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Stellungnahme vom Netzwerk Evidenzbasierte Medizin: „Homöopathie ist ein Irrweg“

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Das Deutsche Netzwerk Evidenzbasierte Medizin hat eine Stellungnahme zum Thema Homöopathie publiziert.

Der Erste Vorsitzende Prof. Dr. Andreas Sönnichsen (MedUni Wien) bezeichnet darin die Homöopathie als „Irrweg“. Es sei „doch sehr eindeutig erwiesen, dass homöopathische Potenzen keine physiologischen Einflüsse ausüben können, weder in vitro noch in vivo“.

Alle vermeintlichen Wirknachweise homöopathischer Mittel in bisher publizierten klinischen Studien sind nach heutiger Erkenntnis wissenschaftlich nicht überzeugend und „Zufallstreffern“ oder Qualitätsmängeln zuzuschreiben.

Selbst wenn überhaupt kein Unterschied zwischen untersuchten Behandlungen besteht, kommt rein statistisch bei einem zugelassenen Alphafehler von 0,05 (p-Wert < 0.05) bei jedem 20. Test ein signifikantes Ergebnis heraus. Bei fehlender Registrierung und Nicht-Festlegung eines primären Endpunkts a priori können solche Zufallsbefunde fälschlich schnell zu „Nachweisen“ erklärt werden.

Sorgfältige Untersuchungen in systematischen Übersichtsarbeiten konnten weder für eine individualisierte noch für eine nichtindividualisierte homöopathische Behandlung konsistente Behandlungseffekte nachweisen, die über eine Placebowirkung hinausgehen.

Die partielle Erstattung homöopathischer Behandlungen durch die gesetzlichen Krankenkassen widerspreche eindeutig dem Wirtschaftlichkeitsgebot einer solidarisch finanzierten Gesundheitsversorgung.

Das EbM-Netzwerk ist keine offizielle ärztliche Fachgesellschaft, gilt aber als die Institution, die die Verankerung der evidenzbasierten Medizin in Theorie und Praxis vorantreibt, und ist als solche nicht ohne Einfluss.

Zum Weiterlesen:

5 Kommentare

  1. Das Thema Homöopathie ist nur ein Randthema im EBM-Netzwerk, aber da die Homöopathie ein Paradebeispiel für das Spannungsverhältnis zwischen Eminenzbasierung und Evidenzbasierung ist, das an der Wiege der EBM stand, ist es gut, dass sich das EBM-Netzwerk dazu äußert.

    2013 hatte ich dazu mal einen Workshop bei der EBM-Jahrestagung, mit interessanter Besetzung ;-) https://www.egms.de/static/en/meetings/ebm2013/13ebm036.shtml

  2. Hallo Herr Harder,
    der Herr Sönnichsen scheint sich inzwischen selbst auf einem „Irrweg“ zu befinden:

    https://youtu.be/FtDlt4Wt30M

    Hat er sich nicht vielleicht inzwischen selbst einen Artikel verdient, wo er bei den Querdenkern so viel Werbung für die evidenzbasierte Medizin (ab 9:15 im obigen Video) macht und das dann in den direkten Zusammenhang mit Anti–Impfen-Argumenten à la Arvay bringt?

    Mich persönlich schmerzt und gruselt diese Verflechtung von nachvollziehbarer, rationaler und berechtigter Kritik mit Schwurbel und Desinformation zutiefst.

  3. @ cincinnata:

    Das Video kannte ich noch nicht. Er geht seinen Weg ins intellektuelle Abseits weiter.

  4. dieBasis ist eine Partei aus dem Dunstkreis der Querdenkerbewegung. U.a. Ralf Ludwig war Gründungsmitglied.

    Die Bundeszentrale für politische Bildung nannte, vor Veröffentlichung des Mitglieder-Konsens, folgende wichtige konkreten Ziele der Partei im baden-württembergischen Landtagswahlkampf 2021:

    „Thematischer Schwerpunkt der Partei auch im Landtagswahlkampf ist die Kritik an den staatlichen Corona-Maßnahmen. Weiterhin tritt dieBasis gegen verpflichtende Impfungen ein und schätzt das 5G-Mobilfunknetz als gesundheitsgefährdend ein. Die Corona-Krise zeige auch, dass die Meinungsfreiheit derzeit nicht gewährleistet sei. Es herrsche aktuell eine „Zeit der Gleichschaltung“. Gesetzliche Rundfunkgebühren lehnt dieBasis ab. In der Gesundheitspolitik fordert die Partei die Gleichstellung von sogenannten alternativ-medizinischen Therapieformen und der „Schulmedizin“.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Basisdemokratische_Partei_Deutschland#Einordnung

    Herr Sönnichsen ist einen steilen Weg (nach unten) gegangen. Darin ähnelt er Wodarg oder Bhakdi.

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