gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

„Aufregend, aber ereignislos“: Geisterjagd mit IFLScience

| Keine Kommentare

Kaum eine Zeitung hat über Halloween auf ihre Geistergeschichte verzichtet – und wie jedes Jahr hatten dabei auch einige der schätzungsweise 60 „Ghosthunter“-Gruppen in Deutschland ihren großen Auftritt.

Zum Beispiel in der Schwäbischen Zeitung, wo aber wenigstens Prof. Wolfgang Hell zu Wort kommt:

Sogar die SOKO Stuttgart (ZDF) ermittelte im Ghosthunter-Milieu:

Der rbb streifte mit einem „Lost Placer“ durch die die Beelitz-Heilstätten:

Den berüchtigten „Schleicher von Beelitz“ findet die Reporterin Margarethe Neubauer nicht – dafür aber einen Wachmann, der in neun Jahren noch nie einen Geist gesehen hat, und den Pressesprecher vom Baumkronenpfad Beelitz-Heilstätten, der genervt ist von dem Geistertourismus und den Mythos vom „Schleicher“ aufklärt (es gibt sogar eine Führung dazu).

Tief eingestiegen in das Thema Halloween ist in diesem Jahr IFLScience mit „some scary, creepy, and fascinating science“.

In dem Video (zirka 14 Minuten)

IFLScience Goes Ghost Hunting

besucht das Team zusammen mit einem Ghosthunter Chillingham Castle in Northumberland („Britain’s Most Haunted historic castle“):

Dort hantieren sie mit klassischem und modernem Geisterjäger-Equipment wie Wünschelrute, Pendel, Spirit Box und EMF-Messgerät, um am Ende festzustellen:

Es war aufregend, aber ereignislos. Wir haben nichts erlebt, was wir als ungewöhnlich, anormal oder gar paranormal bezeichnen würden – bis auf die typischen „Things That Go Bump in the Night“.

Dazu gibt’s ein zirka einstündiges Gespräch mit den Beteiligten Chris Carpineti, Beccy Corkill, Rachael Funnell und Russ Moul über ihre Eindrücke:

Britain’s Most Haunted Castle: IFLScience Takes On The Supernatural

Außerdem hat die „Scooby Gang“ schriftliche Erfahrungsberichte verfasst:

Kurz zusammengefasst: Die moderne Geisterjagd ist keine wissenschaftliche Tätigkeit. Trotz der verschiedenen Elektrogeräte und Apparaturen, die sie verwenden, suchen Ghosthunter ihre Geister auf eine Weise, die nicht mit der wissenschaftlichen Methode in Einklang zu bringen ist.

Kein Versuch, die Existenz von Geistern wissenschaftlich zu belegen, war jemals erfolgreich, und Geisterjagd kann als Pseudowissenschaft oder, wie Professor John Potts von der Macquarie University es nennt, als „Techno-Mystizismus“ angesehen werden.

„Why People Believe In Ghosts“ erklärt dann in Wort und Bild der Psychologe Chris French:

Einiges davon findet sich auch in dem Artikel „Sie glauben, Sie sehen Geister? Das können die Gründe sein“ der Apotheken Umschau.

Abgerundet wird der „Spooky Season content“ von IFLScience mit dem Video

The Science Behind The Ouija Séance

und dem Artikel „Science And The Séance: Why Victorian Scientists Took Ghosts Seriously“.

Rein virtuell kann man zum Beispiel die japanische Geisterinsel Hashima besuchen. Damit riskiert man auch keine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, wie in Beelitz-Heilstätten.

Zum Weiterlesen:

  • These 10 Spooky Science Stories Explain The Unexplainable, IFLScience am 31. Oktober 2024
  • Woher kommt der Glaube an das Übersinnliche? mdr am 2. November 2024
  • Sie glauben, Sie sehen Geister? Das können die Gründe sein, apotheken-umschau am 31. Oktober 2024
  • How Does the Ouija Board Work? skeptical-inquirer am 29. Juli 2024
  • Die Gefahren von Ghosthunting, GWUP-Blog am 19. September 2024
  • Geisterjäger im Labor, dasgehirn.info am 19. September 2017
  • Geister oder was man dafür hält, GWUP-Blog am 30. Oktober 2022
  • Halloween: „Orte, die Besucher das Fürchten lehren“ – aber was spukt da eigentlich? GWUP-Blog am 30. Oktober 2017
  • Happy Halloween – mit Zombies, Exorzisten und Skeptikern, GWUP-Blog am 30. Oktober 2024

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.