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Bezahlter Homöopathie-Lobbyist dreht frei: Edzard Ernst kündigt rechtliche Schritte an

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Der Herr Behnke von der Carstens-Stiftung lässt mal wieder seinem berechnend-aggressiven und gut bezahlten Lobbyismus freien Lauf:

Doch mit seiner peinlich-durchsichtigen „Rezension“ zum neuen Buch von Natalie Grams könnte er sich diesmal verhoben haben – denn er stellt darin justiziable Falschbehauptungen auf, die Professor Edzard Ernst betreffen:

Prof. Ernst hat darauf umgehend reagiert und kündigt rechtliche Schritte gegen die Fördergemeinschaft „Natur und Medizin“ der Karl und Veronika Carstens-Stiftung an, die Behnkes argumentative Bankrotterklärung online publiziert:

I urge you to erase the paragraph in question as a matter of urgency. Failing this, I would have to instruct my legal team to take action.

Dass eine sachliche Auseinandersetzung mit Homöopathen und anderen „Alternativheilern“ nicht möglich ist, erleben wir seit langem praktisch jeden Tag.

Zum Weiterlesen:

  • My open letter to the „Carstens Stiftung“, edzardernst am 3. März 2020
  • Homöopathie gegen Covid-19? medwatch am 2. März 2020
  • Wie die „Homöopathen ohne Grenzen“ weltweit Menschen in Gefahr bringen, vice am 28. Februar 2020
  • Faktencheck: Globuli-Lobbyist Behnke verlässt die wissenschaftliche Argumentationsebene, GWUP-Blog am 29. November 2018
  • Homöopathie: Die Behnke-Story in der „Welt“ – selektiv interpretieren und weglassen, GWUP-Blog am 20. Juli 2019
  • Jens Behnke und das Märchen von Big Pharma, Onkel Michael am 18. Februar 2019
  • Faktencheck von Jens Behnkes Faktencheck zu NDR-Info „Redezeit“, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 28. November 2018
  • Jens Behnke: Interview mit einem Homöopathen (2), Keine Ahnung von Garnix am 1. August 2017
  • Jens Behnke: Interview mit einem Homöopathen (1), Keine Ahnung von Garnix am 27. Juli 2017
  • Wenn Homöopathen sich an Rezensionen versuchen: Teil 2, Onkel Michael am 3. März 2020

20 Kommentare

  1. Was soll man zu solch einer freiwilligen intellektuellen und moralischen Bankrotterklärung eigentlich noch sagen?

    „Danke“, vielleicht?

  2. Je mehr die Homöopathen ihre Felle davonschwimmen sehen, desto mehr schlagen sie wild und ungezielt um sich. Anders kann ich mir die Aktion von Herrn Dr. (!) Jens Behnke nicht erklären.

    Eine Anmerkung noch: Edzard Ernst kündigte rechtliche Schritte für den Fall an, dass „Natur und Medizin“ die Falschaussagen nicht löscht:

    „As they are severely damaging my professional reputation, I urge you to erase the paragraph in question as a matter of urgency. Failing this, I would have to instruct my legal team to take action.“

  3. Jens Behnke hat uns vom INH selbstverständlich auf Twitter allesamt geblockt und löscht auch eifrig unsere Kommentare von seiner FB-Seite.

    Hilft halt nichts. Oh, hätten Sie doch lieber geschwiegen, Herr Dr. Behnke! Das ist doch so peinlich…

  4. @RPGNo1:

    … für den Fall an, dass „Natur und Medizin“ die Falschaussagen nicht löscht.

    Ja, ich ergänze das.

  5. Und das nächste Problem für die Homöopathen bahnt sich an:

    Homöopathische Arzneimittel dürfen die Anwendungsgebiete nicht nennen. Die Wettbewerbszentrale will ihnen auch noch verbieten, den Wirkstoff zu nennen.

  6. Inzwischen hat Benke seine Seite entweder unzugänglich für die bösen Skeptiker gemacht oder gar den Thread gelöscht, der sich ohnehin zu einem brodelnden Sumpf mit Jubelfans der Homöopathie entwickelt hatte.

    Und auf Twitter hat der eine oder andere festgestellt, dass er / sie bei Herrn B. geblockt ist, ohne jemals dort Kontakt mit ihm gehabt zu haben.

    Jetzt mal im Ernst: Was soll das?

    Sieht sich die dortige Profi-Fraktion ernsthaft als auf so schwachem Posten, dass sie offen Diskursunwilligkeit und – unfähigkeit demonstrieren muss? Wenn ja, meine Güte, dann sollen sie doch mal einsehen, dass sie ein seit 220 Jahren totes Pferd reiten und mit dem letzten Anstand absteigen.

  7. @Udo Endruscheit:

    Jetzt mal im Ernst: Was soll das?

    Ich sehe da so eine Art „Ganser-Effekt“.

    Auch der Herr Behnke muss sich immer weiter radikalisieren, wenn er weiterhin fett Kohle von der Carstens-Stiftung abgreifen will, weil seine immerselben „Argumente“ längst x-fach widerlegt worden sind.

    Er kann ja nur noch mit inhaltsleerem Geschrei ein wenig Aufmerksamkeit erregen.

  8. „Natur und Medizin“ hat den von Edzard Ernst beanstandeten Absatz korrigiert.

    https://edzardernst.com/2020/03/my-victory-over-jens-behnke-and-the-carstens-stiftung/

  9. @RPGNo1:

    your employer needs to know what a genius they have in you [Mr. Behnke]

    Ich denke, das gilt für so manches PR-Genie in dieser Branche (Hevert etc.).

  10. @Bernd Harder

    Das stimmt.

    Ich könnte mir vorstellen, dass Dr. (!) Behnke ein ernstes Gespräch mit seinen Chefs in der Stiftung aufgrund eines potentiellen Hevert-Effektes vermeiden wollte. Vielleicht haben er und „Natur und Medizin“ deshalb so schnell reagiert.

  11. Als Sprachwissenschaftler nehme ich mir nur kurz und im Streiflicht einmal die Behnke-Schreibe vor:

    Überflüssige Anführungsstriche, unmotivierte Abkürzungen, unsinnige Kollokationen. Man muss unweigerlich an die Zeitung mit den großen Buchstaben denken.

    Da hätte ein professioneller Lektor darüberschauen müssen.

  12. Natalie Grams hat die besseren Argumente (nein, nicht die besseren, sie HAT Argumente im Gegensatz zu Herrn Behnke) und bringt sie sympathisch und mit endloser Geduld unter die Leute.

    Den Ausbruch des Herrn Behnke verstehe ich daher als Ausdruck der zornigen Hilflosigkeit, er hat dem einfach nichts entgegenzusetzen.

    Bei all seiner Hilflosigkeit hätte ich ihm allerdings etwas mehr Gefühl für Stil gegönnt.

  13. Ezard hat sich verschrieben: „Behnke in the HELL OF FAKES“ träfe es besser.

    https://edzardernst.com/2020/03/jens-behnke-is-officially-admitted-in-the-hall-of-fame/

  14. Trotzdem würde ich mir von Prof Ernst eine Erläuterung wünschen, was an der neuen Formulierung

    … er ist dafür bekannt, dass er kein gutes Haar an komplementären Therapieverfahren lässt. Analysen seiner Publikationen durch unabhängige Wissenschaftler gelangen zu der Schlussfolgerung, dass er Fallberichte nachweislich falsch darstelle[17] und Daten willkürlich verändere oder auslasse[18]. Er selbst behauptet mitunter über methodisch hochwertige Studien zur Komplementärmedizin, die nicht die Negativ-Ergebnisse erbringen, die er erwartet, sie sähen zwar nach wissenschaftlichen Maßstäben überzeugend aus, seien aber dennoch ‚unglaubwürdig‘.[19]…

    jetzt so viel besser ist.

  15. Das würde mich auch brennend interessieren, denn für mein Verständnis enthält der geänderte Absatz nach wie vor „juristisch Verwertbares“.

  16. Ich habe auch nicht verstanden, was an der neuen Formulierung besser sein soll. Ob sein ganzer Beitrag vielleicht sarkastisch gemeint war?

  17. Zumindest mal wird der alte Presseleute-Trick genutzt, alle Anschuldigungen als Zitate anderer zu verpacken (unabhängig vom dann immer üblichen Cherrypicking oder Misrepresenting). D.h., nicht der tatsächlich Behauptende (=der schreibselnde Journalist) tätigt die diversen Äußerungen, sondern irgendwelche Dritte.

    Wenn sowas dann vor Gericht ginge und Cherrypicking/Misrepresenting die Anklagslinie wäre, dann gibt es letztlich immer einen großen „Spielraum“ des (natürlich völlig unabsichtlichen!) Missverstehens der „Quellen“.

    Das Wutkommentariat unterhalb von solchen journalistischen Beiträgen begreift hingegen immer ganz genau (im Gegensatz zu einem wohlmeinenden Gericht), dass es der Journalist selbst ist, der hier SEINE Meinung „verpackt“.

  18. Der Behnke ist ja Geisteswissenschaftler (Dr. phil)! Ist mir bislang gar nicht klar gewesen.

    Aber Homöopathie hat ja sowieso ein ganz anderes „Weltbild“, in dem allein die Kräfte des Geistes zählen, und nicht so etwas banales wie Naturgesetze. Dass der Mensch nur nach diesen Naturgesetzen funktioniert – geschenkt, das interessiert Geisteswissenschaftler nicht.

    Leider hat er noch keinen eigenen Eintrag bei Psiram. Wäre Zeit, ihm diese Auszeichnung zukommen zu lassen.

  19. @nota.bene

    Aber er wird im Artikel zur „Karl und Veronica Carstens-Stiftung“ als einziges (?) Mitglied aufgeführt.

    Mal abwarten was die Zeit bringt. Wenn er sich in zukünftigen Auftritten noch mehr ins Rampenlicht stellt, dann ist nicht auszuschließne, dass ihm auch ein eigener Psiram-Eintrag zuteil wird.

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