Es dräut mal wieder ein „Mystery“-Tatort (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) heran:
Zuckende Frauenleiber in Höllenfeuerbeleuchtung und geraunte Textvorträge aus obskuren Ziegenledereinbänden, tropfende Kerzen in Krypten und funzeliges Taschenlampenlicht in verstaubten Archiven: Die Verantwortlichen dieses „Tatort“ arbeiten sich durch den gesamten Katalog an Lust- und Lichtelementen eines Okkultismusschockers – und versuchen das Ganze dann auch noch theologisch und anthropologisch aufzulösen.
Spiegel-Online findet’s so mittel, die Münchner Abenzeitung ist total begeistert, inFranken wendet sich mit Grausen ab (schwach“, „unrealistisch“) und die Passauer Neue Presse warnt gar vor der Zeitverschwendung mit diesem „unsäglichen Unsinn“.
Wie auch immer: Ganz auf der Höhe der Zeit ist der Stuttgarter Sonntags-„Tatort“ mit diesem Thema sicher nicht – denn um Abschwung und schlechte Zeiten filmisch zu narratieren, haben Teufelsspuk und übernatürliches Brimborium eigentlich längst ausgedient.
Im Gegenteil: Aufsehen erregt derzeit zum Beispiel „The Satanic Temple“, dessen Mitglieder für Religionsfreiheit und gegen „Tyrannei aller Art“ eintreten.
Zum Weiterlesen:
- Wie Satanisten für die Religionsfreiheit kämpfen, SZ-Magazin am 14. April 2017
- Tempel zur Verehrung Luzifers soll geschlossen werden, hpd am 23. September 2019
- Gibt es Satanismus und Teufelsanbetung heute noch? evangelisch.de am 2. September 2019
- Studieren und sündigen unter Satan, westfalenpost am 22. Mai 2019
- Satanismus in der Pop-Kultur: Was hat es mit der Church of Satan auf sich? noizz am 23. Januar 2019
- Interview mit einem Satanisten, Frankfurter Neue Presse am 12. Juli 2017
28. September 2019 um 14:20
Tatort sehe ich schon seit Jahrzehnten nicht mehr…nur die Alten, aus den Siebzigern habe ich mir mal vor Jahren angetan, als sie wiederholt wurden…ich finde den Tatort einfach nur langweilig…vielleicht werde ich mir aber diesen ansehen, wegen des Themas ;-)
28. September 2019 um 23:38
@ Ralf i.V.:
Auch wenn das jetzt arg OT ist: ich habe irgendwie auch schon vor einiger Zeit meinen Draht zum „Tatort“ verloren. Schimi fand ich in den 1980ern echt klasse (aber vielleicht vor allem deshalb, weil ich seinerzeit mitten in der Pubertät steckte und die von Götz George dargestellte Aufmüpfigkeit gegen „das System“ saugeil fand), auch das Duo Stoever/Brockmöller (M. Krug/C. Brauer) fand ich immer wieder sehenswert, dazu Jochen Senf als KHK Max Palu. In den späten 1990ern konnte mich meine Frau auch noch für Lena Odenthal begeistern, aber das ist bereits seit Längerem abgekühlt.
Im Winterhalbjahr kommt der „Tatort“ bei mir sowieso schon seit Jahren nicht mehr gegen die Übertragungen der NFL auf Pro7Maxx an.
29. September 2019 um 10:45
Kommissare ermitteln in Spukhäusern und werden von Werwölfinnen gebissen: Okkultes gab es zuletzt gern im „Tatort“. Der neue Stuttgarter Fall ist allerdings eine ganz besondere Geisterbahnfahrt.
https://www.welt.de/kultur/article201099996/Tatort-Stuttgart-Zauberei-ist-kein-Straftatbestand-mehr.html
29. September 2019 um 21:31
„Der Beginn ist vielversprechend, doch dann wird dieser „Tatort“ immer irrer und zum Ende komplett hanebüchen.“
https://www.stern.de/kultur/tv/tatort/tatort-heute-aus-stuttgart–lannert-und-bootz-auf-den-spuren-von-hexen-und-hokuspokus-8927636.html
30. September 2019 um 16:23
Das war wohl der schlechteste Tatort, den ich jemals gesehen habe…unglaublich…und er war auch wieder so langweilig, wie ich den Tatort kenne ;-)
Ich wußte schon, was mich erwartet, aber die Thematik hat mich doch interessiert, aber so ein – Verzeihung – Mist, habe ich noch nie gesehen.
Sinnlos und absolut blödsinnig…ich bin eigentlich ein Horror-Fan und auch ein Fan vom Okkulten, aber dem konnte ich absolut nichts abgewinnen.