Der „Tagesspiegel“ berichtet in seiner morgigen Print-Ausgabe über die scharfe Kritik am sogenannten „Marburger Kongress“. Damit greift die Zeitung eine Presse-Mitteilung der skeptischen Wissenschaftler von der gemeinnützigen Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) und des Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) auf.
Gemeinsam wenden sich die beiden Vereine gegen den wegen der Einladung von „Homo-Heilern“ umstrittenen Psychotherapeuten-Kongress an der Universität Marburg. Der „Tagesspiegel“ schreibt unter der Überschrift „Unis sollten Quacksalber nicht fördern„:
„Die ‚Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften‘ erklärte, bei den in einigen Workshops angebotenen Ansätzen zur ‚Behandlung‘ von Homosexuellen handele es sich um ‚Pseudowissenschaften‘, die ’nicht dem Stand der biologischen und psychologischen Wissenschaft entsprechen‘.
Man betrachte ‚mit Sorge, dass Tagungen mit pseudowissenschaftlichen oder esoterischen Inhalten immer häufiger in einem universitären Raum abgehalten werden, ohne dass Universitäten hiergegen einschreiten‘.
In der Gesellschaft sind über 800 Forscher verschiedener Fachrichtungen von allen großen deutschen Universitäten organisiert, die fragwürdige, aber oft populäre Themen auf dem Grenzgebiet zur Wissenschaft kritisch hinterfragen.
Zuvor hatte bereits der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) den Auftritt von ‚Homo-Umpolern‘ auf dem Kongress kritisiert und deren Ausladung gefordert. […] Die Wissenschaftler stellten sich jetzt ausdrücklich hinter den LSVD.“
Was will die GWUP?
Die GWUP ist ein gemeinnütziger Verein, dessen fast 900 Mitglieder sich für Wissenschaft und kritisches Denken engagieren. Gegründet wurde die GWUP 1987. Damit ist sie die älteste und größte Skeptiker-Organisation im deutschsprachigen Raum. In der GWUP treffen sich Mediziner, Physiker, Biologen, Ingenieure, Professoren, Studenten, Lehrer und viele andere Menschen, die sich für Wissenschaft, Forschung und kritisches Denken begeistern. Mehr …
Was will der LSVD?
Der LSVD versteht sich als Bürgerrechtsverband. Wir wollen erreichen, dass Schwule und Lesben ihre persönlichen Lebensentwürfe selbstbestimmt entwickeln können – frei von rechtlichen Benachteiligungen, frei von Anpassungsdruck an heterosexuelle Normen, frei von Anfeindungen und Diskriminierungen. Deshalb setzen wir uns für gesetzliche Gleichstellung auf allen Ebenen ein, ebenso für eine umfassende Antidiskriminierungsgesetzgebung. Wir wollen die lesbische und schwule Präsenz in Medien, Wissenschaft und Bildung stärken. Mehr …
Links zum Thema:
- GWUP kritisiert „Homo-Heiler“: Pseudowissenschaft
gwup | die skeptiker, 18.04.2009 - Die Kritik des LSVD an dem Marburger Kongress ist berechtigt
GWUP & LSVD, 16.04.2009