Der Schweizer Neurowissenschaftler und GWUP-Konferenzgast Dr. Peter Brugger ist in der Nacht von Sonntag auf Montag (7. November, 0.35 Uhr) im ZDF-Nachtstudio zu sehen.
Das Thema lautet „Im Schatten der Moderne: Die Rückkehr des Okkulten“.
Aus der Ankündigung:
Haben sie dieses Jahr auch an Ihre Tür geklopft, die Gespenster, Hexen und Monster, die wie jedes Jahr in der Halloween-Nacht ihr Unwesen treiben? Was für die Kleinen einmal im Jahr ein harmloser Spaß ist, bedeutet für andere eine ernste, intensive Auseinandersetzung. Denn das „Okkulte“ bewegt viele Geister.
Okkultismus, das ist der Glaube an verborgene Kräfte und Mächte, deren Wirken uns Rätsel aufgibt. Welche kulturgeschichtlichen, psychologischen und gesellschaftlichen Aspekte im Zusammenhang mit okkultem Glauben eine Rolle spielen, darüber diskutiert Volker Panzer mit seinen Gästen.
Die Ethnologin Sabine Doering-Manteuffel, Präsidentin der Universität Augsburg, hat sich eingehend mit den Wurzeln und Erscheinungen des Okkultismus beschäftigt. In ihrem Buch „Das Okkulte. Eine Erfolggeschichte im Schatten der Aufklärung“ beschreibt sie die Erfolgsgeschichte der Verbreitung okkulten Gedankenguts von „Gutenberg bis zum World Wide Web“.
Der Psychologe Eberhard Bauer arbeitet am „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP)“ in Freiburg, in dem seit 1950, wie es heißt, „Anomalien im Bereich von Psychologie und Physik“ untersucht und dokumentiert werden. Er wehrt sich gegen eine einseitige Verteufelung aller okkulten Phänomene. In seiner Beratungsstelle finden Menschen Hilfe, die außergewöhnlichen Erfahrungen gemacht haben und diese nicht auf die Reihe kriegen.
„Menschen, die an Geistheilung, die Kraft von magischen Steinen und ähnlich Übersinnliches glauben, denken ein wenig ‚anders‘ als der gemeine Skeptiker“, erklärt Peter Brugger, Leiter der neuropsychologischen Abteilung des Universitätsspitals Zürich. In seinen wissenschaftlichen Studien forscht er nach den Hirnfunktionen, die dem Glauben an das Paranormale zugrunde liegen. Dabei zeigt sich für den skeptischen Wissenschaftler, dass es eine große Nähe gibt zwischen okkultem Denken, Kreativität und Schizophrenie.
Ihren Zugang zum „Okkulten“ findet die Schriftstellerin Sarah Khan über die Kunst. „Die Gespenster von Berlin“ heißt ihr Erzählband mit „unheimlichen Geschichten“, in dem sie Gespenstern im heutigen Berlin nachforscht. Okkultismus ist für sie auch eine „künstlerisch-theatrale Strategie“, eine „Form von Suche nach Antworten, die anders anscheinend nicht geleistet werden kann“, so die Autorin.“
Zum Weiterlesen:
- Erfolgsmodell Intuition, Welt am Sonntag am 18. Juni 2006
- Von allen guten Geistern, Beobachter vom 21. Juli 2011
- Die Welt erklärbar machen, Schweizer Familie am 15. Oktober 2007
4. November 2011 um 18:17
Zwischen den Riten der Amtskirchen und Okkultismus sind die Grenzen sehr fließend.
“Menschen, die an Geistheilung, die Kraft von magischen Steinen und ähnlich Übersinnliches glauben, denken ein wenig ‘anders’ als der gemeine Skeptiker”,
So könnten auch religiöse Menschen charakterisiert werden.