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Janos Hegedüs: Fremd-DNA im Corona-Impfstoff – was ist dran?

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DNA-Verunreinigung: Impfgegner schreiben Ärzte an

meldete Anfang Dezember apotheke-adhoc:

Arztpraxen haben ein Fax erhalten, das den Anschein eines Rote-Hand-Briefes erweckt und offenbar der Verunsicherung in Sachen Corona-Impfung dient […] Bei mehreren Untersuchungen seien Werte einer DNA-Kontamination festgestellt worden, die um 18- bis 70-mal höher gewesen seien, als es die aktuell gültigen Grenzwerte erlaubten, heißt es […]

Doch das Schreiben, das im Namen nicht weiter genannter „Kooperationspartner“ aufgesetzt worden sein soll, hat in Wirklichkeit keinerlei offiziellen Charakter.

Gestern griff der MDR die Story auf – allerdings keineswegs kritisch, sondern mit einer professoralen Kronzeugin, die „fünf Chargen des Stoffs in ihrem Labor hatte untersuchen lassen“, berichten der Nordkurier und Tag24:

Das Ergebnis: Alle fünf Chargen wiesen Verunreinigungen auf.

Kritik an dem MDR-Beitrag findet sich unter anderem in dem Leipziger Stadtmagazin Der Kreuzer, während „Alternativmedien“ wie Tichys Einblick die „Impf-Katastrophe“ ausrufen.

Jetzt gibt es auch ein Video von Janos Hegedüs dazu.

Nachdem ich mir diesen Bericht des MDR angesehen habe, möchte ich nur eines wissen: Warum? Wie konnte es so weit kommen? Wer trägt die Verantwortung für die Auswirkungen dieser Sendung?

Der kurze Film wirkte auf mich wie ein Faustschlag ins Gesicht. Wie sollen wir überhaupt gegen Unsinn ankämpfen, wenn ein Sender – der zudem aus unseren Gebühren finanziert wird – so etwas zulässt und all den Menschen, die seit Jahren für Aufklärung arbeiten, ins Gesicht spuckt?

Zum Weiterlesen:

  • Gott Bhakdi: Dr. Hegedüs über den Auftritt des Professors beim „Corona-Symposium“ der AfD, GWUP-Blog am 8. Dezember 2023

39 Kommentare

  1. Der medizinische Infodienst Medscape berichtet:

    „Vermeintliche Rote-Hand-Briefe, die vielen Arztpraxen per Fax zugegangen sind, haben Verwirrung gestiftet. Ärztinnen und Ärzte werden darin vor haftungsrechtlichen Folgen gewarnt, sollten sie die mRNA-Impfung gegen COVID-19 weiterhin verabreichen. Es seien ‚DNA-Kontaminationen‘ festgestellt worden, die ’18- bis 70-mal über den gültigen Grenzwerten‘ lägen, heißt es in dem Aufruf mit dem Titel ‚Haftungsrisiko für Ärzte wegen DNA-Verunreinigungen in mRNA-basierten COVID-19-Impfstoffen‘.

    In dem dubiosen Schreiben wird behauptet, dass angesichts der Nanolipid-Verpackung die konkrete Gefahr bestehe, dass ‚therapeutische Transgene‘ aufgrund der Zellgängigkeit der Impfstoffkomponenten ins menschliche Genom übernommen würden – und das menschliche Genom dauerhaft verändern könnten. In der Faxaktion wird auch dazu aufgerufen, Probenmaterial verschiedener mRNA-Impfstoffchargen einzusenden.

    ‚Das Schreiben ebenso wie die dort abgeleiteten Schlussfolgerungen sind falsch‘, stellt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) klar. Der Aufruf diene der ‚Verunsicherung durch gezielte Desinformation‘ „.

    Auch Ärzte haben sich hierdurch vielfach verunsichert gefühlt, den Kassenärztlichen Vereinigungen liegen etliche Anfragen vor. Manche Empfänger dieses Red Fake haben diesen gar an Apotheken weitergeleitet. Absender des Fax ist eine private „Medizinischer Behandlungsverbund“ (MBV) GmbH“. Unter Nutzung des auffälligen offiziellen Rote-Hand-Logos.

    Und was den Verlust von Bodenhaftung bei gestandenen Wissenschaftlern angeht: Mitunterzeichner dieses Fake-Rote-Hand-Briefs ist Andreas Sönnichsen, ehemals angesehener Professor an der MedUni Wien und früherer Chef des „Netzwerks Evidenzbasierte Medizin“ – bis er in der Pandemie plötzlich zum Hardcore- „Impfskeptiker“ mit missionarischem Hang mutierte. Heute ist er Geschäftsführer der MBV GmbH, natürlich nur, so weit ihm sein Engagement bei „Die Basis“ Zeit dafür lässt. Damit ist er aber juristisch voll verantwortlich für diese Geschichte.

    Was ist nur mit diesen Leuten los?

  2. Der Kreuzer berichtet, dass im MDR eine Brigitte König quasi unwidersprochen als Kronzeugin und Expertin präsentiert wird.

    Frau Dr. König hatte im Oktober die Gelegenheit, zusammen mit mehreren Kollegen einen Gastbeitrag in Cicero zu veröffentlichen, in denen die Leute mehr als zweifelhafte Thesen über angebliche Gefahren der Coronaimpfung verbreiteten. Einer der Autoren ist Paul Cullen, der den regulären Lesern des Blogs nicht unbekannt sein sollte, da er sich während der Pandemie mehrfach als Impfgegner hervortat.

    Die anderen Autoren des Gastbeitrags haben zum Thema Coronaschutzimpfung noch weniger Expertise beizutragen als Brigitte König oder Paul Cullen. Sie alle aber haben sich in den vergangenen 3 Jahren als Gegner der Corona-Vakzine bzw. einer Impfpflicht hervorgetan oder Querdenker-Thesen verbreitet.

    https://www.cicero.de/kultur/die-risiken-der-corona-impfung

  3. @RPGNo1:

    Der Cicero-Artikel nimmt mir den Atem. Nun gut, ein vernünftiger Satz steht drin:

    „Gastbeiträge spiegeln nicht notgedrungen die Ansicht der Redaktion wider.“

    Ein Wortschwall, der zweifellos in erster Linie entfaltet wird, um durch die wissenschaftliche Anmutung und den schieren Umfang, gespickt mit dem einen oder anderen Alarmismus, schlicht Eindruck zu schinden.

    Warum nimmt der Cicero so was an, die Kompetenz dort zur Beurteilung des Textes dürfte doch dort gegen Null gehen. Warum verbreitet der MDR Frau Königs sensationelle Erkenntnisse und macht sich diese auch mehr oder weniger zu eigen?

    Ein Vollversagen des Journalismus in beiden Fällen. Wieder genau die gleichen Fehler, die vielfach auch während der Pandemie kritisiert wurden (und viel Unheil angerichtet haben): Man stürzt sich auf das „Sensationelle“, scheut nicht vor Alarmismus zurück – recherchiert aber nicht einmal über die Sensation hinaus (oder führt eine reine Alibistimme ein).

    Als erstes wäre doch angebracht gewesen, Frau König zu fragen, warum sie ihre Ergebnisse nicht zu einer peer reviewten Publikation ausgearbeitet und bei einem Fachjournal eingereicht hat? „Kannst ja vorbeikommen und selbst gucken, gern auch selbst testen“ – das ist ja wohl der Hammer.

    Einer, der jeden halbwegs bei Sinnen befindlichen Wissenschaftsjournalisten hellwach hätte werden lassen müssen.

    Und wird nicht einmal erkannt, dass der Beitrag von König/Cullen letztlich die Kernaussage enthält, dass wir alle wahrscheinlich an der Impfung zugrunde gehen werden? Lahme, Blinde und Tote überall?

    Was steht uns noch bevor? Aus welchen akademischen und journalistischen Ecken wird weiter Störfeuer für das Bemühen kommen, die mentalen Schäden der Corona-Desinformationen weiter zu verstärken?

    Weiter wird systematisch von Angehörigen der fachlichen Szene Impfmisstrauen geschürt, zu einer Zeit, wo wir mit der mRNA-Technik vermutlich davor stehen, dass Impfen eine völlig neue Perspektive bekommt und Aussicht besteht, damit Erfolge zu erzielen, die bislang unvorstellbar waren.

    Ich wiederhole mich: was sind das bloß für Leute? Und was treibt sie an?

  4. Bei diesem Thema teile ich Janos Hegedüs‘ Fazit nicht.

    Die Geschichte mit den DNA-Verunreinigungen ist nicht wie sein Drache im Keller unbesehen als evidenter Unsinn abzutun. Vermutlich werden nur Fachleute die relevanten Sachverhalte wirklich beurteilen können:

    https://www.pharmazeutische-zeitung.de/faktencheck-mrna-impfstoffe-mit-dna-verunreinigt-144296/seite/4/?cHash=c8b1392c8e256d71150c8a1d5570d0e1

    Vor diesem Hintergrund sind die Berichte aus dem Querdenkerlager geeignet, der Impfmotivation und dem Vertrauen in die Behörden nachhaltigen Schaden zuzufügen.

    In Japan hat man bei der HPV-Impfung gesehen, welche Folgen das haben kann. Den Behauptungen der Leute, Grenzwerte seien überschritten, sollte man m.E. mit validen Daten begegnen, nicht nur mit Expertenstatements oder Hinweisen auf den dubiosen Hintergrund der Leute.

  5. @Bernd Harder

    Oh, die Kollegen bei psiram haben rasch gehandelt. Es ist bereits die Stellungnahme der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg aufgeführt. Die Uni hat sich von Brigitte König distanziert:

    DNA in Impfstoffen – Klarstellung bzgl. Berichterstattung zu Frau Brigitte König
    Entgegen den Darstellungen auf der Unternehmenswebseite der MMD GmbH & Co. KG besteht seit 2013 zwischen Frau König und dem Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hinsichtlich Forschung, Lehre und Krankenversorgung keine Verbindung. Die auf der Unternehmenswebseite aufgeführte Position „Head of the department of molecular diagnostics and molecular microbiology“ existiert nicht.
    Magdeburg,14.12.2023
    Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
    MEDIZINISCHE FAKULTÄT
    UNIVERSITÄTSKLINIKUM MAGDEBURG A. ö. R.

  6. Hier ist der Artikel der Berliner Zeitung, der sich kritisch mit der Veröffentlichung von König & Co. auf Cicero auseinandersetzt.

    „Spikeopathie“: Ist die Corona-Impfung gefährlicher als die Krankheit selbst?

    Eine Autorengruppe vertritt die These, dass man schwere Folgen von Covid-19 und der Corona-Impfungen als „Spikeopathie“ bezeichnen müsse. Was sagen Kritiker?

  7. @Joseph Kuhn

    Sie nehmen an, dass die Behauptungen von Frau König zutreffen. Sollte das tatsächlich der Fall sein, wären weitere Untersuchungen angebracht. Allerdings kann man nicht erwarten, jeder noch so abwegigen Idee nachzugehen, nur weil ein dubioser Wissenschaftler etwas auf einen Zettel geschrieben hat.

    Glaspartikel und andere bakterielle oder virale Bestandteile wurden ja auch schon in Impfstoffen „gefunden“. Wäre das theoretisch möglich, müssten wir also auch explizit darauf testen? Herr Burkhardt hat bei seinen Obduktionen ebenfalls sensationelle „Funde“ gemacht – müssen wir deshalb mRNA verbieten?

    So funktioniert es nicht.

    Außerdem wird die Qualität der Impfchargen kontrolliert. Der Hersteller ist dafür verantwortlich, dass keine DNA-Reste im Impfstoff zu finden sind. Die Qualität jedes Medikaments muss vom Hersteller garantiert werden, nicht durch stichprobenartige Untersuchungen des PEI. Kontrolluntersuchungen werden nur dann veranlasst, wenn Unregelmäßigkeiten entdeckt werden.

    Bei den mRNA-Impfstoffen gibt es solche nicht.

    Es ist auch nicht so, dass man lediglich fünf Proben untersucht und dann ein Statement abgibt. Bei einem gut begründeten Verdacht sind umfangreiche Untersuchungen notwendig, die viel Zeit und Geld kosten.

    Warum sollte man also etwas unternehmen, wenn die einzigen Gründe dafür verängstigte Laien und ein Zettel mit irgendwelchen Messwerten von einer bekanntermaßen unwissenschaftlich agierenden Dame sind?

  8. @ Janos Hegedüs:

    Ich nehme nicht (!) an, dass die Behauptungen von Frau König zutreffen, aber ich sehe diese Behauptungen und den Umgang damit als geeignet an, das Vertrauen in die Impfung und die Behörden unnötig zu beschädigen.

    „Verängstigte Laien“ sind keine vernachlässigbare Randerscheinung, siehe die HPV-Impfung in Japan.

  9. @Joseph Kuhn

    Auch für mich ist der zentrale Punkt bei dieser Angelegenheit eine weitere Schwächung der Impf-Motivation, da gebe ich Dir völlig recht.

    Nun ist es in diesem Fall allerdings so, dass Frau König in einer Art und Weise ihre angeblich Erkenntnisse hinwirft, die nicht gerade wissenschaftlichen Gepflogenheiten entspricht und insofern wenig dazu motiviert, das im Detail nachzuvollziehen.

    Sie liefert ja selbst auch keinerlei Daten und erdreistet sich, jeden Kritiker auf eigene Untersuchungen zu verweisen. Wenn sie auch freundlicherweise ihr Labor dafür zur Verfügung stellen muss.

    Das berechtigt meines Erachtens schon, sich auf Christopher Hitchens’ Diktum zurückzuziehen, dass man unbelegte Behauptungen auch unbelegt zurückweisen kann.

    Ich glaube, das ist nicht mit den langjährigen Bemühungen zu vergleichen, durch wissenschaftliche Forschung den Zusammenhang zwischen Autismus und Dreifachimpfung vom Tisch zu bringen. Dieses Märchen beruhte immerhin auf einer iim Lancet publizierten Studie.

    Dafür ist Frau Königs Aktion vielleicht doch zu billig.

    Okay, ob man sie nun mit Carl Sagans Drachen in der Garage vergleichen kann, ist wieder eine andere Sache. Obwohl mir nicht gänzlich unsympathisch, weil eben den Unterschied zwischen einer reinen Behauptung, die einen Wissenschaftler eigentlich als solchen disqualifiziert, und einer grundsätzlich ernstzunehmenden Publikation deutlich macht.

  10. @ Udo Endruscheit:

    Das Verunsicherungspotential der Behauptungen von Frau König und anderer zu DNA-Verunreinigungen bemisst sich leider nicht an der Aussagekraft ihrer Untersuchungen.

    Die KVen haben die Verbreitung der Geschichte mit dem gefakten Rote-Hand-Brief zu Recht ernst genommen und darüber aufgeklärt, obwohl hier sogar Ärzt:innen, also Menschen mit fachlichem Hintergrund angesprochen wurden.

    Frau König und ihre (deutschen) Mitstreiter:innen zielen auf das Procedere der Chargenfreigabe durch das PEI und das haben sie nicht ganz ungeschickt angefangen.

  11. @Joseph Kuhn

    Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man verängstigte Laien nicht vernachlässigen sollte. Allerdings bezweifle ich, ob es sinnvoll ist, das Problem zu adressieren, indem man ungeprüfte Behauptungen ernst nimmt und ihnen dadurch Legitimität verleiht. Ich denke nicht, dass dies der richtige Weg ist.

  12. @ Janos Hegedüs:

    Ja, man muss sicher aufpassen, dass man solchen Behauptungen nicht unnötig Aufmerksamkeit und Legitimität verschafft oder über jedes Hölzchen springt, das einem hingehalten wird.

    Ich fürchte nur, in dem Fall spielt das der Inszenierung dieser Leute („die Behörden wiegeln nur ab“) in die Hände.

    Je mehr so eine Sache aber zu einem symbolischen Prüfpunkt aufgebaut wird, ob die Behörden sich kümmern, desto sinnvoller wird es, die Strategie zu ändern und eigene Daten zu liefern, statt sich weiter nur gegen die halbseidenen Daten der Impfskeptiker zu wehren.

    Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. Über die AfD kommen die Behauptungen in den ersten Landtagen an, siehe z.B. https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-7275.pdf

  13. Ich stimme den Vorkommentatoren zu: Es geht hier gar nicht nur um Impfung oder Covid, sondern auch meiner Meinung nach untergräbt diese Truppe inklusive ihrer Nachplapperer von der AfD bewußt das Vertrauen in die Forschung und Entwicklung der pharmazeutischen Industrie sowie in das Funktionieren öffentlicher Überwachungsmechanismen, d.h. letztlich in die staatlichen Institutionen selbst.

    Ob dann eine erneute Untersuchung von Chargen durch externe Labore überhaupt einen aufklärenden Effekt hätte, ja, überhaupt als eine unabhängige Untersuchung anerkannt würde (und nicht als Nebelkerze der Cabale), wage ich doch sehr zu bezweifeln.

    Wenn die in Magdeburg angeblich erhobenen Daten solch eine Relevanz hätten, dann m ü s s e n sie sogar publiziert werden, um einen weiteren Erkenntnisgewinn zu ermöglichen – und möglichen Schaden von den Impflingen abzuwenden. Daraus kann ich nur folgern, daß die erhobenen Daten nicht valide sind – oder Frau Prof. Dr. König weitab jenseits wissenschaftsethischer Grundsätze handelt.

    In dem obig verlinkten Artikel in der Pharmazeutischen Zeitung wird übrigens darauf hingewiesen, daß eine korrekte Lagerung der Proben eben doch eine Rolle spielt, da die vorhandene Menge an DNA über das Verhältnis zur RNA laborchemisch bestimmt wird. Mithin, Frau Prof. König behauptet etwas, das nicht stimmt.

    Und noch etwas: Der Rundschau-Beitrag ist jetzt offline und kann nur noch auf obskuren YT-Kanälen abgerufen werden. Eine Begründung dafür oder gar eine Richtigstellung habe ich aber auch nicht gefunden.

  14. @ borstel:

    Eine Überprüfung von Chargen würde die strategischen Impfgegner sicher nicht überzeugen, aber hoffentlich einen nicht geringen Teil der verunsicherten Normalbürger, einschließlich mancher Ärzte.

    Mein Dissens mit Janos Hegedüs ist nicht die Vertrauenswürdigkeit der Untersuchungsbefunde von Frau König. Inhaltlich kann ich da eh nicht mitreden, aber seriös wirkt ihr Vorgehen natürlich nicht. Wir haben Dissens an zwei anderen Punkten:

    1. Sind die Behauptungen über DNA-Verunreinigungen in den Impfstoffen so evident unsinnig, dass jeder Laie das sehen kann, siehe sein Vergleich mit dem Drachen im Keller.

    2. Ist eine Chargenprüfung durch das PEI oder ein universitäres Institut jetzt sinnvoll oder nicht. Ich sehe den selling point erreicht, er (noch) nicht.

    Publikationen zum Thema gibt es übrigens, Preprints von und mit McKernan, darauf geht Janos Hegedüs in seinem Video ja auch kurz ein.

  15. @Dr. Janos Hegedüs

    Das Video zur Entlarvung von Brigitte König und Co. wird lobend in der MDR-Kolumne „Das Altpapier“ erwähnt.

    Was nun den „Umschau“-Beitrag über vermeintlich „verunreinigte“ Impfstoffe angeht: Er ist dazu geeignet, Menschen vom Impfen abzuhalten, und so gesehen ist jede Nanosekunde, die er online steht, eine zu viel. Momentan neige ich dennoch dazu, dafür zu plädieren, den Film als eine Art Mahnmal online zu lassen – und als Ergänzung einen wissenschaftlich und journalistisch seriösen Beitrag dazu zu stellen. Ein guter Ansprechpartner wäre hier der Mediziner Janos Hagedüs, der auf YouTube bereits mit einem so vernichtenden wie unterhaltsamen Beitrag („Vielleicht kommt der Impfstoff-Experte Attila Hildmann auch noch“) auf den „Umschau“-Film reagiert hat.

    https://www.mdr.de/altpapier/das-altpapier-3452.html

  16. In der FAZ gab es gestern auch einen Kommentar zum Thema von Hinnerk Feldwisch-Drentrup (leider hinter der Paywall): https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/corona-impfstoffe-stimmungsmache-mit-angeblichen-dna-verunreinigungen-19394076.html

  17. Der Volksverpetzer hat die Causa Brigitte König und die Rolle des MDR bei der Veröffentlichung ihrer „Thesen“ unter die Lupe genommen.

    https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/mdr-sprachrohr-querdenken/

  18. Auch interessant. In der Berliner Zeitung betätigt sich die Autorin Ruth Schneeberger als Kassandra und zieht ihrerseits die Faktenchecker in Zweifel.

    Corona: Warum löschte der MDR seinen Beitrag über verunreinigte Impfstoffe?

    In BioNTech/Pfizer-Chargen sollen zu große DNA-Verunreinigungen gefunden worden sein, hieß es am Dienstag. Am Sonntag löschte die ARD-Anstalt die ganze Sendung.

    Andererseits ist der Artikel von Schneeberger auch dadurch zu erklären, dass sie sich seit Monaten skeptisch in Bezug auf Coronaschutzimpfungen zeigt und immer massiv für Impfgeschädigte eintritt (obwohl alle diesbezüglichen Klagen bisher abgewiesen wurden) und dass sie z.B. eine sehr große Sympathie für alternative Behandlungsmethoden zeigt.

    https://www.berliner-zeitung.de/autoren/ruth-schneeberger–li.87810

  19. „Ungeplante Proteine nach mRNA-Impfung: Keine Hinweise auf Schäden“:

    https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/mrna-corona-impfstoff-protein-1.6322520

  20. @ Martina Rheken:

    Die „ungeplanten Proteine“ haben nichts mit den – wohl ebenfalls gesundheitlich nicht relevanten – DNA-Rückständen zu tun, oder dem länger als vermuteten Verbleib von mRNA/Spike-Proteinen im Körper.

    Es sind zunächst Beispiele für eine ungut Gewissheit verbreitende Informationspolitik, als ob es wissenschaftlich nichts mehr zu lernen gäbe.

    Die Sicherheits- und Nutzenbewertung der Impfstoffe ist trotzdem gerechtfertigt, durch die Daten der Zulassungsstudien und inzwischen durch die Erfahrungen der Impfkampagnen.

    Was wiederum nicht heißt, dass es keine relevanten Nebenwirkungen gibt und dass diese – aufgrund der großen Zahl der Impfungen – absolut gesehen sehr selten wären.

  21. Es wäre sicherlich hilfreich, wenn dafür gesorgt wird, dass alle die Nebenwirkungen haben auch angemessen versorgt werden. Nach dem was man da so hört läuft da aber viel schief.

  22. @Positron
    Welche angemessene Versorgung denn? Es würde kaum jemand wegen Fieber oder Übelkeit eine medizinische Versorgung wünschen.

  23. @ Christine:

    Siehe z.B.

    https://www.rnd.de/gesundheit/post-vac-syndrom-symptome-ursache-behandlung-was-wir-derzeit-wissen-und-was-nicht-AGEZM4TVZFEDNJOWL5BVQMGCCQ.html

    Es geht nicht nur um Fieber oder Übelkeit. Die Nutzen-Risikoabwägung der Impfung fällt klar positiv aus, aber die Menschen, die nach einer Impfung, sei es nur „danach“ oder „wegen“, ernstere Beschwerden haben, sollen eine möglichst gute Versorgung bekommen.

  24. @ Joseph Kuhn:

    Noch eine Anekdote zur Risiko-Nutzen-Abwägung: meine Schwiegertochter hatte sich von ihrer Ärztin aufschwätzen lassen, die Covid-Impfung sei nutzlos, weil rund gerechnet 5000 schweren Covid-Verläufen auch etwa 5000 schwere Impfschäden gegenüberstünden. Ich habe ihr dann erklärt, was ein Prävalezfehler ist.

  25. @ klauszwingenberger:

    Eine schöne grafische Darstellung des Prävalenzfehlers hatten mal die Luxemburger, siehe Seite 10 hier:

    https://www.lgl.bayern.de/downloads/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/doc/gbe_4_mediale_aspekte.pdf

    Ihre Schwiegertochter hat hoffentlich verstanden, dass die Impfung trotz potentieller Nebenwirkungen zu empfehlen ist (und hat sie hoffentlich auch gut überstanden)?

  26. @Joseph Kuhn

    Entschuldigung, ich habe einen Fehler gemacht. Und zwar habe ich Impfschäden als Kategorie für sich betrachtet – und nicht zu den Nebenwirkungen gezählt.

  27. @ Christine:

    Die „Impfschäden“ sind auch eine eigene Kategorie, nämlich das, was die Versorgungsämter anerkennen. Mit der Behandlungsbedürftigkeit hat das nur bedingt zu tun.

    Es ist wirklich ein bisschen verwirrend. Vielleicht hilfreich:

    https://www.brisant.de/impfschaeden-corona-256.html

  28. „Hohe Übersterblichkeit und Corona-Impfung: Was hinter der Debatte steckt“:

    https://web.de/magazine/gesundheit/debatte-uebersterblichkeit-corona-impfungen-39052550

  29. MDR-Stellungnahme zur Depublikation des Umschau-Beitrags vom 12.12.2023 zu mutmaßlichen Verunreinigungen von Corona-Impfstoffen

    https://www.mdr.de/in-eigener-sache/mdr-fernsehen-umschau-verunreinigung-corona-impfstoffe-depublikation-100.html

  30. Die Stellungnahme des MDR ist wischiwaschi.

    Ich hätte gerne gewusst, warum die Redaktion von „Wirtschaft und Ratgeber“ überhaupt an Frau König rangetreten und dann ihre Aussagen veröffentlicht hat, obwohl eine kurze Recherche im Internet ergeben hätte, dass die Dame eng mit der Querdenkerszene verbandelt ist und somit eine seriöse sachliche Erklärung zu den RNA-Impfstoffen überhaupt nicht erwartet werden konnte.

    Die Redaktion hat ihre strengen Qualitätsstandards gleich mehrfach verletzt:

    Bei der Recherche, bei der Abnahme des Beitrags und seiner Veröffentlichung und vielleicht auch bei der Auswahl der inhaltlich mitverantwortlichen Journalistin, die schon mehrfach starke Sympathien für die Querdenkerszene erkennen ließ (siehe den Artikel des VP https://www.volksverpetzer.de/faktencheck/mdr-sprachrohr-querdenken/).

  31. Übrigens: Das Magazin Cicero veröffentlicht weiterhin Gastbeiträge von Frau König und ihren querdenkenden Mitstreitern.

    Wahrscheinlich alles im Namen der sog. Ausgewogenheit.

    https://www.cicero.de/kultur/mrna-impfstoffe-covid-dna-verunreinigungen

    https://www.cicero.de/kultur/mrna-impfstoffe-covid-dna-verunreinigungen-teil-zwei

  32. Frau König hat ihre Analysen vor kurzem in einem Blatt namens „methods and protocolls“ veröffentlicht:

    https://www.mdpi.com/2409-9279/7/3/41

    Die Artikel-Statistik verzeichnet seit dem Publikationstermin 8.5.2024 fast 19.000 Aufrufe.

  33. @Joseph Kuhn

    Und in China ist ein Sack Reis umgefallen. Sorry, aber der musste jetzt sein. :)

    Das ist das „Walach-Manöver“: Ich veröffentliche irgendwo irgendetwas, damit es dann bei irgendwem (*) im Gedächtnis hängen bleibt.

    (*) Am besten Querdenker und Impfskeptiker

    Nachsatz 1: Königs Mitautor Jürgen Kirchner ist auch ein Schwurbelmeister. Er wurde im Nov 2023 von der AfD-Fraktion im Bundestag im Rahmen einer kleinen Anfrage als „Experte“ präsentiert und hat zudem als Book-on- Demand unter Pseudonym (während der richtige Name im Autorenprofil genannt wird) eine Verschwörungsschrift verfasst.

    https://dserver.bundestag.de/btd/20/087/2008771.pdf
    https://books.google.de/books/about/Beschmutzt.html?id=nw_gEAAAQBAJ&redir_esc=y

    Nachsatz 2: Correctiv hat im Februar u.a. die Aktionen des Herrn Kirchner unter die Lupe genommen.

    https://correctiv.org/faktencheck/2024/02/29/angebliche-belege-zu-dna-verunreinigungen-in-mrna-impfstoffen-gegen-covid-19-wissenschaftlich-nicht-haltbar/

  34. @ RPGNo1:

    Solche Publikationen zielen natürlich einerseits darauf, die eigenen Reihen geschlossen zu halten, andererseits geht es aber auch darum, Verunsicherung in breiteren Kreisen zu schaffen, dem Rezept der Tabakindustrie im Kampf gegen wissenschaftliche Evidenz folgend: „Doubt is our product“.

    Inwiefern das gelingt, darüber kann man nur spekulieren, das hängt davon ab, wie gut die Leute das in die Öffentlichkeit bringen können, die Studie selbst wird kaum jemand lesen.

    Aber unwahrscheinlich ist es nicht, dass sie mit dem Zweifelsäen da und dort Erfolg haben, weil kaum jemand ohne einschlägige Kompetenzen den Sachverhalt beurteilen kann. Da bleiben dann eben Zweifel, und da die Pharmaindustrie immer wieder mal Daten manipuliert oder zurückgehalten hat, dürften die Zweifel an der Zuverlässigkeit der Industriedokumente auch außerhalb von Querdenkern und Impfskeptikern auf fruchtbaren Boden fallen.

    Daher sollte man die Publikation, gerade wenn sie Murks ist, nicht als den berühmten Sack Reis abtun oder glauben, ein correctiv-Link mit „Wir haben mit dem PEI gesprochen“-Aussagen reiche als Widerlegung.

    Ich habe es auch immer für sinnvoll gehalten, gegenüber Bhakdi, Walach, Lausen & Co. nicht nur „das sind Querdenker“ zu rufen, sondern den Aussagen nach Möglichkeit in der Sache zu begegnen. In dem Fall kann ich es selbst nicht, weil ich von der Sache auch nichts verstehe.

    Aber die unterschiedlichen Auffassungen dazu waren ja schon im letzten Dezember hier Thema, man muss keine neue Runde drehen.

  35. @Joseph Kuhn

    Schon recht. Ich fühle mich nur zunehmend genervt, dass die querdenkenden Apokalyptiker nach jeder ihrer Niederlagen, was das Thema Corona und Impfung angeht, ein neues Spielfeld aufmachen, um die nächste obskure Hypothese hervorzuholen, ob nicht doch etwas faul im Staate Dänemark sei.

    Erst hieß es, Corona sei kaum gefährlich. Dann kam:
    – Entwicklung des Impfstoffs würde Jahre dauern
    – Impfstoff wirkt nicht
    – Impfstoff ist Gentechnik
    – Impfstoff enthält schädliche nicht zugelassene Hilfsstoffe (Lipide)
    – Impfstoff hat zahlreiche (lebens)gefährliche Nebenwirkungen
    – Impfstoff verursacht vielfache Impfschäden
    – Impfstoff enthält zu viel DNA-Verunreinigungen

    Habe ich etwas vergessen? Falls nicht, die Leerdenker werden sicher bald einen neuen Grund finden, um Schauermärchen in die Welt zu setzen, um die Menschen zu verunsichern suchen und ihrer Bubble ein wohlig warmes „wir-Erleuchteten-gegen-den-Rest-der-Welt“ Gefühl zu geben.

  36. @ RPGNo1:

    Ja, das bleibt eine endlose Geschichte. Obskure Impfkritik gibt es, wie Malte Thießen ausführlich dargelegt hat, seit 200 Jahren.

    Manches ist so evident daneben, dass man darauf vertrauen kann, dass es nicht viel Verwirrung bringt, anderes leider nicht, siehe paradigmatisch den Fall Wakefield.

    Bei der Geschichte mit den DNA-Verunreinigungen geht es den Leuten nicht nur retrospektiv um Corona, sondern um mRNA-Impfungen an sich. Kein Sack Reis. ;-)

  37. Benefizkonzert in Berlin: „Pharmaindustrie soll die Impfgeschädigten entschädigen“

    Die Schauspielerinnen Christine Prayon und Felicia Binger geben mit Kolleginnen und Musikern am Donnerstag [23.05.2024] ein Benefizkonzert für Impfgeschädigte in Berlin.

    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/benefizkonzert-in-berlin-pharmaindustrie-soll-die-impfgeschaedigten-entschaedigen-li.2216088

    Ein Trauerspiel.

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