täuschung ist das Grundkonzept der „Alternativen Medizin“, Ratgeber-News-Blog am 16. März 2014
  • Homöopathie, Ganzheitlichkeit und die sprechende Medizin, GWUP-Blog am 20. April 2013
  • Ich wünsche mir das Gute. Aber gibt’s das auch ohne Esoterik? Gesundheits-Blog am 3. März 2014

21 Kommentare

  1. Zitat:
    „…das ganze Arsenal chemischer Elemente…“

    Äh ja, was sollte es sonst sein? Außer dem ganzen Arsenal chemischer Elemente gibt es in diesem Universum nämlich nichts. ;-)

    Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Politik verbieten sollte, dass Krankenkassen die Kosten für den ganzen homöopathischen Firlefanz übernehmen.

    Ich sehe nicht ein, warum ich für die esoterischen Verwirrungen anderer Menschen Kassenbeiträge zahlen soll.

    Irgendwann müssen wir auch noch für Regentänze zahlen.

  2. Schön wäre es, wenn nicht nur draufstünde, was drin ist, sondern wenn diese Mittel dann, wenn sie nicht mehr ausschließlich in lateinischer Sprache betitelt werden dürften, auch endlich nicht mehr dem absurden Apothekenzwang unterlägen.

    Dann fände man die braunen Fläschen hoffentlich bald da, wo sie hingehören – nämlich in die Esoterikläden!

  3. @trixi
    Die denken doch schon einen Schritt weiter: Information ;-)

  4. der DZVhÄ ist wirklich die Schamanenabteilung der Ärzteschaft. Mir wäre das als vernünftiger und verantwortungsvoller Mediziner ja peinlich, wenn ich mich von solchen Wissenschafts- und Naturwissenschaftsanalphabeten vertreten lassen müsste.

    Die sind sich wirklich für kein Argument zu schade.

    Fakt ist, dass die homöopathischen Mittel in den Drogeriemarkt gehören zu den überflüssigen Nahrungsergänzungsmitteln. Dann kann sie jeder kaufen, aber adelt das Zeug nicht durch Apothekenzwang.

    Es ist unglaublich, dass Zauberzucker nur in der Apotheke verkauft werden darf.

    Lächerlich. Weg mit den lateinischen Begriffen und ab zu DM und Rossmann.

  5. Gute Idee, das mit der deutschsprachigen Kennzeichnung. Ich nehme mal an, Esoteriker sind die eifrigsten Beipackzettelleser. Das wird ihnen Angst machen. Aber wohin gehen sie dann?

  6. @Michel: Schüßler? Der verkauft nur Salz…

  7. Dann aber bitte auch so nett sein und die Nebenwirkungen der wunderbaren Schulmedizinpräparate klar und deutlich und in Deutsch auf die Beipackzettel – gleiches Recht für alle. Damit jeder versteht, dass cancerogen nur ein nettes Wort für „krebserregend“ ist und „vereinzelt maligne Variationen im Blutbild“ eine blumige Umschreibung für „Du kannst auch dran verrecken“ ist (;O)

    Nein, ich denke nicht, dass jedes Globuli ein Allheilmittel ist und neige zu der Ansicht, dass man bisweilen gerne auch mal nachdenken darf, bevor man zu einem Medikament greift – gleich ob vom Schulmediziner oder vom Homöopathen verordnet – aber ich kann einfach dieses Pauschalisieren nicht mehr ertragen. „Da ist ja kein Molekül mehr drin“ ist nicht richtig – ein Molekül Tigerpisse in so einem Kügelchen ist aber auch nicht ok. Was denn nun? Lieber den Bluthochdruck? Verzeihung – ich hab den lateinischen Schönfärber dafür grad nicht parat – oder irgendwas, das Pilzbefall begünstigt. Wäre doch auch mal nett, oder?

    Ich muss nicht auf Kassenkosten tanzen, ich brauche keine Schamanen, aber ich verrate gerne, dass ich sowohl mit klassischer, als auch mit alternativer Medizin positive und negative Erfahrungen sammeln durfte.

  8. Nach der Logik der Homöopathie müssten die ekligen Sachen potenziert doch super-uneklig wirken. Also, alles kein Problem.

  9. @Uli Hoppert:

    << dass ich sowohl mit klassischer, als auch mit alternativer Medizin positive und negative Erfahrungen sammeln durfte. << Na, das ist ja endlich mal kein "Pauschalisieren", sondern eine hoch differenzierte und wohl begründete Meinung.

  10. ev sollten leute wie u.h. mal versuchen darüber nachzudenken, daß „nichts mehr vorhanden von der ausgangssustanz“ und „die ausgangssustanz ist absurd und ekelig“ sich eben nicht ausschließen, sondern sich als sinnlosigkeit ergänzen.

    ebenso sollte bekannt sein, daß es kein wirksames medikament ohne nebenwirkungen gibt.

    daher automatisch homöos keine nw daher auch keine wirkung, logisch da selbst der eigene verein sagt es ist nichts drin.

    mfg. d

  11. Werter Herr Hoppert,

    was die Beipackzettel der „Schulmedizin“ anbelangt, darf man schon ein gewisses Interesse des Patienten unterstellen.

    Dann darf man da auch gerne lesen, in wieviel Fällen von X es z.B. schwere, mittlere oder leichte Nebenwirkungen gibt und was das ist. Und Sie werden es nicht glauben – das steht da so, das ich es verstehe. Als Träger eines Stents mit den Diversen Tabletten (Belozoc ASS usw usw.) habe ich genug davon gelesen und verstanden.

    Bei den esoterischen Mittelchen gibt es sowas garnicht – bestenfalls (???) wird da von „Erstverschlimmerung“ gefaselt… das bedeutet: ich habe 40 Fieber und bekomme nach der „Einnahme“ womöglich 45 Fieber??

    Da ist mir aber ein Fiebersenker von der Schulmedizin lieber (lassen wir mal aussen vor, das der Arzt die Ursache des Fiebers behandeln würde). Ach übrigens: seit ich den Stent (Schulmedizin!) habe und die Tabletten (Schulmedizin!) nehme und täglich Sport treibe (Empfehlung der Schulmedizin) und abgenommen habe (Empfehlung Schulmedizin) und nicht mehr rauche (Dringende Empfehlung Schulmedizin) – geht es mir blendend. Nachwievor kommt mir kein Fern/Geist/Sonstwieheiler an den Körper oder dessen Nähe…

  12. @ Uli Hoppert:

    Eine auch für normale Menschen lesbare Produktbeschreibung finde ich grundsätzlich sinnvoll. In den letzten Jahren hat sich da auch viel getan, ich glaube, es sind da auch entsprechende gesetzliche Regelungen getroffen worden.

    Mittlerweile bemühen sich jedenfalls viele Hersteller darum, ihre Beipackzettel lesbar zu formulieren (also etwa krebserregend zu schreiben anstatt karzinogen usw.). Da gibt es sicher noch viel Verbesserungspotenzial, aber man ist immerhin in der richtigen Richtung unterwegs.

  13. @ Uli Hoppert:

    “Da ist ja kein Molekül mehr drin” ist nicht richtig – ein Molekül Tigerpisse in so einem Kügelchen ist aber auch nicht ok. Was denn nun?

    Das ist eine mehrschichtige Geschichte.

    1. Wenn Präparate als Medikament verkauft werden, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein einziges Molekül des deklarierten Wirkstoffs enthalten (Tigerpisse D60 etwa), ist das doch Betrug. Wenn schon Tigerpisse als Medizin herhalten soll, müsste dieser Stoff in dem Präparat auch in relevanten Mengen vorhanden sein, um wirken zu können.

    2. Tigerpisse ist als Medikament vielleicht gar nicht so gut? Hat Tigerpisse eine medizinisch relevante Wirkung, die eine Verwendung als Medikament rechtfertigt? Wer hat die wie festgestellt?

    Wenn in der Medizin bzw. Pharmakologie ein Konsens bestünde, dass das Zeug zur Behandlung bestimmter Erkrankungen dienlich ist und der normale Zulassungsprozess für Wirkstoffe oder Medikamente durchlaufen worden wäre, wäre alles gut. Da das Zeug aber nur in seiner homöopathischen Potenzierung und nur durch den homöopathischen Binnenkonsens als Arzneimittel zugelassen ist, habe ich meine Zweifel.

    Der erste Punkt wendet sich gegen die Darreichungsform (Präparat enthält keinen Wirkstoff), also letztlich gegen die Homöopathie an sich. Der zweite Punkt wendet sich gegen den Wirkstoff (keine ordentliche Zulassung als Arzneimittel; zweifelhafte Begründung für die Verwendung als Arzneimittel, ähnlich wie TCM u.ä.). Die beiden haben nichts miteinander zu tun und greifen unabhängig voneinander.

  14. Also – ich bin für totale Offenheit.

    Die Homöopathen-Lobby räumt ein, dass das, was draufsteht nicht drin ist; sie hält die nicht lateinisch verklausulierte Angabe dessen, woraus es hergestellt sein soll, für furchteinflößend. Und sie meint, was wirke, sei weder das, was drin ist, noch das, was nicht drin ist, sondern die Information dessen, was nicht drin ist.

    Na, da weiß ich doch Abhilfe:

    „Enthält vielleicht die Information von (bitte einsetzen: Hundekot, Berliner Mauer, Arsen, Quecksilber, Cucaracha etc.pp)“.

    Wäre ein Beitrag zur Produktehrlichkeit, nicht?

  15. Es ist ja überhaupt nicht einzusehen, dass es zwei Klassen von Arzneien gibt

    a) die Richtigen, das muss ein Zulassungsantrag gestellt werden und der Nachweis der Qualität Wirksamkeit und Unbedenklichkeit geführt werden.
    Präklinisch und klinisch. Weil so ein gedrucktes Dossier einige Meter lang ist, ist man inzwischen zum elektronischen Antrag übergegagen.

    b) TCM, HP und andere Glaubenspräparate- die brauchen keine Wirksamkeit, keine Unbenklichkeit etc nachweisen.

    Und da gibt es seit kurzem zB die Bambini Kinderarznei von Heel- ein Prospekt liegt vor mir

    „Natürlich helfen- natürlich heilen“

    Da gibts Flatulini gegen das Säuglingsfurzen und von wegen da ist nichts drinnen Flatulini 10 g Glaubuli enthalten Artemisia absinthumD3, Gentiana lutea D3, Juniperus communis D3, Marticaria recutia D2 jeweils 25 mg !!!

    Und wenn Kind nicht schlafen kann, pubst, schnupft oder Hauterkrankungen hat, gibts halt lauter Glaubuli. Nein keine Krankheiten- Kinderbeschwerden werden laut Prospekt behandelt und unser Kinder damit medikalisiert kann später in Suchtproblematik ändern.

    Wenn hinten ein Flatus rauskommt, brauch ich doch vorne kein Streukugerl einwerfen!

    Bei dem Produkt Lunafini na gegen Schlafstörungen sagt ja schon der Name da ist Avena sativa D2 , Coffea arabica D12 drin aberjew 25 mg drin (und andere Dinge)

    Avena sativa ist schlicht Hafer und da gibts das Problem mit Zöliakie- steht aber nichts davon in der Werbung von wegen sicher und unbedenklich.

    Grauenhafte Abzocke das würde ja noch nichts machen, aber unwirksam und Unbedenklichkeit nicht gegeben. Das ist eindeutig zuviel

  16. @Wolfgang
    Na, wenn’s Glaubuli sind, ist es nicht ganz so schlimm.

    Die 25 mg auf 10 g sind ja 25 mg der jeweiligen Verdünnung – im Prinzip also z.B. 24,75 mg Lösungsmittel + 0,25 mg Avena sativa (wenn man davon ausgeht, die „Urtinktur“ sei 100% Avena sativa – ist eh nicht so, aber wir nennen das jetzt mal „Sicherheitsfaktor“ ;)).

    Dann hat man noch grob geschätzt ~100 Globuli pro Gramm, somit sind in einem Globuli maximal 0,25 μg (Mikrogramm) Avena sativa. Da bekommt man vermutlich mehr Hafer ab, wenn man am Müsliregal vorbei geht.

    (Ich hoffe, dass ich keinen peinlichen Rechenfehler gemacht habe, bin gerade zwischen Tür und Angel.)

  17. @ Wolfgang:

    Vicky hat die Berechnung ja dankenswerter Weise dargestellt. Es wäre auch schon sehr seltsam, wenn etwa in den „Flatulini“ tatsächlich nennenswerte Mengen von der grünen Hexe drin wären. ;-)

  18. In einem älteren Beitrag war auch eine Zutatenliste (Latein – Deutsch) verlinkt. Unter V findet man dort „Vakuum“. Ich denke, das sagt doch alles: kein Inhalt, keine Wirkung!
    Wogegen soll „Vakuum“ eigentlich helfen? Die Leere im Kopf?
    Muß man da noch weiter diskutieren?

    P.S. Wie will man eigentlich „Vakuum“ potenzieren? D3 von „Nichts“ bleibt… Nichts! Und das im Zuckerkügelchen.

  19. Sorry, da ging der Gaul doch mit mir durch ;-)
    Das soll kein „Freibrief“ für Homöopathie-Gläubige sein…vielmehr ist es eine „neue/andere“ Betrachtung des „Nichts“, das immer mehr zur physikalischen Realität wird…aber das ist nur ein „Foot-print“ des „Urknalls“…das Nichts, gibt es nicht…
    Das „Potenzieren“ von irgendwelchen Tinkturen hat dabei nur eine kleine Präsenz ;-)

  20. Wer mal tiefer einsteigen will…hier, bitteschön ;-)
    http://theory.gsi.de/~vanhees/faq/edyn/node5.html
    So, wer es schafft daraus eine relativistische-Quanten-Feldtheorie zu basteln, bekommt ein Eis ausgegeben ;-)

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