Diese Woche ging es bei Astrodicticum simplex um die Verschwörungstheorie der „kalten Sonne“.

Bizarr – aber es gibt Leute, die so etwas glauben. Und das sind nicht einmal wenige.

Aber warum?

Dazu findet sich in dem Beitrag eine erhellende konspirologische Selbstaussage:

Das braucht man auch nicht groß zu erklären, da es nur logisch erscheint.“

Heute berichtet nun Spiegel-Online über eine Studie in einem englischen Fachjournal für Sozialpsychologie:

Dead and Alive: Beliefs in Contradictory Conspiracy Theories.“

Das entscheidende (wenn auch nicht übermäßig überraschende) Ergebnis der Forscher:

Völlig egal, wie irre, widersprüchlich oder versimplifizierend eine Verschwörungstheorie ist: Hauptsache, sie passt zur Grundannahme.

Oder, mit anderen Worten: Zu dem, was man sich ohnehin „immer schon mal so gedacht“ hat und was den eigenen Überzeugungen beziehungsweise Erwartungen entspricht.

Klar, diese Erkenntnis hatten wir auch schon mal hier im Blog:

 Verschwörungstheoretische Deutungen erlangen dann breite Popularität, wenn sie mit ihren Inhalten an bereits bestehende Mentalitäten, Ressentiments und Vorurteile anknüpfen können.”

Heißt zum Beispiel:

• Die Amis lügen bekanntlich grundsätzlich (siehe Watergate, Irak-Krieg etc.) – also haben sie auch die Mondlandung gefakt.
• Die Amis sind bekanntlich grundsätzlich böse (siehe Vietnam, Iran, Afghanistan etc.) – also haben sie auch 11/9 inszeniert.

Und so weiter, und so fort.

Auch an dem aktuellen Kälteeinbruch ist natürlich die eiskalte Sonne schuld. Oder die Chemtrails. Oder der versiegende Golfstrom. Oder sonstwas.

Zum Weiterlesen:

• Winter: Verschwörer stellen uns kalt, GWUP-Blog am 1. Januar 2011