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13 Globuli: Ministerin Steffens räumt ab beim Eso-Check

| 9 Kommentare

In unserem Posting

Esoterische Ministerien und Parteien-Geschwurbel“

hatten wir unter anderem eine Zwischenbilanz der Serie „Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium?“ bei den ruhrbaronen gezogen.

Und schon geht’s weiter – und wie!

Im achten Teil vergibt GWUP-Mitglied Sebastian Bartoschek die bislang mit Abstand höchste Esoterikbewertung:

13 Globuli (von 15 möglichen).

Das kann indes nur partiell wundernehmen, geht es doch um keine Geringere als NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen).

Seien wir ehrlich“,

schreibt Bartoschek denn auch:

Es war nicht anders zu erwarten. Ohne Barbara Steffens gäbe es diese Serie nicht.“

In der Tat packt Steffens bei den drei Fragen

  1. Wie steht Ministerin Steffens zur Alternativmedizin?
  2. Wie steht die Ministerin zur evidenzbasierten Medizin? Welche Rolle schreibt sie allgemein empirischen Wirkbefunden zu?
  3. Was empfiehlt die Ministerin in Fällen, in denen alternativmedizinische Vorstellungen diametral zu denen der Schulmedizin sind, bspw. im Bereich des Impfschutzes?

mehr als nur „die Schwurbeldreschmaschine“ aus – ihre Antworten sind „entlarvend“ und „irritierend“.

Nachlesen kann man das Ganze hier.

Apropos Politik:

Beim Posting „Esoterische Ministerien und Parteien-Geschwurbel“ wird zum Teil auch über Politik und Politiker im Allgemeinen diskutiert.

Ich möchte und werde mich daran nicht beteiligen, meine Haltung zum deutschen Parteiensystem ist zumindest im GWUP-Vorstand hinlänglich bekannt.

Interessant – auch im Hinblick auf die persönliche Meinungsbildung – finde ich aber die aktuelle Diskussion um die Nichtwähler beziehungsweise einen Boykott der Bundestagswahl am 22. September.

Hier vier prominente Beiträge (inklusive Leser-Kommentare) dazu:

  • Ich verweigere mein Kreuz, Spiegel-Online am 19. Juli 2013
  • Nicht wählen geht gar nicht! Zeit-Online am 31. Juli 2013
  • Wahlboykott-Debatte: Deutschlands Intelligenz ist narzisstisch gekränkt, Welt-Online am 5. August 2013
  • Politikverdrossenheit: Warum ein Boykott der Wahl verlockend ist, Zeit-Online am 9. August 2013

 Zum Weiterlesen:

  • Wie esoterisch ist mein Gesundheitsministerium? Teil 8: NRW, ruhrbarone am 5. August 2013
  • Esoterische Ministerien und Parteien-Geschwurbel, GWUP-Blog am 30. Juli 2013
  • Wahl 2013: Schwurbel-Check von “BüSo”, “CDU/CSU” und “CM”, aargks pro Logik am 31. Juli 2013
  • Wahl 2013: Schwurbel-Check von “Familien-Partei”, “DIE FRAUEN” und “FDP”, aargks pro Logik am 1. August 2013
  • Pseudotherapien und die Bundestagswahl, GWUP-Blog am 5. Mai 2013
  • Die Politik und die Homöopathie, GWUP-Blog am 20. Juni 2013
  • Warum Barbara Steffens ihr Ministerium beschämt, ruhrbarone am 11. März 2013
  • Sollte eine Gesundheitsministerin auf dem Boden der Wissenschaft stehen? Die Wissenschaftsjournalisten am 5. Februar 2013
  • Kopfschüttelnde Ministerialbeamte, Der Nesselsetzer am 14. März 2013
  • NRW: Gesundheitsministerin Steffens will mehr Homöopathie, ruhrbarone am 29. Januar 2012
  • Homöopathie, Impfskepsis, Reiki – Wie gefährlich ist NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens? ruhrbarone am 14. Januar 2013
  • Viel Homöopathie und keine Archäologie: Oh je, NRW, GWUP-Blog am 29. März 2013
  • Die Grünen: Alternativlos in der sozial-esoterischen Teilhabe? Brights-Blog am 22. April 2013
  • Die informierte Ministerin, dieausrufer am 29. Januar 2013
  • Wenn Hanf die Radioaktivität wegschwingen soll, Wahrsagerchecks-Blog am 8. Juli 2013

9 Kommentare

  1. Ach Barto… warum tust du mir das nur an. Da hatte ich gerade mal die Eso-Tante in „meinem“ Gesundheitsministerium für ein paar Tage vergessen, und schon werde ich wieder an sie erinnert. Danke. :(

    Wen ich das schon wieder lesen muss: „Wichtig ist, dass den Betroffenen neutrale und ausgewogene Informationen […] zugänglich gemacht werden […]. Nur so können sie […] frei entscheiden.“ Neutral und ausgewogen, so so. Evidenzbasierte Medizin ist dann also anscheinend „nur eine Theorie“, wie es Kritiker gerne über die Evolution sagen. Vor dem Hintergrund ist es natürlich nur logisch, den Patienten mit einem ganzen Strauß von Schwachsinn zu verwirren und mit ihm „such die Wissenschaft doch selbst“ zu spielen. Um Brian Dunning zu zitieren: „es gibt keine ‚zwei Seiten‘ an der Wissenschaft“.

    Aber ich sehe das wohl nur falsch. Ich muss wohl einfach einmal den Schamanen meines Vertrauens aufsuchen, meine Aura untersuchen und ein passendes Homöopathikum verschreiben lassen. Dann wird alles besser. Vielleicht hat ja mal jemand eine Urtinktur aus Steffens Geschwurbel hergestellt; davon eine C60-Potenz hilft doch sicherlich. Das geht doch mittlerweile bestimmt alles sogar auf Kasse…

  2. @Robert:

    Es tut mir leid. Ich wollte Dich doch nicht, also euch alle nicht, also ich liebe euch doch alle. Und mir liegt die direkt der Satz mit der Wahrheit, und dem Mutigen, der sie ausspricht auf der Tastatur. Doch Nein, Robert, diesmal heile ich deine skeptischen Gedanken. Mit einem Reiki. Dem Reiki des Vergessens. Der feinstoffliche Blackout.

    Ach nee, so bin ich ja gar nicht. :D
    Schönes Dunning-Zitat.

    …und solange geschwurbelt wird, werden wir wohl davon berichten müssen – und ich glaube: ganz tiiiiiief in Dir willst Du das doch auch ;)

  3. Zur Nichtwähler-Diskussion (m)ein Lese-Tipp

    ESSAY – Das Ende des kleineren Übels: Warum ich nicht mehr wähle
    Von Harald Welzer

    Erschienen in Der Spiegel 22/2013
    online hier:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-96238982.html

    Welzer, 54, lehrt an den Universitäten Flensburg und St. Gallen Sozialpsychologie. Zuletzt erschien sein Buch „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“ im S. Fischer Verlag.

  4. @Sebastian: eigentlich hast du ja Recht. Nur weiter so, ich halte das schon aus. Aber bitte keine Zitat-Drohungen aus der Zeitung mit dem großen „B“ mehr. ;) Und wenn du mal wieder in DO aufschlägst (oder ich in RE herumspringe), gebe ich dir ein D0.7-Kombinationspräparat Hordeum vulgare, Humulus lupulus und Aethanolum aus. Das ist zumindest mal eine Niedrigpotenz, der ich die Wirksamkeit nicht sofort absprechen würde.

  5. (Ähem. Peinlich, peinlich, D1.3 müsste das wohl sein. Ich sollte nach Feierabend nicht mehr mit Zahlen arbeiten.)

  6. Was die Medizin anbelangt bin ich eindeutig gegen eine sog. pluralistische Medizin

    Wo kämen wir denn hin, wenn die geistergläubigen nicht gestoppt werden können bei ihrem Versuch die Wissenschaft zu infiltrieren? Pluralistische Chemie oder Physik?

    Bei Parteien bin ich da toleranter. Da kann ich Spinner aushalten.

    Da ich diesmal (ihr seid Schuld)mir den Esofaktor der Parteien etwas genauer anschaue, werd ich anders als sonst wählen.

    Der Mitleidsfaktor ist mir bei dieser Wahl am wichtigsten.

    Nicht wählen geht nicht, da ich als Auslandsdeutscher eh selten wahlberechtigt bin und auf mein Wahlrecht verzichte ich nicht freiwillig.

  7. Zum „Apropos Politik“-Anhang:

    Nicht zur Wahl zu gehen ist die schlechteste aller Möglichkeiten! Nur wer zur Wahl geht und einen ungültigen Wahlschein abgibt, trifft die Politiker da, wo es ihnen wehtut – am Geldbeutel.

    Der Grund liegt im Parteienfinanzierungsgesetz. Für die politische Bildung der Bürger bekommen die Parteien Geld. Und zwar einen bestimmten Betrag pro Wählerstimme. Bei abgegebenen gültigen Stimmen bekommt die betreffende Partei den vollen Betrag. Die Gelder der Nichtwähler werden anteilsmäßig verteilt.

    Und nur für ungültige Wahlscheine wird kein Geld an die Parteien ausbezahlt! (Die Annahme war, daß die Parteien dann bei der politischen Bildung versagt haben.)

    Soweit mal ganz grob den Mechanismus umrissen.

    Also haben die Parteien durchaus ein Interesse daran, daß die „Unentschlossenen“ lieber zu Hause bleiben, anstatt ihren Unmut durch Abgabe ungültiger Wahlscheine zu äußern.

  8. @Rainer:

    << Und zwar einen bestimmten Betrag pro Wählerstimme. << Das ist mir in groben Zügen bekannt - aber von welcher Summe reden wir denn da?

  9. Bei

    http://www.bundestag.de/bundestag/parteienfinanzierung/die_staatliche_parteienfinanzierung/05_festsetzung_auszahlung.html

    steht was von 0,50€ pro Stimme (ganz grob.) Ob da noch was dazukommt, kann ich diesem Juristengeschwurbel nicht entnehmen.

    Daß der Einzelbetrag nicht groß ist, habe ich erwartet, aber auch wenn eine Maus nicht viel hinterläßt, alle Mäuse miteinander bringen einen stattlichen Haufen zusammen. Ich habe für mich auf jeden Fall entschieden, daß meine Wahlscheine ungültig sein werden.

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