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Flucht aus dem Kaninchenbau: Der Verschwörungsaussteiger Brent Lee und seine Aktivitäten

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Der britische Guardian und das Schweizer Nachrichtenportal nau berichten über den amerikanischen Verschwörungs-Aussteiger Brent Lee – wohl anlässlich seines Vortrags bei der EU DisinfoLab-Konferenz 2023 vor drei Tagen in Krakau:

Hineingeraten in den Kaninchenbau sei Lee über eine ausgeprägte Politikskepsis und Antikriegshaltung. Die Mitgliedschaften von Ex-US-Präsident George W. Bush und Ex-Außenminister John Kerry in der obskuren Studentenverbindung „Skull and Bones“ brachten ihn zu der Überzeugung, dass viele Politiker „evil“ und in satanische Riten involviert seien.

15 Jahre lang sammelte Brent Lee unentwegt „Beweise“ für eine geheime Herrschaft von „Illuminati overlords“:

„Mir wurde nicht beigebracht, wie man Informationen bewertet oder wie man recherchiert“, sagt er. „Ich glaube nicht, dass es mir an Intelligenz mangelte, aber ich war sehr naiv, was Politik angeht und wie die Welt funktioniert.“

Offenbar traf auf den 44-Jährigen vieles von dem zu, was Naomi Klein in ihrem Buch „Doppelganger: A Trip Into The Mirror World“ beschreibt. Demnach seien Verschwörungstheorien die Fehlzündung eines gesunden und berechtigten politischen Instinkts: des Misstrauens.

Zu seiner Abkehr von der Szene trugen schließlich haltlose Spekulationen von Verschwörungsideologen über gefakte School Shootings mit angeblichen „crisis actors“ bei sowie infantile Behauptungen, wonach belanglose Stars wie Justin Bieber zu den Illuminaten gehörten.

Auch „Pizzagate“ erschien Lee einfach nur „just stupid“.

Mittlerweile hat der Aussteiger zu „Pizzagate“ einen sechsteiligen Podcast produziert:

Die Gesamtliste seines Podcasts Some Dare Call it Conspiracy gibt’s zum Beispiel bei Amazon Music oder Deezer.

Außerdem unterhält Brent Lee Präsenzen bei Twitter, Instagram und Youtube.

Bisher hatten Lees Versuche, andere zu retten, nur begrenzten Erfolg. Er wurde von seiner ehemaligen Online-Community geächtet.

„Meine erste Absicht war einfach, meine Freunde aus dem Kaninchenbau zurückzuholen – das ging für mich nach hinten los. Sie haben mich komplett abgeschnitten und mich wie einen Paria behandelt.“ Einige behaupten, er sei von „den Eliten“ ausgezahlt worden, aber er ist entschlossen, weiterzumachen.

„Es gibt Freunde und Familienangehörige von Menschen, die davon betroffen sind und mich kontaktieren, um mir zu sagen: ‚Danke, dass du das teilst: Du hast wirklich an all diesen Wahnsinn geglaubt, du warst supertief drin, aber du bist herausgekommen – und das gibt uns Hoffnung.‘“

Zum Weiterlesen:

  • Brent steigt nach 15 Jahren aus Verschwörer-Szene aus, nau am 4. Oktober 2023
  • Escape from the rabbit hole: the conspiracy theorist who abandoned his dangerous beliefs, The Guardian am 4. Oktober 2023
  • Bekenntnisse eines Ex-Verschwörungstheoretikers, materie.at am 24. April 2023
  • Vom „Aufwachen“ in den Kaninchenbau und zurück: Bekenntnisse eines ehemaligen Verschwörungsideologen, GWUP-Blog am 25. Dezember 2022
  • Video: Zehn Fragen an einen Ex-Verschwörungsanhänger, GWUP-Blog am 27. März 2022
  • Der schwierige Umgang mit Verschwörungsgläubigen: Interview mit einem Aussteiger, GWUP-Blog am 24. Dezember 2021
  • Verschwörungsglaube: Die Metapher vom Kaninchenbau-Syndrom, spektrum am 5. November 2022
  • Von Pizzagate bis Sandy Hook: Die menschlichen Kosten von Verschwörungstheorien, GWUP-Blog am 19. August 2021
  • Sandy Hook: Verschwörungstheoretiker laufen mal wieder Amok, GWUP-Blog am 9. Februar 2013
  • Geistiger Amoklauf der „Truther“, Chemtrails und das Ende von HAARP, GWUP-Blog am 17. Mai 2014

Ein Kommentar

  1. Oh, ein sechsteiliger Podcast in acht Teilen! Episode 23 wird sicher spannend …

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