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„Wie groß ist das Post-Vac-Problem?“ mit Janos Hegedüs

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Neues Video von Janos Hegedüs:

Ich habe kürzlich ein Video des MDR mit dem Titel „Post Vac Syndrom – wie Betroffene unter den Folgen einer Corona-Impfung leiden“ gesehen und möchte dazu Stellung nehmen.

Das Post-Vac-Syndrom ist zwar noch nicht genau definiert, aber viele Menschen hätten es angeblich. Betroffene zeigen sehr unterschiedliche Beschwerden, die schwer einzuordnen sind.

Es gibt Menschen, die über ein riesiges Problem berichten. Andere denken, dass Betroffene gar nicht krank sind, sondern nur „eine Show abziehen“.

Was ist also die Wahrheit? Wie groß ist das Post-Vac-Problem? Gibt es diese Krankheit überhaupt, oder sind das nur Menschen, die sich ihre Beschwerden lediglich einbilden?

Dieses Video musste leider wieder stark zensiert werden. Ich durfte aus der Reportage NICHTS einblenden. Patrons und Kanalmitglieder können die unzensierte Version anschauen. Wenn du diese sehen möchtest und dabei uns unterstützen möchtest, wäre es vielleicht Zeit für eine Mitgliedschaft oder ein Patreon-Abo.

Und noch einmal der Hinweis: Auch Dr. Janos Hegedüs ist für den „Facts Heroes Award“ 2022 nominiert.

Hier geht’s zum Voting.

Zum Weiterlesen:

  • Jetzt abstimmen für den Facts Heroes Award, GWUP-Blog am 3. Oktober 2022
  • Neu im Podcast „Grams‘ Sprechstunde“: Long Covid, GWUP-Blog am 19. August 2022
  • Bundesweit einzigartig: Long-Covid-Institut in Rostock gegründet, ndr am 1. Oktober 2022
  • Früherkennung: Biomarker für Long Covid identifziert, scinexx am 29. September 2022
  • Post-Vac-Syndrom: Seltene Nebenwirkungen der Corona-Impfung, ndr am 19. September 2022
  • „Können 100 Ärzte lügen?“ Janos Hegedüs neues Video, GWUP-Blog am 19. September 2022
  • Dr. Janos Hegedüs: „Wir müssen zusammen weiterkämpfen“, GWUP-Blog am 3. August 2022

9 Kommentare

  1. Mich hatte schon der kurze Bericht des mdr in plusminus zum Thema Post-Vac aufgeregt, weil er zwar einerseits sagte, wie furchtbar selten das auftritt, dann aber einen Arzt zeigte mit unglaublich viele Betroffenen in seiner eigenen Praxis, was zweifelhaft ist und unnötig Wasser auf die Mühlen von verschwörungsmärchengläubigen und wissenschaftsverweigernden Impfgegner gibt.

    Für mich ist das so unerträglich, weil mich Covid19 (und direkt Long-COVID) Ende Oktober 2020 erwischte, lange bevor es Impfungen gab, ich also keine Impfwahl hatte.

    Es ist nicht verwunderlich, wenn man nach 1-2 Jahren Long-COVID (Fatigue, Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Geruchsverlust) und vergeblicher Anstrengungen, die ehemalige Leistungsfähigkeit halbwegs wiederzuerlangen, schließlich depressiv und gar joblos wird.

    Sicher überschneiden sich viele Symptome, aber solange mein Geruchsverlust anhält habe ich auch noch eindeutig Long-COVID und hoffentlich gibt es irgendwann mal eindeutige Biomarker und für alle Menschen zugängliche Untersuchungen und Therapien.

  2. Natürlich werden in einer Spezialambulanz die weit vertreuten Einzelfälle zusammenkommen und wie eine große Masse ergeben. Aber mir hat das eotional-alarmistische des MDR-Beitrages auch nicht gefallen.

    Zu J. Hegedüs‘ Video ist mir eines eingefallen:

    Natürlich kann eine psychiatrische Comorbidität als Folge der Erlebnisse einer schweren Covid-Infektion verstärkt werden (oder auch in zeitlicher Korrelation ohne Kausalität auftreten).

    Aber es ist grundsätzlich gut möglich, dass auch die Infektion kausal durch eine Beeinflussung des Nervensystems die Depression auslöst (bei wievielen Patienten und monokausal oder als Teil verschiedener zusammenwirkender Ursachen, sei dahingestellt).

    Überdies ist zu bedenken, daß die Wechselwirkung zwischen der Seele und dem Körper ja generell in bestimmten Bereichen eng ist, ganz unabhängig davon, welcher philosophischen Weltanschauung anhängen. – Letztlich ein spannendes Forschungsfeld.

    Und es hat mich sehr gefreut, das Janos Hegedüs eine Lanze gegen die Stigmatisierung psychosomatisch erkrankter Menschen bricht.

  3. Mit einer hochdifferenzierten Betrachtung, wie sie Janos Hegedüs anmahnt, sind die meisten Menschen und vor allem ganz offensichtlich die Medien überfordert, wie es scheint. Soll kein Vorwurf sein, aber:

    Gerade diese verabsolutierende Vereinnahmung des Themas PostVac durch Beiträge wie den des MDR machen mich schaudern. Schon beim Anteasern wird die Existenz eines PostCovid-Syndroms als glasklare Tatsache suggeriert.

    Offenbar ist nicht einmal der Unterschied zwischen einem Syndrom und einer manifesten identifizierten Krankheit klar.

    Ich habe Verständnis dafür, dass eine Medienberichterstattung nicht ohne die berühmten „Einzelfälle“ auskommt. Aber im Beitrag des MDR werden die Fälle ohne Wenn und Aber als lebende Beweisstücke dafür präsentiert, dass es PostVac nicht nur gebe, sondern ganz oft und ganz schwer. Das ist mir alles ein wenig zu viel Medien.

    Wir brauchen uns hier nicht auf die Auswirkungen beim Publikum zu unterhalten, damit meine ich nicht einmal das berühmte „Wasser auf die Mühlen“ von Hardcore-Impfgegnern.

    Ich habe eine konkrete Person in meinem Umfeld, die lange mit dem Gedanken umging, eine heftige PostVac-Reaktion erlitten zu haben (in der Tat gab es eine heftige Erkrankung nach der 2. Impfung, die Selbstdiagnose war allerdings wirklich Unsinn, davon konnte ich überzeugen). Das war gerade so im Griff.

    Nach den Berichterstattungen ist nun wieder „der Ofen aus“, wie man so sagt. Die 4. Impfung, die eigentlich schon klar war, rückt in weite Ferne …

    Plusminus und MDR waren allerdings keineswegs die ersten, die den Alarmknopf PostVac gedrückt hatten. Das ZDF, das immer mal wieder den Hang zur Sensation verspürt, trat schon am 27. Mai mit einem ähnlich spekulativ-alarmistischen Beitrag an. Ich schrieb dem Sender damals u.a.:

    „Der Beitrag dreht [dann] ins Verschwörungstheoretische ab. Und zwar damit, dass er den inzwischen wohlbekannten Prof. Matthes (Charité) mit seiner als „Studie“ getarnten tendenziellen Meinungsumfrage zu Impfnebenwirkugnen präsentiert – im Kontext einer Berichterstattung über ein mögliches PostVac-Syndrom. Der im Off von der Möglichkeit massiver Untererfassung von Impfschäden raunt.

    Am 27. Mai, wo die Causa Matthes längst zerlegt war und die Charité bereits eine ziemlich deutliche Distanzierung von Matthes veröffentlich hatte!

    Nee, liebe Leute von ZDFheute. So wird das nix. Nichts aus der Pandemie gelernt, in der der Journalismus immer wieder mal der Neigung zur Sensation verfiel und seinen Teil zum Kommunikations- und Desinformationsdesaster beigetragen hat? Wie gesagt, ich bestreite nicht, dass es ein impfinduziertes LongCovid-Syndrom geben könnte.

    Aber das als unhinterfragbaren Fakt anzukündigen, dann im Beitrag aber jede sinnvolle Einordnung schuldig zu bleiben und es auch noch mit einer längst klargestellten halben Verschwörungstheorie zu krönen, das finde ich einfach nicht ok.“

    So ist das nun mal, damit werden wir wohl auch weiterhin lernen müssen umzugehen.

    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-deutschland/long-covid-nach-impfung-100.html

  4. Es ist keine Frage, dass es ein Post-VAC-Syndrom (PVS) gibt, wie bei vielen anderen Impfungen auch (bekannt und berüchtigt ist das PVS nach Pockenimpfung), entscheidend ist die Häufigkeit, doch darüber herrscht noch keine Einigkeit.

    Es gibt lediglich semiquantitative Schätzungen:

    „selten“ (https://www.aerzteblatt.de/archiv/225071/Post-Vac-Syndrom-Seltene-Folgen-nach-Impfung).

    Obwohl die Entschädigung von Impfschäden durch den Staat in §60 Infektionsschutzgesetz klar geregelt ist, gibt es bereits Millionenklagen gegen Biontec (https://tkp.at/2022/09/07/millionenklage-gegen-biontech-wegen-impfschaeden-in-deutschland/) und andere Impfstoffhersteller.

    Der Grund dafür ist klar: Dort ist wesentlich mehr zu holen als beim deutschen Staat, und wenn es den Anwälten gelingen sollte, eine Klage gegen Pfizer in den USA unterzubringen, ist das für Kläger und Anwälte der große Wurf – man denke nur an die unsäglichen Glyphosat-Urteile.

  5. @nota.bene

    Obwohl die Entschädigung von Impfschäden durch den Staat in §60 Infektionsschutzgesetz klar geregelt ist, gibt es bereits Millionenklagen gegen Biontec und andere Impfstoffhersteller.

    Mein Eindruck ist auch, da wollen einige Anwälte und Kanzleien, die auch den Querdenkern nicht abgeneigt sind, Kasse machen.

    https://www.rechtsdepesche.de/impfschaedenwelle-wird-immer-groesser/

    https://www.ksta.de/panorama/wegen-impfschaeden-nach-corona-impfung-duesseldorfer-kanzlei-verklagt-biontech-39922512

    Die Beweislast, dass es tatsächlich massive (?) vielfältige (?) Impfschäden durch die mRNA-Impfstoffe geben soll, ist nach aktuellem Stand mehr als dünn. Die Anwälte scheinen bewusst die Tatsache zu ignorieren, dass Korrelation keinen Kausalzusammenhang impliziert.

  6. Und wieder der MDR:

    Erste Prozesse wegen Corona-Impfschäden starten

    https://www.youtube.com/watch?v=DA9OEgHoc7A

  7. Ach, da werden ja auch die Anwälte Cäsar-Preller und Rogert & Ulbrich ins Rampenlicht gerückt, die die ganze Geschichte mit den Impfschäden angeleiert haben.

    Die Redaktion des MDR sollte sich wirklich mal hinterfragen, ob sie in ihrer mRNA-Impfstoffkritik nicht Coronaleugnern und Impfskeptikern Vorschub leistet. Wirklich ausgewogen sind die Beiträge und Recherchen nicht.

  8. Also von der Sache her finde ich ja gut, dass Herr Hegedüs das hier aufgreift.

    Dennoch ist er mir ein bisschen suspekt in Bezug auf seine Geldsammelpraktiken.

    Ich fand es damals schon etwas seltsam, als es darum ging, dass er eine ladungsfähige Adresse für seinen YT-Kanal brauche und dafür Geld für ein Büro gesammelt hat.

    Jetzt kann man das vollständige Video offenbar nur sehen, wenn man ihn bei Patreon unterstützt, weil es angeblich „zensiert“ wurde.

    Auch das gefällt mir nicht – mag ein sprachliches Problem sein. Es kann sich aber nicht um Zensur im eigentlichen Sinne handeln. Er schreibt ja auch, er dürfe nichts aus der Reportage einblenden. Das scheint mir eher ein Urheberrechtsproblem zu sein.

    Kenne ich mich zu wenig mit aus, scheint mir allerdings etwas fragwürdig, denn das müsste unter das Zitatrecht fallen. Und wenn dem nicht so ist, stellt sich die Frage, warum eine kommerzielle Nutzung bei Patreon zulässig sein sollte.

    Wie dem auch sei, die Bezeichnung „Zensur“ stört mich, weil das typisches VTler-Vokabular ist.

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