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Russells Teekanne und die Gentechnik-Sorgen

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Bei futurezone schreibt Dr. Florian Aigner über Russells Teekanne:

Die Nichtexistenz von etwas lässt sich prinzipiell nicht nachweisen. Die Beweislast liegt bei dem, der behauptet, dass es da ist.

Wie würden wir etwa die Frage klären, ob es das Loch Ness Monster tatsächlich gibt? Wir können teure Spezialgeräte einsetzen und jeden Kubikmeter des Loch Ness mit Scheinwerfern und Echoloten untersuchen. Aber wenn man nichts findet, ist damit noch lange nichts bewiesen. Vielleicht ist das Monster geschickt den Suchteams ausgewichen. Oder es ist sehr klein. Oder es vergräbt sich bei Gefahr im Schlamm.

Der absolute Nachweis, dass im Loch Ness kein Monster wohnt, kann uns gar nicht gelingen. Das ist aber auch nicht nötig. Argumente muss der liefern, der an das Monster glaubt.

Die absolute Ungefährlichkeit einer Sache ist genauso unbeweisbar wie die Nichtexistenz einer kosmischen Teekanne […]

Die Grenze zwischen sinnvoller Vorsicht und irrationaler Angst lässt sich nicht wissenschaftlich exakt definieren. Aber wer bis zum Beweis der Unbedenklichkeit ein absolutes Verbot verlangt, der begeht einen logischen Fehler, denn einen solchen Beweis kann es niemals geben.

Das gilt für Gentechnik-Sorgen genauso wir für die Angst vor Handystrahlung oder die Skepsis gegenüber selbstfahrenden Autos.

https://www.youtube.com/watch?v=_F-vqEejAz0&t=3s

Wir sollten im Zweifelsfall immer vorsichtig sein und folgenschwere technologische Änderungen kritisch beobachten. Aber auch unsere eigenen Ängste müssen wir kritisch beobachten, um sicherzugehen, dass wir uns nicht bloß vor einer irrationalen Russelschen Teekanne fürchten.

Zum Weiterlesen:

  • Die Teekanne des Todes, futurezone am 18. Februar 2019
  • Neu im „Nachgefragt“-Podcast: Gentechnik mit Martin Moder, GWUP-Blog am 4. Dezember 2018
  • Video von „Wissenschaft oder Wunschdenken?“: Ist das noch Gentechnik? GWUP-Blog am 1. Dezember 2018
  • Vortragsvideo: Erbgut nach Maß? Die Gen-Schere CRISPR, GWUP-Blog am 1. Februar 2019

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