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Über Graham Hancock: „Manipulation, Verführung und mangelnde Sachkenntnis“

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Hancock hinterlässt auf allen Quellen und Artefakten, die er in die Hand nimmt, seine eigenen Fingerabdrücke, die ihn bei genauerem Hinsehen meist als ausgesprochen manipulativen „Täter“ entlarven.

So charakterisiert der Göttinger Religionswissenschaftler Andreas Grünschloß den Schriftsteller und Pseudo-Archäologen Graham Hancock („Fingerprints of the Gods“), der derzeit mit der Netflix-Serie „Ancient Apocalypse“ für heftige Debatten sorgt.

Grünschloß fokussiert bei seiner Betrachtung auf die Episode 2 („Überlebende in einer Zeit des Chaos“) und hier besonders auf Hancocks Quetzalcoatl-Deutung.

Sein Fazit:

[Hancocks] Zugriff auf Quellen erweist sich als fehlerhaft, unsauber und höchst selektiv. Die Folgerung, die sich am Ende nahezu zwangsläufig ergibt, lautet:

Man sollte Hancock nicht als realitätshaltigen „Forscher“ lesen, sondern als einen Fiction-Autor – genauer Science-Fiction-Autor, der seine fiktionale „Phantastische Wissenschaft“ aber in der Gestalt einer „wissenschaftsartig“ gestalteten Publikation (mit Fußnoten und Quellenbelegen) vorlegt.

Grünschloß hat damit nach eigenem Bekunden die wohl „erste tiefergehende und extensive Analyse“ von Hancocks Vorgehensweisen (Methoden, Quellenwahl und ideologischen Behauptungen) publiziert.

Das 45-seitige Arbeitspapier „Fingerabdrücke einer kulturellen Enteigung“ steht hier zum kostenlosen Download bereit.

Zum Weiterlesen:

  • Eine „Kriegserklärung“ an die Archäologie: Die Pseudodoku „Ancient Apokalypse“ von Graham Hancock bei Netflix, GWUP-Blog am 18. Dezember 2022
  • „Ancient Apocalypse“: Problematische Pseudoarchäologie als Netflix-Hit, derStandard am 3. Dezember 2022
  • Netflix-Doku: Wenn Bilder lügen, FAZ am 20. Dezember 2022
  • Netflix-Serie „Ancient Apocalypse“: Agenten aus Atlantis, spiegel.de am 4. Dezember 2022
  • „Ancient Apocalypse“ auf Netflix: Atlantis als Material für eine Verschwörungserzählung? Deutschlandfunk Kultur am 28. November 2022

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