Nach 13 Jahren gibt es wieder ein neues „Urmel“-Buch von Max Kruse – und das beschäftigt sich mit dem Thema „Evolution“.
ist ein „besonders pföööönes Lehrbuch“, schreibt die Süddeutsche.
Es ist Teil des Projekts „Evokids – Evolution in der Grundschule“ der Giordano-Bruno-Stiftung (GBS).
In einer Pressemitteilung der GBS dazu heißt es:
Mit der Veröffentlichung des neuen Buchs von Max Kruse „Urmel saust durch die Zeit“ startet das Projekt „Evokids“, das Kindern die Erkenntnisse der Evolutionstheorie schon im Grundschulalter vermitteln will.
„Fragen der Evolution sind für Kinder ungemein spannend und je früher sie evolutionäre Prozesse verstehen, desto leichter fällt es ihnen, die Grundlagen der Biologie wie auch anderer Wissenschaften zu begreifen“, meint Michael Schmidt-Salomon, der „Evokids“ mit auf den Weg brachte und auch an der Entstehung des aktuellen Urmelbuchs beteiligt war. […]
Ein besonderer Trumpf des Evokids-Projekts besteht zweifellos in seinem berühmten Maskottchen, Max Kruses „Urmel aus dem Eis“:
„Max war von dem Projekt sofort angetan und stellte uns das Urmel für die Lehrmaterialien kostenlos zur Verfügung“, berichtete Schmidt-Salomon, der neben seinen philosophischen Werken auch als Autor von drei Kinderbüchern in Erscheinung getreten ist.
„Als ich überlegte, was man mit dieser reizvollen Verbindung Urmel/Evolution anstellen könnte, war die Idee eines neuen Urmelbuchs naheliegend. Also fragte ich bei Max an, ob er nicht eine Geschichte schreiben wolle, in der das Urmel auf der Suche nach anderen Urmeln eine Zeitmaschine von Professor Tibatong entführt und – zurückgeworfen in die evolutionäre Vergangenheit – viele Abenteuer bestehen muss, bevor es mit Tim, Wawa und Ping nach Titiwu zurückkehren kann. Glücklicherweise konnte sich Max für diese Grundidee ebenso erwärmen wie der Verlag.
Und so machte er aus der kurzen Skizze innerhalb weniger Wochen ein wunderbar drolliges Urmel- und Evolutionsbuch, das von Günther Jakobs großartig illustriert wurde.“
An der „Evokids“-Projektleitung ist auch Prof. Dittmar Graf vom GWUP-Wissenschaftsrat beteiligt.
Einen Kongress dazu wird es im November geben.
Max Kruse selbst sagt zu „Urmel saust durch die Zeit“:
Ich finde es wichtig, dass die Kinder, das kennen lernen, was uns die Wissenschaft enthüllt. Wenn Sie so wollen, ist das ein aufklärerischer Impuls. Außerdem ist mir der Respekt gegenüber der Natur, den anderen Lebewesen ein großes Anliegen. Denn die Evolutionsgeschichte zeigt es deutlich: Der Mensch ist Teil der Natur und steht nicht über ihr; schließlich sind alle irdischen Lebewesen miteinander verwandt.„
Zum Weiterlesen:
- Max Kruse/Günther Jakobs: Urmel saust durch die Zeit. Thienemann Verlag, Stuttgart 2013
- Ein besonders pföööönes Lehrbuch, Süddeutsche am 24. Juli 2013
- Max Kruse über „Urmel saust durch die Zeit“
- „Urmel saust durch die Zeit“ bei hpd-online
- Evokids-Homepage
- Evokids – Evolution in der Grundschule, GBS am 15. Juni 2013
27. Juli 2013 um 09:47
Eine Schwierigkeit, die ich allerdings sehe, ist die oft unzureichende naturwissenschaftliche Ausbildung von Grundschullehrerinnen und -lehrern – leider auch noch oft gepaart mit völligem Desinteresse an der Naturwissenschaft!
Folgendes musste ich einmal von angehenden Grundschullehrerinnen in einem Forum für Referendare und Lehrer lesen:
„In einer 4. Klasse, in der ich zu einer Relistunde in der Woche mitgehe, wird gerade die Schöpfungsgeschichte (bzw. die Schöpfungsgeschichten) der Bibel behandelt. Die Lehrerin fragte mich nun, ob ich nächste Woche mal eine Stunde zur naturwissenschaftlichen Seite halten möchte…also wie es mit der Evolution aussieht und dass es da ja durchaus Parallelen gibt…z.B. von der Reihenfolge der Entstehung (erst Pflanzen, dann Tiere, dann Menschen)..“
Und:
„Wir haben uns u.a. das Bild „Schöpfung“ von Siger (?) Köder angeschaut, das beides – Evolution und Schöpfung – aufgreift: Eine Hand, die die Erde hält, aber unten sieht man auch die Lichtexplosion, wie sie die Wissenschaft beschreibt.“
Und:
„Ich habe mit den Kindern eine große Tabelle angefertigt: Links mussten sie jeweils aufkleben, was in der Bibel über die Erschaffung der Welt steht, und rechts, was die Wisseschaft dazu herausgefunden hat. So haben wir z.B. nebeneienander geklebt: Gott sprach „Es werde Licht!“ und es wurde Licht. neben: Nach soundsoviel Milliarden Jahren kam eine gewaltige Lichtexplosion …
Dann haben wir ein bisschen philosophiert: Ist nun das wahr, was in der Bibel steht oder das, was die Wissenschaft herausgefunden hat? Um den Kindern klar zu machen, dass das, was in der Bibel steht, häufig ein Bild für die wissenschaftlichen Erkenntnisse ist, habe ich mit ihnen über Sprichwörter und Symbole geredet.“
(http://www.referendar.de/forum/viewtopic.php?p=58711#p58711)
Ich glaube, viel mehr Schaden am Naturverständnis der Kinder lässt sich in einer Schulstunde nicht anrichten… :(