gwup | die skeptiker

… denken kritisch seit 1987.

Video von Skeptics in the Pub Köln: „Magisches Denken als vormoderne Wurzel der modernen Esoterik“

| 1 Kommentar

Der Archäologe, Historiker und Podcaster Mirko „Der Buddler“ Gutjahr war zu Gast bei Skeptics in the Pub Köln:

Astro-TV, Orgon-Akkumulator und Heilstein-Horoskop: Was als moderne Lebenshilfe anmutet, hat seinen Ursprung in archaischen Denkmustern, die nicht vollständig durch ein modernes rational-wissenschaftliche Weltbild abgelöst wurden.

Zugrunde liegt ihnen ein vormodernes und vorrationales Verständnis der Welt als geordnetes Beziehungsgeflecht zwischen „Oben und Unten“, das mittels Fernwirkung durch Rituale, Gebete oder Objekte beeinflusst werden könne – uralte Prinzipien, die heutzutage nur in ein modernes Gewand gekleidet werden, wie sich an einigen Beispielen aus unterschiedlichen Epochen zeigen lassen wird.

Aufgrund von einigen positiven Effekten ist magisches Denken bis heute nicht zu überwinden und ist im Alltag überall anzutreffen. Selbst bei hartgesottenen Skeptikern ist es nur schwer auszurotten, wie der Vortragende zusammen mit dem Skeptics-in-the-Pub-Publikum auf der Bühne experimentell unter Beweis stellen wird.

Die nächste SitP-Veranstaltung in Köln zum Thema „Waldorf, Demeter und Pseudomedizin“ mit André Sebastiani und Oliver Rautenberg findet am 31. März statt.

Bei der SkepKon vom 21. bis 23. Mai in Berlin spricht Gutjahr über

Luthers Geister: Vom Einfluss des Protestantismus auf den Gespensterglauben

Zum Weiterlesen:

  • Anton Wilhelm Amo: Vom Sklaven zum Philosophen, Das geheime Kabinett vom 1. Februar 2020
  • Erdställe – geheimnisvolle Gänge, Angegraben vom 28. Oktober 2019
  • Mirko Gutjahr: „Skeptizismus in der Geschichtsforschung“, Nachgefragt am 29. Mai 2017
  • Video von Skeptics in the Pub Köln: „Astrobiologie“ vom 23. Februar 2020

Ein Kommentar

  1. Zu Magisches Denken:

    Wie bereits im Video angesprochen arbeitet unser Gehirn nach dem Ähnlichkeitsprinzip, was ja auch Hahnemann unbewusst mit seinem Globuli gemacht hat. So wird unser Gehirn zum Beispiel bei einem vor uns auf dem Waldweg liegenden Knüppel zunächst einmal auch auf eine Schlange assoziieren und entsprechende Angsthormone ausschütten.

    Evolutionär hat das einen Sinn, da wir erst durch ERKENNTNIS das Stück Holz als harmlos erkennen. Das Ähnlichkeitsprinzip war also evolutionär zum Überleben wichtig, da es Gefahren ausschloss. Es ist auch heute noch im Gehirn fest „einprogrammiert“ und wird bei allem, was wir nicht kennen angewandt und ist auch Ursache vom GLAUBEN schlechthin.

    Die Sinne melden den Reiz auf den Waldweg an den Hypothalamus zur Bewertung. Der ,noch nicht sicher ob es Gefahr bedeutet, bekommt Rücklauf von der Amygdala, die alles zunächst mit Angst(Schlange) bewertet., Erst wenn der Sehsinn das Stück Holz als harmlos identifiziert hat, Magisches Denken ist also nichts weiter als eine falsche Bewertung von Tatsachen auf der Basis falscher Erkenntnisse.

    Wir haben es hier also mit einer Erscheinung unseres evolutionär gewachsenen Gehirns zu tun, wonach dieses alles was es noch nicht erkannt hat zunächst einmal nach dem Prinzip der Ähnlichkeit bewertet ,was einstmals überlebenswichtig war.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.