„The Debunking Handbook“ von John Cook (Physiker) und Stephan Lewandowsky (Psychologe) gibt es auch auf Deutsch und steht zum kostenlosen Download bei Skeptical Science bereit.
Das neunseitige PDF „Widerlegen, aber richtig“ zeigt am Beispiel der Klima-Debatte, wie Gerüchte ausgeräumt und falsche Informationen korrigiert werden können:
Gerüchte auszuräumen und falsche Informationen zu korrigieren ist kompliziert. Ein unvorsichtiger Versuch, eine falsche Information zu widerlegen, kann aus Versehen dazu führen, genau das Gerücht zu verstärken, das man eigentlich ausräumen möchte.
Um zu vermeiden, dass der Schuss nach hinten losgeht, muss gekonntes Widerlegen drei wesentliche Anforderungen erfüllen.
Als Erstes muss sich die Erwiderung auf die wesentlichen Fakten anstatt auf das Gerücht konzentrieren, um zu verhindern, dass sich die Falschinformation verfestigt. Zweitens sollte jeder Erwähnung des Gerüchts eine eindeutige Warnung vorangestellt werden, damit der Leser weiss, dass die nachfolgende Information falsch ist.
Zu guter Letzt sollte die Widerlegung eine alternative Erklärung beinhalten, die wesentliche Bestandteile der ursprünglichen Falschinformation aufgreift.“
Zum Weiterlesen:
- John Cook/Stephan Lewandowsky: Widerlegen, aber richtig. Ins Deutsche übersetzt von Bärbel Winkler und Oliver Marchand
- Rezension zu „The Debunking Handbook“, gavagai.de
- Bescheidenheit gegenn hartnäckige Gerüchte, sciencesofa am 10. Juli 2012
- Wie widerlegt man „Klima-Skeptiker“? klimaretter.info am 28. März 2012
- Starrköpfe überzeugen, GWUP-Blog am 3. Dezember 2013
- Wissenschaft vs. Pseudo, GWUP-Blog am 15. Dezember 2013
16. November 2014 um 00:35
Ob man „Irrglauben“ widerlegen kann ist eine wichtige Frage…
Wie hoch ist das Maß an Irrationalität…das ist die Frage…je höher dieses Maß ist, um so unwahrscheinlicher ist es, die betreffende Person, durch Fakten zu „bekehren“…
16. November 2014 um 08:14
Da windeln sich ja einige ganz schön… :-)
Eine Hypothese, deren Anhängern mit solchen rhetorisch-eristischen Leitfäden zur Verteidigung geholfen werden muss, kann so unerschütterlich doch nicht sein… ;-)
Früher hieß es auch, der Sozialismus und Kommunismus würden am Ende siegen *g* – dafür gab es durchaus wissenschaftliche Grundlagen – hieß es.
Da haben die Anhänger nach erstaunlich ähnlichen Mustern die Debatten geführt.
17. November 2014 um 13:41
Wie sag ichs meinem Kinde- mir ist es selber schon oft passiert.
Ich meine, ich habe alles gut erklärt, daß z.B. Globuli nur scheinbar wirken, es sich aber in Wirklichkeit um den Placebo-Effekt handelt, und dann schaut mich meine Bekannte mit großen Augen an und sagt: „Aber dann wirkt es doch!“
Und ich denk mir, hat die jetzt überhaupt zugehört oder auch nur ansatzweise was begriffen?
So einfach wie man meint gehts mit dem rüberbringen von Botschaften oft nicht.
19. November 2014 um 23:07
a) Ich kann als Patient nicht unterscheiden,
ob ein Medikament „wirkt“ oder „scheinbar wirkt“.
b) Kaum hat man eine Zwischenerwärmung von einigen Monaten,
sind die Klimafreunde wieder obenauf.
GvC
19. November 2014 um 23:16
@Connie:
a) Und deshalb benötigt man umfangreiche Studien und keine subjektiven „Gefühle“, um wirksame Medikamente von unwirksamen zu unterscheiden.
b) „Zwischenerwärmung“ ist gut:
http://www.climate.gov/news-features/features/five-things-know-about-2014-global-temperatures
http://www.livescience.com/48766-nasa-data-warmest-october.html
http://www.reportingclimatescience.com/news-stories/article/warming-pacific-drives-global-temperatures.html
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.wetter-wetterdienst-2014-wird-wohl-waermstes-jahr.987e7292-6632-483e-adeb-0a769e87fb4e.html