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Masern-Infektion: Wenn die „Herde“ einen im Stich lässt

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Immer wieder versuchen Impfgegner mit der Frage zu provozieren, warum Geimpfte vor Ungeimpften Angst haben.

Im Stern (48/2019) konnte man die Antwort erneut nachlesen.

Die Autorin Constanze Löffler erzählt die Geschichte des 49-jährigen ehemaligen Lufthansa-Managers Oliver Voigt, der infolge einer Masern-Infektion zum Pflegefall wurde.

Voigt war zwar geimpft, erhielt aber nach einer Nierentransplantation Medikamente, die sein Immunsystem dämpften:

Auch Patienten, die unter einer Autoimmunerkrankung wie Rheuma oder Schuppenflechte leiden, erhalten solche Mittel. Sie sind ebenso anfälliger für Infektionen wie Diabetiker oder Krebspatienten, deren Abwehrsystem geschwächt ist, und Babys unter einem Jahr, die noch zu jung für eine Impfung sind.

Wo Voigt sich angesteckt hat, ist unklar: „in der Kita seines Sohnes, bei den Schulkameraden seiner älteren Kinder? In der Firma? Oder in der Klinik, in der seine Lungenentzündung behandelt wurde?“

Mittlerweile hat das Virus Voigts Gehirn angegriffen und „regelrechte Löcher ins Gewebe gefräst“:

Er konnte weder sprechen noch laufen noch selbstständig essen. Eineinhalb Jahre verbrachte er in stationären und ambulanten Reha-Einrichtungen. Bis heute leidet er immer wieder unter speziellen Krampfanfällen, bei denen sich einzelne Muskeln an Arm, Hand oder Fuß plötzlich zusammenziehen […] Für die Familie kommt das neue Masernschutzgesetz zu spät. Und Oliver Voigt fragt sich oft, warum ein solches Gesetz überhaupt nötig ist. Warum immer mehr Menschen in Deutschland an der Notwendigkeit von Impfungen zweifeln.

Gute Frage.

Eure „Fragen“, liebe Impfgegner, sind dagegen leicht zu beanworten:

„Wir Geimpften“ haben keine Angst vor Impfverweigerern. Aber wir haben Angst um unsere Kinder und um unsere Nachbarn und Freunde, die zu jung, zu krank oder zu schwach sind, um geimpft zu werden.

Diese Argumentation ist tatsächlich auf die Gemeinschaft bezogen und steht in krassem Gegensatz zu dem viel geäußerten „Ist doch meine Sache“ der Gegner von Impfungen.

Um es also noch einmal ganz klar zu sagen: Du gefährdest nicht mich, sondern mein Kind. Nicht meine Frau, sondern unsere schwer erkrankte und dadurch immunsupprimierte Freundin. Denn die beiden können (noch) nicht alle notwendigen Impfungen bekommen.

Man muss die Antwort nur auch hören wollen.

Zum Weiterlesen:

  • Zu geringe Impfquote – Wenn die Herde nicht mehr schützt, stern+ am 23. November 2019
  • Nicht geimpft – besser dran? wissenschaft.de am 1. Februar 2003
  • Wer verdient wieviel mit Impfstoffen – und was ist drin? GWUP-Blog am 21. November 2019
  • Masern: Aliana ist tot, Welt-Online am 25. November 2016
  • Schluss mit den Masern-Mythen, Zeit-Online am 23. Februar 2015
  • Masern bringen Angelina den Tod, derwesten am 7. November 2011
  • Masern: Max ist tot, Angelina wird sterben, news64 am 30. März 2019
  • Video: „Der unglaubliche Fall des David Bardens“ bei maiLab, GWUP-Blog am 3. November 2019
  • „Wenn mich ein Masern-Kind ansteckt, dann sterbe ich – nein, das ist kein Witz“, GWUP-Blog am 17. April 2019
  • Sind Impfstoffe der Goldesel einer globalen Pharmaverschwörung? Relativer Quantenquark am 19. November 2019
  • Faktencheck: Leidet das Baby an einem Impfschaden? mimikama am 28. November 2019

5 Kommentare

  1. Aufgrund einer Masernepidemie sind auf Samoa 53 Menschen gestorben – die meisten von ihnen waren Kinder. Alle 200.000 Einwohner müssen sich nun impfen lassen.

    https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-12/samoa-masern-notstand-impfpflicht-kinder

  2. Die Kosten für Impfstoffe, die von der GKV (diese betreuen ca 90% der Bevölkerung) 2018 ausgegeben wurden, betragen 1,52 Milliarden €.

    Vergleichsweise: nur für Dialyse 2,17 Milliarden €

    https://www.gkv-spitzenverband.de/media/grafiken/gkv_kennzahlen/kennzahlen_gkv_2019_q2/GKV_Kennzahlen_Booklet_Q2-2019_300dpi_2019-09-04.pdf

  3. @Wolfgang
    Ja klar, aber – verzeih mir den Sarkasmus – wem kommst du hier mit Zahlen? „Man muss die Antwort nur auch hören wollen.“ Genau da liegt der Hase im Pfeffer.

  4. @ WolfgangM:

    Zum Thema Impfstoffkosten hat Holm Hümmler kürzlich einen schönen Blogartikel geschrieben:

    https://quantenquark.com/blog/2019/11/19/sind-impfstoffe-der-goldesel-einer-globalen-pharmaverschwoerung/

  5. @ WolfgangM:

    Der GKV-Spitzenverband weist Kosten für die „Schutzimpfung“ aus. Kann es sein, dass da die ärztlichen Honorare eingeschlossen sind?

    Im Arzneiverordnungs-Report 2018, Bezugsjahr 2017, fielen Impfstoffkosten in Höhe von 1,2 Mrd. Euro an (siehe http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2018/09/22/arzneiverordnungs-report-2018-antidepressiva-weiter-auf-dem-vormarsch/, ziemlich am Ende). Bei Gelegenheit schau ich mal im aktuellen Report nach.

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