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Misstrauen gegen Schulmedizin? „Maischberger“ mit Natalie Grams, Jacqueline Klaus und Karl Lauterbach

| 18 Kommentare

Morgen (Mittwoch, 10. April, 23 Uhr im Ersten) bei Maischberger:

„Misstrauen gegen Schulmedizin: Weiße Kittel, nein danke?“

Es war lange undenkbar: Eltern weigern sich, ihre Kinder impfen zu lassen. Die WHO betrachtet Impfgegner mittlerweile als globale Bedrohung. Schulmediziner sind entsetzt. Ist der Impfstreit ein Symptom dafür, dass sich immer mehr Patienten von Ärzten abwenden und Hilfe bei Heilpraktikern und Homöopathen suchen?

Ist es verständlich, wenn viele Kranke sich gegen die Apparatemedizin und eine unpersönliche Behandlung im Minutentakt entscheiden? Können sich Alternativmedizin und die Sehnsucht nach vermeintlich „sanften“ Therapien als riskant erweisen?

Mit dabei sind Natalie Grams und Jacqueline Klaus, über deren Fall wir hier ausführlich berichtet haben.

Zum Weiterlesen:

  • Die Todesopfer der GNM: Hamer, wie er wirklich war, GWUP-Blog am 6. Juli 2017
  • Interview mit Natalie Grams Teil 1: „In der Medizin hat Magie nichts verloren“, higgs am 4. April 2019
  • Interview mit Natalie Grams Teil 2: „Ich habe nicht mit dem Rummel gerechnet“, higgs am 4. April 2019
  • Interview mit Natalie Grams Teil 3: „Vor 200 Jahren war die Homöopathie wohl wirklich ein Segen“, higgs am 5. April 2019
  • Karl Lauterbach zu Gesundheits-Fake News im Netz: „Der Verbraucherschutz ist überhaupt nicht ausgeprägt“, MedWatch am 3. April 2019
  • Warum ich Kritik an der Homöopathie wichtig finde – Heute: Prof. Edzard Ernst, Onkel Michaels kleine Welt am 8. April 2019

18 Kommentare

  1. Ich wünsche Natalie Grams, Jacqueline Klaus, Oxana Giesbrecht und Karl Lauterbach viel Erfolg in der Diskussion. Denn mit Claudia Kleinert sitzen ihnen ein Hardcore-Homöopathiefan gegenüber und mit Ursula Hilpert-Mühlig eine 1A-(Un)heilpraktikerin, wie ich dem ARD-Text entnehmen kann.

    Zitat:
    „Ich schwöre auf Homöopathie. Wenn das erste Kratzen kommt, helfen mir Globuli gegen Halsweh“, sagt Claudia Kleinert. „Ich bin immer wieder aufs Neue beeindruckt, dass man mit so kleinen Dosen im Körper so viel bewirken kann.“ In der Schulmedizin, so die ARD-Wettermoderatorin, werde oft mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

    „Die Münchner Heilpraktikerin [Ursula Hilpert-Mühlig] verteidigt ihren Beruf gegen Kritik: „Wir bewahren ein uraltes Wissen zur Heilung von Krankheiten. Dagegen ist die Schulmedizin verarmt, richtet sich nur noch nach der Pharmaindustrie. […] „Da werden Kleinkindern Stoffe verabreicht gegen Krankheiten [beim Impfen], die in Deutschland gar nicht mehr vorkommen.““

  2. Auch die „Schulmedizin“, Frau Hilpert-Mühlig, speist sich aus der Erfahrung. Ansonsten wäre sie nicht so weit gekommen.

    Natürlich, es gibt sie, die Mietmäuler der Pharmabranche, es gibt Pseudostudien, mit denen sich manche Ärzte Zusatzeinnahmen sichern. Doch die evidenzbasierte Medizin ist immer noch der Goldstandard, an dem sich alle messen müssen.

    Und was nützte das uralte Wissen damals gegen Lepra. Pest, Cholera und Typhus? Gar nichts.

    Im Übrigen verdient auch die Globulibranche Milliarden.

  3. Ich bin gespannt. Frau Hilpert-Mühlig wird vermutlich gut gelaunt sein, die Bundesregierung will das Heilpraktikerwesen nicht grundlegend ändern: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/102191/Bundesregierung-plant-keine-schaerferen-Regeln-fuer-Heilpraktiker

    Jens Spahn wird mit dem Satz zitiert, es gebe „eine hohe Akzeptanz in verschie­denen Bevölkerungsgruppen“.

  4. @ Joseph Kuhn
    Die Übersetzung von Jens Spahns Satz lautet wohl: „Sogar mir als für diesen Bereich Verantwortlichen ist es egal, ob die Heilpraktiker weiter quacksalbern. Die Stimmen der Wähler sind mir wichtiger als deren Gesundheit.“

  5. Auch gestern bei „Leschs Kosmos“:
    https://www.zdf.de/wissen/leschs-kosmos/alles-kopfsache-die-kraft-der-selbstheilung-102.html

    Sehr gut fand ich, daß man dort auf die homöopathische Verarbeitung der Berliner Mauer eingegangen ist, das zeigt dem „Otto-Normal-Bürger“ die Absurdität dieser „Heilmethode“ :-)

  6. @Ralf im Vollrausch
    „….Sehr gut fand ich, daß man dort auf die homöopathische Verarbeitung der Berliner Mauer eingegangen ist…“

    Als das faszinierende daran finde ich, kein einziger Homöpath kann dagegen etwas einwenden. Man rührt ein Mittel an, deklariert es als Arzneimittel und fertig. Das ist vollkommen korrekt so nach homöpathischer Leere.

    Okehh, eigentlich ja noch die Arzneimittelprüfung, aber die ist an Beliebigkeit ja kaum zu übertreffen und wird auch nicht immer angewendet…

  7. Zum Titel der Sendung: Die Schulmedizin kritisch zu beäugen, ist erst mal nicht dumm, schließlich sind Ärzte auch nur Menschen und die Pharmaindustrie ist ethisch ohnehin nur bedingt satisfaktionsfähig.

    Aber wie berechtigte Medizinkritik in blinden Glauben gegenüber der Hilfsschulmedizin umschlagen kann, erschließt sich mir nicht. Das ist so ähnlich wie die unkritische Hinwendung zu rechtspopulistischen Parteien, weil man mit der etablierten Politik unzufrieden ist.

  8. „Wir bewahren ein uraltes Wissen zur Heilung von Krankheiten.“

    Ob Frau Hilpert-Mühlig auch bereit wäre, in einem uralten Propellerflugzeug aus dem Ersten Weltkrieg den Atlantik zu überqueren? Oder zieht sie eventuell ein modernes Verkehrsflugzeug vor, weil es besser, schneller und um Größenordnungen sicherer ist?

  9. @nota.bene

    Nana, ein Propellerflugzeug ist doch viel zu jung. Bei „Uralt“ verweise ich hiermit auf Ikarus. ;)

  10. Homöopathie ist 200 Jahre alt, Schüßler, Bach noch viel jünger. Und das, was wir in Europa als Akupunktur betreiben, gibt es eigentlich erst seit Maos Erfindung der TCM. „Uralt“? Lächerlich! Und das restliche „uralte Wissen“ ist in großen Teilen von New Age 2.0-Jüngern zusammelgeschwurbelter Blödsinn, alles andere als alt und schon gar kein Wissen.

    Mal ganz davon abgesehen, dass „uraltes Wissen“ kein Qualitätskriterium ist. Das Dreschen hohler Phrasen und Medizinbashing sind keine Argumente. Hat sich diese Dame eigentlich überlegt, warum bestimmte Krankheiten nicht mehr vorkommen?

    Ich hoffe sehr, dass sie beim Talk ordentlich zerlegt wird und die Tätigkeit der Heilpraktiker als das entlarvt wird, was sie zumeist ist: Gemeingefährliche Kurpfuscherei.

  11. Wenn ich die heutige TV-„Kritik“ der Sendung in der FAZ als Maßstab für die von mir natülich nicht angesehene Sendung nehme, dann scheint mehr oder weniger gar nichts besprochen worden zu sein – und auf gar keinen Fall irgendwas hinsichtlich eines Ergebnisses.

    War zwar natürlich auch nicht zu erwarten, dass irgendwer sich aus den tief gebuddelten Verschanzungen irgendwohin erhebt, aber klärt für mich einmal mehr die Richtigkeit der Entscheidung, auf jedwede „TV-Diskussionrunde“ dankend zu verzichten. Ich weiss wirklich nicht, warum es diese Formate überhaupt gibt, wenn sie anscheinend absichtlich darauf abzielen, irgendwelche Standpunkte einfach nebeneinander in den Senderaum zu stellen ohne auch nur die Spur eines bewertenden Schlusses.

    Das kann bei einem Zuseher doch letztlich nur dazu führen, dass er/sie nach „Genuss“ der Talk-Runde zwei, drei, viele Meinungen mehr zum Thema kennt als vorher.

  12. @ajki:

    Es waren sicherlich zu viele Themen, die zu hektisch und oberflächlich bearbeitet wurden.

  13. Pingback: Alternativmedizin bei Maischberger – eine verschenkte Chance – Gesundheits-Check

  14. Das Dämliche an dem Format ist, dass die Teinehmer nicht miteinander debattieren, sondern die Moderation reihum monologische Statements abfragt, nur selten nachhakt und sprunghaft das Thema wechselt. Da isses fast egal, wie gut man sich mit den Argumenten der Gegenseite auskennt, wenn man ihnen nicht antworten darf und man nicht danach gefragt wird.

    So ist die Heilprakterin z.B. ungeschoren mit „nur 11 Prozent der medizinischen Verfahren sind evidenzbasiert“ und mit dem doppelt strafwürdigen Missbrauch des Begriffs Erfahrungswissenschaft durchgekommen („die Medizin ist doch auch(!) nur(!!) eine Erfahrungswissenschaft“).

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