Interessante Folge des 3sat-Wissenschafts-Talks scobel:
Destabilisierung des Systems und eine weitere Spaltung der Gesellschaft – das ist tatsächlich ein erklärtes Ziel vieler Verschwörungstheoretiker, darunter Berufsprotestler, die am 1. Mai und am Wochenende in Stuttgart oder Berlin oder anderen Orten zum Teil zu Tausenden bei sogenannten Hygiene-Demos demonstrierten.
Für wen, für was? Unklar. Gegen wen? Gegen den Staat, der natürlich lügt und betrügt.
Von dieser Einleitung kommt Gerd Scobel zum eigentlichen Thema der Sendung: dem Umgang mit Unsicherheit und Nichtwissen:
Es gibt zahlreiche, wichtige Fragen, aber nur wenige solide und verlässliche Antworten […]
Die Politik muss in der Krise schnell und unter Zeitdruck wichtige und einschränkende Entscheidungen treffen. Diese Entscheidungen und Risikoabschätzungen sind, wegen fehlender Studien und Erfahrungen, in vielen Fällen von Unsicherheiten und Nichtwissen geprägt […]
Unbestritten kommen in der Ausnahmesituation Widersprüche und Gegensätze verstärkt zum Vorschein. Welche Entscheidungen entstehen aus dem Nichtwissen und wie gehen wir mit dem Dilemma um?
Mit dabei ist auch der SkepKon-Referent Prof. Gerd Antes.
Hier geht’s zur Mediathek.
Zum Weiterlesen:
- Interview mit Gerd Antes: „Die Zahlen sind vollkommen unzuverlässig“, Spiegel-Online am 31. März 2020
- Gefährliche Verschwörungstheorien vom Ende der Demokratie, rnd am 9. Mai 2020
- Demonstration vor dem Reichstag – Attila Hildmann abgeführt, Welt-Online am 9. Mai 2020
- Demonstranten protestieren bundesweit gegen Beschränkungen, Zeit-Online am 9. Mai 2020
- „Hygiene-Demos“ erwecken Misstrauen in der Politik, rp-online am 8. Mai 2020
- Populismus und gefährliche Botschaften: Corona-Wutbürger proben den Aufstand, n-tv am 7. Mai 2020
- Coronakrise: Noch einmal – keine erhöhte Sterblichkeit? Gesundheits-Check am 9. Mai 2020
- Coronakrise: Den demokratischen Diskurs zur Frage „Wie weiter“ initiieren! – Teil 6: Aber nicht mit dem gesunden Volksempfinden, Gesundheits-Check am 7. Mai 2020
- Coronakrise: Den demokratischen Diskurs zur Frage „Wie weiter“ initiieren! – Teil 5: Differenzierte Maßnahmen sind nötig, Gesundheits-Check am 5. Mai 2020
- Corona-Tote: Neun Lebensjahre verloren, tagesschau am 8. Mai 2020
- Would most covid-19 victims have died soon, without the virus? The Economist am 2. Mai 2020
10. Mai 2020 um 08:30
Guter Beitrag, bisschen fragwürdig finde ich das mehrfache Erwähnen der Psychoanalyse, die ja nun wirklich längst sehr deutlich als pseudowissenschaftliche Disziplin in der Psychologie demontiert wurde. Ist aber kein Zufall, denn Frau Christine Kirchhoff steht ihr Nahe. Was sie sagt ist nicht falsch, hat mich nur gestört, da die Psychoanalyse aus meiner Sicht unseriös ist. Ansonsten interessanter Beitrag. Danke
10. Mai 2020 um 11:39
Hat sich die Psychoanalyse nicht auch verändert, weiterentwickelt? Warum gilt sie als pseudowissenschaftlich? Ernstgemeinte Frage, ist nicht als Provokation gedacht.
10. Mai 2020 um 13:11
Man kann sicherlich zwischen der Psychoanalyse nach Freud und späteren Entwicklungen unterscheiden, aber diese Differenzierung nützt der Psychoanalyse nicht viel. Sie ist theoretisch und empirisch auf modrigem Holz aufgebaut. Die wissenschaftsbasierte/evidenzbasierte Psychologie ist längst weiter. Siehe https://www.gwup.org/ueber-uns-uebersicht/66-wurzel/themen/gesundheit/71-psychoanalyse
10. Mai 2020 um 18:42
Danke. Der Einsatz in Traumatherapie also nicht zu empfehlen. Ok.
10. Mai 2020 um 19:35
Ich kenn mich mit traumatherapie nicht gut aus, aber die Traumatherapeutenszene in Deutschland wird wohl sehr kritisch gesehen. Interessanter Vortrag zu Wirkfaktoren in der Therapie
Wirkfaktoren in der (Richtlinien)-Psychotherapie – Dr. Robert Mestel (Skepkon) https://youtu.be/TJ3iE2ZWX5c
1. Juni 2020 um 13:39
@Guido Scherer:
Sie erreichen hier im GWUP-Blog nicht Prof. Scobel persönlich.
Bitte wenden Sie sich an die 3Sat-Redaktion.