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Der Minister und die böse 13

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Doch, der Herr Minister meint das völlig ernst:

„Ich bin kein abergläubischer Mensch und habe auch keine Angst vor Zahlen.“ Er sei gläubiger Christ, so Heil. „Aber in diesem Fall geht es um ein Opferentschädigungsgesetz für Opfer von Gewalttaten.“

Dabei habe eine Reihe von Opferverbänden darauf hingewiesen, dass es viele Betroffene gebe, die bei so einer Zahl ein ungutes Gefühl hätten. „Ich finde, wir Politiker brechen uns nichts ab, wenn wir auf solche Empfindungen Rücksicht nehmen.

Weiter sagte Heil: „Die Bahn hat keinen Sitzplatz 13, bei vielen Fluglinien gibt es keine 13. Reihe, und in den Hotels fährt man auch oft von der 12. zur 14. Etage.“ Es sei nicht Aufgabe von Politik, Gefühle von Menschen zu verletzen. „Es ist eine Frage von Sensibilität.“ Bei den Sozialgesetzbüchern verstünden ohnehin nur noch Experten, welches SGB für welche Themen steht.

Oh Mann. Genau so salbadern die Firmen, die die Barcodes auf ihren Produkten durchstreichen – und kann man auch ganz anders sehen, meint Florian Aigner bei Futurezone:

Der Staat hat die Aufgabe, unser Leben besser zu machen, auf Basis von Verstand, Vernunft und Wissenschaft. Niemand kann sich ins Parlament reklamieren, weil ein kosmisches Einhorn das so wollte. Kein Gesetz wird geändert, weil ein Wünschelrutengeher darin negative Schwingungen entdeckt hat. Und keine politische Entscheidung sollte getroffen werden, weil irgendein alter Aberglaube das zu befehlen scheint.

Der Humanistische Pressedienst schreibt dazu:

Wie geht es weiter? Lässt das Kabinett demnächst auspendeln, ob es die Bundeswehr in ein Kriegsgebiet schickt? Gibt es für Angestellte in der öffentlichen Verwaltung demnächst flächendeckend Globuli statt Grippeimpfungen? Legt die Rentenkasse unsere Gelder demnächst nach astrologischen Planetenkonstellationen an?

Zum Weiterlesen:

  • Die verflixte Dreizehn, futurezone am 21. Januar 2019
  • Jetzt schlägt’s 13! hpd am 14. Januar 2019

7 Kommentare

  1. „Die Bahn hat keinen Sitzplatz 13“

    Der liebe Herr Minister scheint wohl nicht mit der Deutschen Bahn zu fahren, sonst wüsste er, dass es selbstverständlich dort auch einen Sitzplatz mit der Nummer 13 gibt. Bei SBB und ÖBB ebenfalls.

  2. „Es ist eine Frage von
    Sensibilität.“

    Als es darum ging die Verstümmelung von Kindern, sogenannte Beschneidung, straffrei zu stellen, hat das Sensibelchen mit ja gestimmt.

  3. Leztes Jahr in Kambodscha gesehen: Statt Stockwerk 4 „F“ und statt 14 „13A“. Tetraphobie nennt man das. Das ist aber das kleinste Problem in dem Land.

  4. Den Herrn Minister schon mal vormerken fürs „Goldene Brett 2019“

  5. Man sollte auf Befindlichkeiten Rücksicht nehmen? Nein, nicht wenn es solch ein Blödsinn ist. Mit der schwachen Argumentation rechtfertigen Unternehmen das Durchstreichen des Barcodes auf Verpackungen. Schön, dass Sie, Herr Minister, auf diesem Niveau agieren.

  6. Tja,wieder ein Fall vong der Verwechslung von Nivea ung Niveau!
    Gibt es wohl keine Globuli gegenfür..noch nicht ;-)
    Aber man braucht weder einen Ansatz vong der Ahnung her noch funktionierende Gehirnschaltkreise…für den Ministerjob.
    Aber früher haben die Reptiloiden bessere Arbeit geleistet…früher war eh alles besser.
    Es gab öffentliche Hinrichtungen,kein RTL2!
    Es gab den Piltdown-Menschen,keinen Oettinger!
    Es gab Runen und keine arabischen Ziffern!
    Und es gab Infektionskrankheiten,von denen wir nur noch träumen dürfen…
    Um nur das Beste zuerwähnen!!
    Und es gab kein nerviges Internet!!!!
    HAHAHA.
    Und es gibt ja immernoch kein Heilmittel fürgegen die „tödliche Männergrippe“
    Fortschritt,das ich nicht lache…
    Sorry bin erkältert,da werden spizielle Bereiche freigeschaltet!

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