Nach GWUP-Vorstandsmitglied Dr. Florian Aigner („Esoterische Wehleidigkeit“) hat nun auch Professor Ulrich Berger vom GWUP-Wissenschaftsrat eine Replik verfasst auf die frustigen Anschuldigungen der Wiener Psychoanalytikerin Bettina Reiter, die das „Goldene Brett vorm Kopf“ für Harald Walach entgegengenommen hatte – und hernach in der Zeitung Standard die Skeptiker der „Denunziation“ und der „Dummheit“ zieh.
Ebenfalls im Standard schreibt Berger heute unter anderem:
Die von Bettina Reiter im Brustton der Überzeugung vorgetragene Kernbotschaft lautet: Harald Walach, dem Preisträger, wird von seinen dünngeistigen Kritikern durch und durch Unrecht getan.
Wir, die Skeptiker, seien im Grunde ahnungslos, würden lediglich nachplappern, was deutsche Medien so schreiben, und sähen in unserem inquisitorischen Eifer überall „Teufelswerk“, wo nicht die kalte Schulmedizin am Werke sei. Ist das tatsächlich so? Hat Professor Walach das Goldene Brett am Ende gar nicht verdient? […]
Die Brandenburgische Hochschulstrukturkommission, die einstimmig die Auflösung von Walachs Institut und Studiengang empfahl, müsse von Skeptikern unterwandert sein, meint Frau Reiter, und ebenso die Süddeutsche, der Spiegel, die Zeit und überhaupt alle Kritiker des unschuldigen Herrn Professors. […]
So viele starke Worte und so sehr am Kern der Sache vorbei, das macht stutzig. Tatsächlich kann man hier die Ausläufer eines Prozesses beobachten, der schon seit der ersten öffentlichen Kritik an Walachs Wirken vor über zwei Jahren im Gange ist. Es handelt sich um den verbissenen Versuch der Verschleierung des gigantischen Humbugs, der hier auf akademischem Boden produziert wurde.“
Es ist übrigens bezeichnend, dass Frau Reiter sich zur Advokatin des Viadrina-Nonsens aufschwingen muss – denn die Viadrina selbst hat Prof. Walach und Co. längst einen Maulkorb verpasst.
Zum Weiterlesen:
- Lobbyisten des Humbugs, Standard am 4. November 2012
- Langfassung bei Kritisch gedacht am 5. November 2012
- Das Goldene Brett 2012: And The Winner is …, GWUP-Blog am 20. Oktober 2012
- Esoterische Wehleidigkeit, naklar.at am 29. Oktober 2012
- Pseudomedizin: Ach so, die Leute wollen das halt …, GWUP-Blog am 29. Oktober 2012
- Hogwarts ist überall, GWUP-Blog am 4. November 2012
- Grenzenlose Scharlatane, diewahrheit am 30. Oktober 2012
4. November 2012 um 22:33
Das wird immer peinlicher mit Walach und Co. Ich hoffe dass das einigen in den Hochschulgremien ein abschreckendes Beispiel sein wird. Wie naiv. …anzunehmen, dass man das Geld schön einkassiert und hofft, das keine Rufschädigung riskiert. Der Ruf der Viadrina hat schon massiv gelitten.
5. November 2012 um 11:41
„Die Zeit wird kommen, wo die Mehrzahl unserer gegenwärtigen Kontroversen auf diesen Gebieten (Politik und Wirtschaft) uns ebenso trivial oder bedeutungslos vorkommen werden wie die theologischen Debatten, an welche die besten Köpfe des Mittelalters ihre Kräfte verschwendeten.“
Arthur C. Clarke
Um „Spitzenpolitiker“ oder „Wirtschaftsexperte“ spielen zu können, darf man (oder Frau) bestimmte Zusammenhänge auf gar keinen Fall verstehen. Dafür sorgt seit jeher die Religion, die es sogar den Ungläubigen ermöglicht, bis zum Jüngsten Tag grenzenlos dumm zu bleiben.
http://www.swupload.com/data/Das-Juengste-Gericht.pdf
7. November 2012 um 17:19
@s.w.
was bitte hat das zitieren von irgendwelchen „sprüchen“ die absolut nichts mit dem thema zu tun haben, für einen sinn ?
vorschlag: aufschreiben , durch den shredder und in die papiertonne.
abgesehen davon daß der clarke spruch einer der dümmlichsten ist die ich je gehört habe !
grund: wer theologesche debatten führt egal wann in der geschichte , kann nicht zu den besten köpfen gehören. weil es sinnlos ist–> glaube heißt glauben, und glauben heißt nicht wissen–> weshalb soll man über etwas was man nicht weiß diskutieren.
mfg. diabetiker