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Heilpraktiker-Pfusch in SWR 2: „Einzelfall oder ein strukturelles Problem?“

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Heute bei SWR 2 (zirka 28 Minuten):

Mit dabei sind Prof. Jutta Hübner vom Münsteraner Kreis und Anousch Mueller („Unheilpraktiker“).

Abends gab’s dann noch eine Diskussionsrunde:

Auch DocCheck stellte heute die Frage:

Patienten können kaum unterscheiden, was der Arzt kann und was der Heilpraktiker kann. Wenn die Ärzte aus Sicht der Patienten verzweifeln, machen einige Heilpraktiker Versprechen, die sie erst recht nicht einhalten können. Es hat schon seinen Grund, warum das Medizinstudium so lange braucht. Die Zusammenhänge der Medizin lassen sich nicht in wenigen Kursen vermitteln.

Zum Weiterlesen:

  • Die Heilpraktikerei heute bei Welt-Online: „Fehler im System“, GWUP-Blog am 16. März 2019
  • Der Sinn und Unsinn von Heilpraktikern, verständlich erklärt, Krautreporter am 7. März 2019
  • „Gefährliche Hybris“: Interview mit Dr. Christian Weymayr zum Heilpraktiker-Unwesen, GWUP-Blog am 24. Januar 2018
  • Saarländischer Verbandschef wütet – und zeigt damit doch nur: Der Heilpraktikerstatus gehört abgeschafft, GWUP-Blog am 5. März 2019

15 Kommentare

  1. Schon allein dass der verantwortliche Ober-Heilpraktologe aus Brüggen-Bracht noch immer nicht seine Lizenz entzogen bekam, ist ein Skandal in und für sich.

  2. Sehr interessante Diskussion gerade bei „DocCheck“:

    https://www.doccheck.com/de/detail/articles/21334-was-wird-aus-dem-heilpraktiker

    Die Kommentarfunktion musste schon nach weniger als 24h geschlossen werden, weil Heilpraktiker den Thread gekapert hatten und (neben den sattsam bekannten Pseudoargumenten) mit Beleidigungen gegen kommentierende Ärzte um sich warfen.

  3. @noch’n Flo

    Also verwunderlich finde ich die Schließung der Kommentarfunktion nicht

  4. Ich möchte mal einen Heilpraktiker erleben, der in einem Kommentar ehrlich zugibt, dass so einiges in seinem Berufsstand grundsätzlich verkehrt läuft, und der darum den Vorschlag des Münsteraner Memorandums zur Einführung eines Fach-Heilpraktikers begrüßt, wenn auch er eine Abschaffung seines Berufes ablehnt.

    Aber wahrscheinlich kann ich mir ebenso wünschen, im Lotto sechs Richtige zu haben und dazu noch die Superzahl richtig zu tippen.

  5. Ich habe bei Diskussionen mit Heilpraktikern zu ihrem „Stand“ (ich sage nie Beruf) nur, wirklich nur negative Erfahrungen gemacht.

    Diese habe ich ja als solche auch schon thematisiert (um einmal ein wirklich sachbezogenes Statement zu erzwingen) – vergeblich (zweimal bei Die Erde ist keine Scheibe und einmal bei DocCheck).

    Bei DocCheck lauert eh ein Nest wildgewordener Möchtergernärzte, die über jede Kritik an HP und Schwurbelzeugs herfallen wie ein wildgewordener Hornissenschwarm. Dort gibt es sogar einen Kommentator, der sich den Aliasnamen „Endruscheit-Beobachter“ zugelegt hat (halt, halt, zuviel der Ehre!).

    Diese Leute dort ruinieren den Ruf des ganzen Portals (was den Herausgebern durchaus bewusst ist). Die Schließung der Kommentarfunktion ist dort schon lange immer wieder angewandte ultima ratio.

    Es mag angesichts dessen geradezu verwundern, dass ich gelegentlich (so zweimal im Jahr) Mails in meinem Postfach vorfinde von Heilpraktikern, die geradezu um Entschuldigung bitten für die Schwurbeleien und die Ausfälligkeiten ihrer „Kollegen“ und mir schildern, wie sie ihren Job sehen und wie sie zu Werke gehen.

    Die gibt es, und es sind sicher mehr als die zwei im Jahr, die mir bekannt werden. Aber es nützt nichts.

    Das Problem ist systemisch und kann nicht wegen Rücksichtnahme auf die wenigen weißen Schafe (die meist ganz pragmatisch ihre Zuflucht unter dem Heilpraktikerdach gesucht haben) vernachlässigt oder unter den Tisch gekehrt werden.

    Die Selbstdarstellung der Heilpraktikerszene insgesamt einschließlich ihrer Verbände ist sozusagen selbstabschaffend.

    Sie diskutieren sich selbst zu Tode, das sollten die Verantwortlichen in Gesundheitswesen und Politik endlich zur Kenntnis nehmen und nicht noch ihrerseits nach Apologien für das Heilpraktikerunwesen suchen.

  6. @ Udo Endruscheit:

    „Bei DocCheck lauert eh ein Nest wildgewordener Möchtergernärzte, die über jede Kritik an HP und Schwurbelzeugs herfallen wie ein wildgewordener Hornissenschwarm.“

    Ähnlich läuft es regelmässig bei „coliquio“, nur dass dort Heilpraktiker keinen Zutritt haben, so dass es da vor allem die Psychologen und Zahnärzte sind, die den Hokuspokus verteidigen. Deshalb bin ich da auch vor 2 Jahren ausgetreten.

  7. @ noch’n Flo:
    Die Zahnärzte… ich werde noch auf meine alten Tage Angst vorm Zahnarzt kriegen.
    Ich meine mich dunkel zu erinneren, dass in den frühen Zeiten des INH Natalie Grams mal auf coliquio befragt wurde und daraufhin ein mittlerer Orkan anschwoll.

  8. Leider ist Diskussionsstand bei den Grünen: „HP erfüllen eine wichtige Funktion im Gesundheitswesen…“ Schade.

  9. Hier habe ich mal einige Lügen der Heilpraktiker richtig gestellt:
    https://onkelmichael.blog/2019/03/27/die-lugen-der-heilpraktiker/

  10. Nochmal Spiegel Online

    http://www.spiegel.de/panorama/justiz/krefeld-heilpraktiker-vor-gericht-tod-nach-infusion-a-1260401.html

    Heilpraktiker Klaus R: „Rhetorisch geschliffen schildert er seinen Werdegang. Werkzeugmacher, Ingenieur für Medizintechnik, dann habe er sich an seine Berufung erinnert. „Ich möchte den Menschen helfen.“ “

    „Es tut mir sehr leid, was passiert ist […] Aber ich habe dafür keine Erklärung. Ich habe ein gutes Gefühl, richtig und sauber gearbeitet zu haben.“

    Der Heilpraktikter zeigt praktisch keine Reue, sondern ist immer noch vollkommen von sich überzeugt.

    Was für ein abschreckendes Beispiel. Was für eine unfassliche Persönlichkeit.

  11. „Der gibt am ersten Verhandlungstag detaillierte Einblicke in sein Geschäft mit Pulvern, Fläschchen und Infusionen“:

    https://www.nrz.de/panorama/prozess-gegen-heilpraktiker-drei-krebspatienten-getoetet-id216775057.html

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