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Kontraste: Das „Königreich Deutschland“ zieht es in ein Brandenburger Dorf

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Peter Fitzeks Phantasiestaat „Königreich Deutschland“ dringt offenbar in das 180-Einwohner-Dorf Lychen-Rutenberg nördlich von Berlin vor, um dort eine Selbstverwaltung aufzubauen.

Das berichtete gestern Abend Kontraste.

In Lychen trifft man auf vorbereitete Strukturen:

Denn die 44 Hektar Land, um die es geht, gehören einer Genossenschaft, deren Vorstand bis 2020 der Anastasia-Bewegung zuzurechnen ist.

Die Dorfbewohner haben zum Teil resigniert, zum Teil kämpfen sie gegen „das Treiben rechter Siedler“ an. Juristische Hebel könnten zum Beispiel die „konsequente Durchsetzung der Bauordnung und der Schulpflicht“ sein.

Eigentlich Selbstverständlichkeiten.

Zum Weiterlesen:

  • Kampf um Lychen, rbb am 26. Januar 2023
  • Verfassungsschutz warnt vor Reichsbürgern in Brandenburger Dorf, zeit.de am 27. Januar 2023
  • „So trickst der Reichsbürger-König den Staat aus“ bei FAKT, GWUP-Blog am 16. August 2022
  • „Klimagie“ und „Alternativen zum System“: Das „Königreich Deutschland“ expandiert weiter, GWUP-Blog am 18. Juli 2022
  • „Denkangebot“-Podcast über die Anastasia-Bewegung, GWUP-Blog am 6. Dezember 2022
  • Fahnder stellen bei „Reichsbürger“-Razzia 420.000 Euro und kiloweise Gold sicher, spiegel.de am 27. Januar 2023
  • Bayerische Polizei beschlagnahmt zahlreiche Waffen bei Reichsbürger, derStandard am 27. Januar 2023
  • „Reichsbürger“ belagern Frankfurt-Riederwald, t-online am 27. Januar 2023
  • „Ketzer der Neuzeit“: Gezielte Desinformation für Jugendliche, endstation-rechts am 23. Januar 2023

5 Kommentare

  1. Es gibt in Deutschland viele organisierte Anhänger (und noch mehr unorganisierte Individuen) unterschiedlichster Ideologien, Religionen und Weltanschauungen, die diesen Staat ablehnen, seine Gesetze nicht anerkennen, seine Institutionen ignorieren oder bekämpfen und nach ihren eigenen Regeln leben wollen. Einige wollen ihre Vorstellungen nur selbst leben, andere wiederum wollen ihre unfehlbaren Regeln möglichst allen aufzwingen.

    Da fallen mir ein (es ist eine ad-hoc Liste ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

    – Zeugen Jehovas, die nach den göttlichen Gesetzen leben, und mit diesem Staat nichts zu tun haben wollen. Sie sind, zumindest nach außen hin gewaltlos, die Gesetze mit denen sie in Konflikt geraten ist allenfalls die Schulpflicht ihrer Kinder.

    – Fundamentalistische Ökologen, die widerrechtlich Betriebsgelände besetzen, Industrieanlagen beschädigen und nichts dabei finden, nebenher die Vorgärten der benachbarten Dörfer vollzuscheißen und die Äcker zu zertrampeln. Sie decken die Radikalen unter ihnen, die Polizei tätlich angreifen.

    – Gesundheitsapostel, mit absurden Vorstellungen von Medizin, Impfungen, Vorsorge, Behandlung und Heilen.

    – Adepten der friedlichen Religion, die ihr Credo mit Messern und Bombenattentaten verbreiten.

    – Reichsbürger, im günstigsten Fall harmlose Spinner, oder Stammtischrevoluzzer, aber auch mit unversicherten Kraftfahrzeugen und Phantasiekennzeichen auf öffentlichen Straßen unterwegs sind, bis zu bewaffneten gefährlichen Verbrechern. (Gehörten sie einer anderen politiischen Couleur an, würde man von Aktivisten sprechen).

    – Die im Artikel genannten Anastasier mögen zutiefst undemokratische Vorstellungen haben. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der sie das Sagen haben. Immerhin haben sie soviel Anstand, die Höfe, in denen sie leben und wirtschaften, nicht widerrechtlich zu besetzen, sondern zu kaufen.

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