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„Satanic Panic“ 2018: Vortrag von Lydia Benecke am 29. Dezember in München

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Der letzte Vortrag von Lydia Benecke in diesem Jahr findet am 29. Dezember in München statt.

Es geht um die zirka dreistündige Langfassung zum Thema „Satanic Panic“:

Was steckt hinter Satanistenmorden und anderen düsteren Verbrechen?

Aus der Ankündigung:

Bekannt gewordene Kriminalfälle wie die Mordfälle von Witten oder Sondershausen aber auch Medienberichte aus jüngster Zeit wie die „Harry Potter Satanisten“ suggerieren: Potenzielle Killer im Auftrag Satans sind mitten unter uns … und sie scheinen der „Schwarzen-Subkultur“ zu entstammen – eine These, die unter anderem von der deutschen Politikerin Ursula Caberta vertreten wird.

Sind Gruftis also mordlüsterne „Schläfer im Auftrag des Teufels“? Oder haben Massenmedien, Autoren und übereifrige Sektenbeauftragte auf der Jagd nach Aufmerksamkeit und Einschaltquoten einen Gruselmythos erschaffen, der mit der Realität bestenfalls vage Berührungspunkte hat?

Diesen Fragen geht die Kriminalpsychologin und Straftätertherapeutin Lydia Benecke nach.

Sie geht auf eine Zeitreise zu den Ursprüngen moderner Vorstellungen von „Satans-Verbrechen“. Einige der bekanntesten und tragischsten Fälle dieser Art werden aus psychologischer Sicht neu aufgerollt. Die verhängnisvollen Auswirkungen abergläubischer Überzeugungen von Ermittlern und Juristen werden anhand eines US-Justizskandals dargestellt.

Lydia Benecke zeigt: Hexenjagden gibt es auch heute noch. Ihre Ursachen sind dieselben wie vor Jahrhunderten: Angst vor dem Fremden, dem Düsteren und Unbekannten gemischt mit dem Wunsch, möglichst einfache Erklärungen zu finden und dabei die Welt in „Gut“ und „Böse“ aufzuspalten. Einfache Erklärungen, die es in einer psychologisch, kulturell und gesellschaftlich komplexen Welt so nicht gibt.

Der Analyse von als „Satansverbrechen“ bekannt gewordenen Fällen wird ein psychologischer Einblick in die „Schwarzen Subkulturen“ gegenüber gestellt. Ihre Grundwerte sowie typische Persönlichkeitseigenschaften und Motive der Menschen, die sich ihnen zugehörig fühlen, werden vermittelt. Auch psychologische Profile benachbarter Subkulturen wie der BDSM-Szene und der Real-Life-Vampyr-Szene werden thematisiert.

Die Veranstaltung im „Schlachthof“ beginnt um 20 Uhr.

Der Eintritt kostet 26 Euro.

Zum Weiterlesen:

  • Die „Satanic Panic“, ihre Opfer und die Aufklärung, GWUP-Blog am 3. September 2018
  • Skepkon-Video: Der Mythos vom satanisch-rituellen Missbrauch, GWUP-Blog am 13. Juni 2018
  • Pädo-Satanisten: eine Verschwörungstheorie aus Übersee, mimikama am 4. Juni 2018
  • „So etwas gibt es nicht“: Interview mit dem Mordermittler Dirk Bosse zur „Satanic Panic“, Skeptiker 2/2018
  • Skepkon-Video: Lydia Benecke über „Satanistenmorde“ und rituellen Missbrauch, GWUP-Blog am 1. November 2015
  • Hoaxilla #159 – „Satanistenmorde“ mit Lydia Benecke vom 4. Mai 2014
  • Video: Lydia Benecke in der NDR Talk Show vom 30. November 2018
  • Video: Lydia Benecke bei Aktenzeichen XY … gelöst vom 28. November 2018
  • Kriminalpsychologin Lydia Benecke erklärt in „Aktenzeichen XY“: So ticken Straftäter, Stern-Online am 28. November 2018
  • Video: Lydia Benecke in Erbarmungslos: Guy Georges – Die dunklen Gassen von Paris vom 28. November 2018
  • Video: Lydia Benecke in Erbarmungslos: Jack Unterweger – Der Gefängnis-Poet vom 28. November 2018
  • Kriminalpsychologin Lydia Benecke im Visier einer rechten Hetzkampagne, GWUP-Blog am 7. August 2018
  • Video: „Die Psychologie des Bösen“ bei Skeptics in the Pub Wien mit Lydia Benecke, GWUP-Blog am 13. November 2017

4 Kommentare

  1. Das SATANS-DENKEN liegt nicht in unseren Genen und wird uns nicht angeboren. Der Mensch wird in diesem Denken erst erzogen.Mit anderen Worten: Er lernt es von anderen Menschen bzw. seiner Umwelt. Wenn wir dieses Problem also richtig analysieren wollen, müssen wir diese Umwelt (Gesellschaft) hinterfragen, die solche Satans-Philosophien anbietet bzw. junge Menschen damit konditioniert. Wenn ich also medial (TV,Spielfilme,Zeitungen) permanent mit solchen Unsinn berieselt werde, kann ich als Jugendlicher schnell auf den Gedanken kommen, dass dieser Satan Teil der (meiner) Realität ist. Wiegesagt, es wird den Menschen nicht angeboren.Und man kann mit der Verbreitung von diesem Müll sehr schnell Geld verdienen…

  2. @Martin:

    Was genau verstehen Sie denn unter „Satans-Denken“ oder „Satans-Philosophien“?

    Der Satanismus hat heutzutage nichts mehr mit dem „Teufel“ bzw. einem „realen“ Satan zu tun:

    https://blog.gwup.net/2014/05/05/was-sind-und-tun-eigentlich-satanisten-ein-interview/

  3. Ich finde Lydia Benecke so richtig gut. Toll, wie sich Frau Benecke medial entwickelt hat!

    Wann immer sie im Fernsehen zu sehen ist – und ich das vorher erfahre – schalte ich ein.

  4. Das Problem mit Hexenjagden ist,es gibt keine Hexen!
    Andrew Vachss

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