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Die „Schock-Studie“ der Charité zu Corona-Impfschäden: Viel Lärm um wenig

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So einfach ist das:

E-Mail-Adresse eingeben – und schon bin ich drin. Im Online-Fragebogen der heiß diskutierten „Charité-Studie“ zum „Sicherheitsprofil von COVID-19-Impfstoffen“ (ImpfSurv):

  • Hier kann ich jetzt rein subjektiv, ohne ärztliche Bestätigung oder auch nur Verifizierung des Impfstatus, eingeben, was immer mir beliebt.

  • Und was ich „meine“ und „glaube“, spielt dann auch noch irgendwie eine Rolle („Fragen, die so wirken, als wären sie nur da, um Schlagzeilen produzieren zu können“):

Besser kann man die Fragwürdigkeiten der angeblich sensationellen und furchteinflößenden „Charité-Studie zu Impf-Nebenwirkungen“ (BZ) kaum illustrieren.

Seit Tagen trendet bei Twitter der Hastag #Impfschaeden, weil zum Beispiel ServusTV, aber auch der MDR (zweimal) oder die BZ völlig unkritisch „Studienergebnisse“ von „Ärzten der Charité“ abfeiern, wonach „die Zahl der schwer Geschädigten nach einer Corona-Impfung weit größer [ist] als bisher bekannt war“ (BZ).

Konkret ist die Rede von 0,8 Prozent der Geimpften (8 von 1000), während das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) von schwerwiegenden Verdachtsfällen bei 0,02 Prozent berichtet (europaweit 0,1387 Prozent Verdachtsfälle). Demnach wäre die Häufigkeit schwerer Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfungen 40-mal höher als bisher angenommen.

Zunächst einmal:

  • Wer sind eigentlich diese „Ärzte der Charité“?

Der Studienleiter Prof. Dr. Harald Matthes hat an der Charité eine Stiftungsprofessur für integrative und anthroposophische Medizin inne. Finanziert wird der Lehrstuhl wohl von der Software AG – Stiftung, welche erklärtermaßen die – traditionell impfkritische – anthroposophische Medizin „als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin einem möglichst breiten Patientenkreis zugänglich machen“ will.

In der Waldorf-Zeitschrift Erziehungskunst gab Matthes seine „anthroposophischen Therapiekonzepte“ in Sachen Corona zum Besten.

Daneben ist Matthes Ärztlicher Leiter der anthroposophischen Klinik Havelhöhe in Berlin, über die vor drei Monaten die taz kritisch berichtete. In dem Artikel ist unter anderem von einem „schwurbelnden Chef“ die Rede, der

… der bei seinen Wutausbrüchen gegen die Politik fragwürdige Vergleiche macht.

Im Science-Blog Gesundheits-Check ergänzt Dr. Joseph Kuhn:

Prof. Matthes ist u.a. im Verwaltungsrat der Weleda-AG, im Vorstand der Hufeland-Gesellschaft, seine Stiftungsprofessur wird von der “Software-AG-Stiftung” finanziert, die insbesondere auch Projekte der anthroposophischen Medizin fördert, u.a. auch die ImpfSurv-Studie.

Die Stiftungsprofessur ist am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité angesiedelt – dem Institut, an dem seinerzeit auch schon Claudia Witt ihre alternativmedizinischen Meriten erworben hatte, in ihrem Fall über eine Stiftungsprofessur der Carstens-Stiftung […]

Man wird also mit guten Gründen sagen dürfen, dass es sich bei „ImpfSurv“ um eine Studie in einem tendenziell impfskeptischen Umfeld handelt.

Weitere Kritikpunkte:

  • Die Daten sind nicht repräsentativ.

Wie oben gezeigt, kann man den „ImpfSurv“-Fragebogen mit nicht überprüften Phantasie-Angaben füttern. Mit verschiedenen E-Mail-Adressen ist auch eine Mehrfachteilnahme möglich. Diese „Studie“ ist also praktisch eine Onlinebefragung von Auskunftswilligen. Bislang sollen die Antworten von 10.000 Teilnehmern ausgewertet worden sein.

Aber:

Es ist eben ein Fehlschluss, bei einer Online-Studie mit freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf die Gesamtbevölkerung zurückzuschließen. Studierende der Sozialwissenschaften lernen das im Grundstudium – ein Medizinprofessor oder Journalisten nicht?

  • Es liegen noch gar keine veröffentlichten Ergebnisse vor.

Jedenfalls sind keine in den einschlägigen Datenbanken, der Studienhomepage oder in Pre-Print-Ausgaben von Journals zu finden,

merkt Christian Meesters vom Science-Blog rupture de caténaire an. Die „ImpfSurv“-Zahlen sind also durch keine überprüfbaren Daten belegt, noch existieren nachvollziehbare Angaben zur Methodik.

Kurios: Selbst die „Wissen“-Redaktion des MDR bezeichnet Matthes Behauptungen und die Berichte der Kolleginnen und Kollgen darüber als „unbelegt“.

  • Es gibt keine Placebo-Gruppe.

… leider zu erwähnen, dass in den Placebogruppen ebenfalls bei 0.5 bis 0.6 Prozent eine „schwere Nebenwirkung“ (eigentlich schweres unerwünschtes Ereignis) registriert wurden.

Zudem wird bei „ImpfSurv“ nicht zwischen Impfreaktionen und Impfnebenwirkungen unterschieden. Es „genügt nicht, Menschen nach ihren Beschwerden nach Impfungen zu befragen“, erklärt Emanuel Wyler, Molekularbiologe am Max Delbrück Centrum für Molekulare Medizin in Berlin.

Darüber hinaus definiert Harald Matthes „schwerwiegende Nebenwirkungen“ anders als Fachkollegen:

Laut den Definitionen der Arzneimittelbehörden EMA und FDA versteht man darunter Erkrankungen, die tödlich oder lebensbedrohlich sind, oder die zu einer Krankenhauseinweisung oder zu bleibenden Schäden führen.

Auf Nachfrage von WELT offenbart Harald Matthes seine eigenen Kriterien: In seiner Studie zählen Nebenwirkungen als schwerwiegend, wenn ein Patient einen Arzt aufsucht und der ihn für mindestens drei Tage krankschreibt. Auch ein zeitlicher Zusammenhang zur Impfung, wie sonst üblich, ist nicht nötig.

  • Die Charité distanziert sich über einen Sprecher von Matthes‘ Auswertung, berichtet Zeit-Online:

Bei dieser Untersuchung handelt es sich um eine offene Internetumfrage, im engeren Sinne also nicht um eine wissenschaftliche Studie. Diese Datenbasis ist nicht geeignet, um konkrete Schlussfolgerungen über Häufigkeiten in der Gesamtbevölkerung zu ziehen und verallgemeinernd zu interpretieren.

Oder kurz:

Der Zeit-Autor schreibt:

Der Schaden, den diese „Schock-Studie“ (oe24) angerichtet hat, ist längst manifest. Vom „größten Medizinskandal aller Zeiten“ über „Ich bleibe ungeimpft!“ bis hin zu „Es ist und bleibt ein Verbrechen!“ schaukelt sich die impfkritische Twitter-Blase immer weiter hoch.

Update

  • Video: Dr. Janos Hegedüs zur „Schock-Studie“ der Charité

Zum Weiterlesen:

  • Anthroposophisches Krankenhaus Havelhöhe: Alternativer Umgang mit Corona, taz am 4. Februar 2022
  • Der Masterplan der Anthroposophie, medwatch am 3. Dezember 2019
  • Impfnebenwirkungen und die ImpfSurv-Studie von Prof. Harald Matthes, Gesundheits-Check am 7. Mai 2022
  • Kommentar zu einer “Charité-Studie”, die viele Impfkomplikationen “belegt” – oder wie, oder was? rupture de caténaire am 6. Mai 2022
  • Belegt die Charité-Studie wirklich 40-mal so viele Impfnebenwirkungen? SciLogs am 5. Mai 2022
  • Impfnebenwirkungen: Viel behauptet, nichts belegt, Zeit-Online am 6. Mai 2022
  • Neuer Streit um Nebenwirkungen, Welt+ am 6. Mai 2022
  • Studie der Berliner Charité: Kein Nachweis für vermehrte Impfnebenwirkungen, tagesschau.de am 10. Mai 2022

33 Kommentare

  1. Wie es im Titel steht: Viel Lärm um wenig.

  2. Ich kann kaum formulieren, wie wütend ich wegen der Causa Matthes / Charité / Medien bin. Letztere haben einmal mehr dem Hang zur Sensation nachgegeben, darunter leider eben auch öffentlich-rechtliche Institutionen. Nichts gelernt! (Ich hätte beinahe ein Fragezeichen gesetzt.).

    Gut, ich will nicht sagen, dass jeder bei einer solchen Meldung erstmal den Alarmknopf schrillen hört, aber die Distanzlsoigkeit, mit der zugunsten der Schlagzeile hier mal wieder losgaloppiert wurde, macht mich sehr betroffen.

    Aber jedem, der sich mit wissenschaftlichen Standards auseinandergesetz hat, dem MUSSTE der Alarmknopf rot blinkend aufleuchten. Dabei lasse ich mal ganz außen vor, dass dies bei mir schon bei der Person Matthes der Fall gewesen wäre.

    Die Charité – ein Trauerspiel. Ist es denen wirklich die Kohle aus den Stiftungsprofessoren wert, sich ständig die Schuhsohlen dreckig zu machen, wenn sie mit so was in Verbindung gebracht werden?

    Da sollte der Vorstand mal drüber nachdenken und dabei am besten ein lebensgroßes Bild von Prof. Otto Prokop in den Konferenzraum hängen, so, dass es alle im Blickfeld haben.

    Und ganz nebenbei wird mal wieder jede Menge mühsamer Impfaufklärung in die Tonne getreten, die viele Engagierte über Monate und Jahre hinweg geleistet haben.

    Nachdem ein Arvay langsam verglüht, folgt ihm ein Charité-Professor nach?

    Grmpf …

  3. Wundert mich nicht, dass auch „seriöse“ öffentlich rechtliche Sender (hier der MDR, aber auch dem SWR würde ich das zutrauen) das so unreflektiert übernehmen.

    Denn kritischer Umgang mit Studienergebnissen oder im kleinen Stichproben wird dort nicht gerade gelebt.

    Ich habe früher öfter Marktcheck auf SWR geschaut. Da werden dann irgendwelche Produkte z.B. verglichen mit lächerlich geringer Stichprobenzahl (z.B. 1x Wanderschuhe von A, von B, von C und von D) und siehe da, sie unterscheiden sich in der Haltbarkeit. Das ist zu erwarten, hat aber bei 1 getesteten Produkt keine Aussagekraft.

    Manchmal wurde dann sogar in einem Nebensatz erwähnt, dass das nicht repräsentativ sei, aber einen gewissen Trend o.Ä. könne man erkennen.

    Nein, kann man nicht. Diese Tests sind vollkommen wertlos.
    Oder eben auch Umfragen unter einer Handvoll Leute – alles Käse.

    Da kann man kaum erwarten, dass man sich nun mit einer offiziellen wissenschaftlichen Studie (oder einer dem Anschein nach solchen) näher beschäftigt und feststellt, dass sie methodisch fragwürdig ist.

  4. Der Titel besagt es: (Inhatlich) viel Lärm um wenig. Das Problem ist allerdings weniger das Studiendesign selbst als vielmehr wie die vorläufigen Ergebnisse der Studie rezipitiert werden. Konkret:

    Zunächst einmal ist es für eine explorative Studie nicht ungewöhnlich die Auskunftswilligen zu befragen.

    Dies kann z. B. dann sinnvoll sein, wenn man erwartet, dass offizielle Statistiken fehlerhaft oder „Betroffene“ in repräsentativen Studien unterrepräsentiert sind (Beispiel: Forschungsprojekt KVIAPOL zur rechtswidrigen Gewaltanwendung durch Polizeibeamt*innen). Mit Einschränkungen lassen sich daraus mit Hilfe von Gewichtungen repräsentative Schlüsse ziehen, wie es die CIVEY-„Sonntagsfrage“ zeigt.

    Um die Möglichkeit der Beteiligung niederschwellig zu halten, bedarf es auch nicht zwingend eines Impfnachweises oder ärztlichen Einschätzung der Nebenwirkungen (vgl. KVIAPOL). Man vermutet, man könnte auch sagen unterstellt den Beteiligten ja eine bestimmte Voreingenommenheit.

    Deswegen spielen „meinen“ und „glauben“ eine wichtige Rolle. Sollten sich sich die Nebenwirkungen allerdings bei jenen Geimpften häufen, die „meinen“ und „glauben“, Covid sei mit einer saisonalen Grippe vergleichbar, bedürfte dies einer Erklärung.

    Und grundsätzlich könnte auch Harald Matthes eine wissenschaftlich belastbare Studie leiten. Das Problem ist dann, dass die vorläufigen Ergebnisse dann nicht so aufregend wären, dass man öffentlich darüber berichten müsste und es der eigenen Klientel zur Bestätigung ihres Selbst- und Weltbildes dienen könnte.

    Deswegen stelle ich mir wiederholt die Frage, fehlt es den Journalistinnen und Journalisten, die darüber berichten, an Sachkenntnis oder geht es um Einschaltquoten und clickbaiting?

  5. Noch ein Nachtrag zu dem Fragebogen:

    Den sollte jeder Geimpfte kennen, denn er wurde, zumindest mir und meiner Frau, die von verschiedenen Stellen geimpft wurden, bei der ersten und zweiten Impfung mitgegeben und bei der zweiten Impfung dann auch daran erinnert, ihn abzugeben.

    Der Unterschied ist natürlich, dass ihn dann nur Leute ausgefüllt haben, die auch tatsächlich geimpft worden sind. Eine ärztliche oder sonstige Verifikation der Angaben fand nicht statt.

    Aber immerhin konnte man davon ausgehen, dass nur Geimpfte tatsächlich Angaben zu den UAWs gemacht haben.

  6. Pingback: De linke weekendbijlage (19-2022) - Kloptdatwel?

  7. Medien, speziell die öffentlich-rechtlichen, schauen nicht auf den Inhalt, sondern zuerst auf den Autor einer Studie – und da spricht alles für Matthes: Professor (also schon mal kompetent) für Anthroposophie (als Wohlfühlmedizin über jeden Zweifel erhaben) an der Charité (berühmteste Klink Deutschlands), der auch noch zu einem Ergebnis kommt, das Aufmerksamkeit (also Auflage, Quote und Klicks) generiert.

    Das wollen Leser, Hörer und Zuschauer präsentiert bekommen. Als Journalist tut man immer gut daran, sich auf der Seite der Mahner, Zweifler und Hinterfrager zu zeigen – die Meinung später zu ändern, weil man angeblich „gründlich recherchiert“ hat, ist ganz einfach.

  8. @Christian Becker:

    Kenne ich auch nach drei Impfungen nicht.

  9. @Bernd Harder

    Interessant. War ein Bogen mit Rückumschlag. Die Onlineversion gibt es hier:

    nebenwirkungen.bund.de

    Ich dachte, die hätten zumindest bei den ersten beiden Impfungen alle Impfstellen ausgeteilt. So kann man sich täuschen.

  10. Das Einzige, was mich an dieser „Studie“ schockt, ist deren Dreistigkeit.

    Matthes ist sicher nicht so dumm, um die extrem leichte Manipulierbarkeit des „Studien“-Designs nicht zu erkennen. Was bleibt dann Anderes übrig, als damit nur Impfgegner-Futter liefern zu wollen, was bei einem Antroposophen auch wenig wundert.

  11. Pingback: Impfschäden | Schwerdtfegr (beta)

  12. Mich wundert ja, dass die renommierte Medizin-Instanz Charité überhaupt so unwissenschaftliche Ideologien wie Anthroposophie oder Homöopathie unter ihrem Dach hat.

    In den Beschreibungen liest sich das auch viel fluffiger, die Grenze zwischen Naturheilkunde und Ideologien wird wie immer verwischt:

    https://epidemiologie.charite.de/forschung/projektbereich_komplementaere_und_integrative_medizin/arbeitsgruppe_integrative_und_anthroposophische_medizin/

    Schaderité

  13. Erschreckend finde ich, dass solche Scharlatane unter dem Namen der eigentlich hoch angesehenen Charité solche „Studien“ veröffentlichen und verbreiten dürfen.

    Dass Medien darauf hereinfallen ist die logische Folge. Der Name „Charité“ steht für viele halt (noch) für eine ehrwürdige, medizinisch-wissenschaftliche und integre Institution. Dass die solch einen Schwurbel herausgeben und sich nur wachsweich-halbherzig distanzieren zeugt nicht gerade von wissenschaftlicher Integrität und Brillanz.

  14. Ich habe bei keiner der drei Impfungen einen Fragebogen bekommen, noch fünf andere aus meinem nächsten Familienkreis, alle an unterschiedlichen Stellen geimpft.

    Eine mir bekannte Hausärztin sagt, sie hat in den letzten 18 Monaten mehr schwere Impfnebenwirkungen bei Corona Impfungen gesehen als bei allen sonstigen Impfungen (Grippe,Td,MMR,…) in 25 Jahren ärztlicher Tätigkeit. Statistisch ist das irrelevant, weil es insgesamt wenige Fälle sind. Drum sind Studien mit großen Zahlen dringend geboten.

  15. @Thomas Roth

    Studien mit Millionen Geimpften weltweit und der Protokollierung der Nebenwirkungen gibt es schon. Das PEI denkt sich die Fälle nicht aus. Ich glaube, aber auch nicht, dass Sie so etwas intendierten.

  16. Die „Schock-Studie“ von Matthes ist schon seit einiger Zeit debunked. Trotzdem springt der Merkur jetzt auch auf die Story an. Sieht es denn kein Mitarbeiter der Zeitung als erforderlich an, kurz eine Recherche durchzuführen, bevor man Unsinn veröffentlicht?

    https://www.merkur.de/welt/hilfe-betroffene-impfschaden-lauterbach-corona-virus-berlin-nebenwirkungen-impfung-charite-arzt-fordert-91523957.html

  17. „Nein, es gibt nicht 40-mal so viele Impf­nebenwirkungen wie gedacht“:

    https://uebermedien.de/71439/nein-es-gibt-nicht-40-mal-so-viele-impfnebenwirkungen-wie-gedacht/

  18. ChariteBerlin nimmt die Studie vom Anthroposophie-Professor Matthes zu Impfnebenwirkungen aus dem Netz und unterzieht diese eine umfassenden Qualitätsprüfung. Sie könne nicht als Studie aus der Charité deklariert werden.

    https://twitter.com/Tobias_Schulze/status/1526115528498204672

  19. „Die wirklich letzte Impfung gegen Corona“:

    https://www.zeit.de/gesundheit/2022-05/corona-impfung-universal-impfstoff

  20. Die Studienseite ist schon nicht mehr aufrufbar: Fehler 404.

    Ein erklärender Text wäre natürlich schön gewesen. Aber vielleicht kommt das ja noch.

  21. Charité nimmt Impfbefragung von der Website

    „Berechtigte Zweifel an der Qualität“ einer Umfrage zu Impfreaktionen sieht nun auch die Wissenschaftssenatorin. Die Charité reagiert und prüft die Methodik.

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/umstrittener-survey-zu-covid-19-charite-nimmt-impfbefragung-von-der-website/28349218.html

    Bemerkenswert: Der Tagesspiegel spricht im Artikel ausdrücklich NICHT mehr von Studie, sondern verwendet die korrekte Bezeichnung Umfrage.

  22. Und wie so oft, stellt sich die verzweifelte Frage:

    Warum, zum Teufel, wird erst geprüft, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist? Der Schaden ist doch schon lange angerichtet.

    In der Charité wird gelehrt, aber lernen die auch was?

  23. @ RPGNo1:

    „Umfrage“ und „Studie“ sind keine Gegensätze. Manche Dinge lassen sich nur erfragen, siehe dazu methodologisch z.B.

    http://www.josephkuhn.de/pdf/Gute_Arbeit2011.pdf.

    Eine Vielzahl sozialwissenschaftlicher Studien beruht auf Umfragen. Eine „Umfrage“ ist einfach eine Methode zur Datenerhebung, wie die Messung biomedizinischer Parameter auch.

    Allerdings kommt es darauf an, zu schauen, welche Methode zu welcher Fragestellung passt.

    Matthes hat sich zur Häufigkeit von Impfnebenwirkungen, also zur Pharmakovigilanz, geäußert. Dazu ist seine Studie nicht geeignet. Wäre es ihm z.B. um subjektive Ängste vor Nebenwirkungen gegangen, würde das Design schon etwas eher passen (sein Frageraster ist aber nicht darauf ausgerichtet).

  24. @Joseph Kuhn

    Eine „Umfrage“ ist einfach eine Methode zur Datenerhebung, wie die Messung biomedizinischer Parameter auch.

    Matthes hat eine Datenerhebung durchgeführt und sie den Medien als ausgewertete Studie (wenn auch ohne peer Review) verkauft bzw. die Medien haben aus einer Datenerhebung eine Studie extrapoliert, um zu dramatisieren (ist auch einfach besseres Clickbait).

    Der Tagesspiegel hat (in dem Artikel) erkannt, dass es eben noch keine Studie mit ausgewerteten Daten gibt, sondern eben nur die Datensammlung einer Umfrage. Ein Level tiefer sozusagen. Das ist doch das Problem, dass aus weniger mehr gemacht wurde, sei es durch Matthes, die Schwurbelszene oder verschiedene Medien.

    Oder missverstehe ich hier gerade etwas?

  25. @ RPGNo1:

    Ob du etwas missverstehst, weiß ich nicht. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass eine „Umfrage“ und eine „Studie“ keine Gegensätze sind und manche wissenschaftliche Fragestellungen sich nur über Umfragen bzw. die Erfassung subjektiver Sichtweisen beantworten lassen.

    Den Unterschied zwischen einer Studie mit noch nicht ausgewerteten Daten und einer Umfrage verstehe ich nicht. In meinem Verständnis ist eine Studie auch schon eine Studie, wenn sie erst geplant wird.

    Ein eigener Diskussionspunkt wäre, ob es gut ist, unpublizierte Ergebnisse in den Medien zu verbreiten, egal ob aus einer guten oder einer schlechten, einer fertigen oder einer laufenden Studie. Das kommt leider immer mehr in Mode, auch Pressestellen von Unis machen das inzwischen gerne.

  26. @Joseph Kuhn

    Den Unterschied zwischen einer Studie mit noch nicht ausgewerteten Daten und einer Umfrage verstehe ich nicht. In meinem Verständnis ist eine Studie auch schon eine Studie, wenn sie erst geplant wird.

    Ich denke, hier liegt der Casus knaxus.

    Ich würde immer von einer „geplanten Studie“ sprechen oder schreiben, wenn der Prozess am Laufen ist und eine gründliche Auswertung und Evaluierung noch nicht stattgefunden hat. Eben um Missverständnisse zu vermeiden. Da scheint der Beruf auf mich abzufärben

    Dies ist bei Matthes offensichtlich nicht der Fall. Für mich ist das, was er präsentiert hat, eine Umfrage bzw. Datensammlung und so hätte ich es auch an Stelle der Medien kommuniziert.

  27. Wie konnte das passieren? Eine Quatsch-„Studie“ voller Fehler und Mängel von einem Laien erstellt – und trotzdem von RKI und Medien unerklärlicherweise ernst genommen. Dass ausnahmsweise auch seriöse Medien diese Impfnebenwirkung-Fake-News ernst nahmen war für Querdenker und andere Desinformationsverbreiter gefundenes Fressen. Nein, es gibt nicht 40-mal mehr Impfnebenwirkungen als angenommen. Es ist typisch, dass dieser Unsinn viel mehr mediale Aufmerksamkeit erhält als die unzähligen anderen, seriösen Studien, die ihm widersprechen.

    https://www.volksverpetzer.de/corona-faktencheck/impfnebenwirkungen-fake/

  28. @ Bernd Harder:

    Matthes ist eigentlich kein „umstrittener Corona-Forscher“, er ist überhaupt kein Corona-Forscher. Dafür hat die Charité am gleichen Institut noch mehr „umstrittene“ Forscher:

    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35701608/

    Aber so lange sie Geld mitbringen, schaut man nicht so genau hin. Käufliche Wissenschaft hat viele Facetten.

  29. @Joseph Kuhn

    Mit einem Herrn Walach als Co-Autor ist für Unwissenschaftlichkeit gesorgt, garantiert.

    185 Suchergebnisse unter https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=Walach+H&cauthor_id=35701608 zeigen es in aller Härte schonunglos auf.

  30. MDR-Dokumentation:
    Post Vac Syndrom – Die unterschätzten Folgen der Corona-Impfung

    https://www.youtube.com/watch?v=gIfRSobbJEw

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