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SWR-Stellungnahme: „Wir können in der Berichterstattung über Homöopathie durchaus besser werden“

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Selbstkritik beim SWR nach dem „False Balance“-Tiefpunkt am Mittwoch in der Landesschau Baden-Württemberg:

Im MedWatch-Interview erklärte heute Rüdiger Mertz, Leiter der Hauptabteilung „Fernsehen BW/Land und Leute“, der Beitrag sei in der Nachbesprechung „sehr kritisch“ gesehen worden:

MedWatch: Was würden Sie jetzt anders machen?

Mertz: Zum einen hätten wir eine umfassende Sicht auf die Studienlage zur Homöopathie benötigt. Gerd Antes vom Cochrane Zentrum in Freiburg wäre ein guter Ansprechpartner gewesen, der die Studienlage hätte einordnen können. Eine Überschrift wie „Wie wirkt Homöopathie?“ hätten wir nicht senden sollen. Sie suggeriert, dass Homöopathie mehr wirkt als ein Placebo. Diese Aussage lässt die Studienlage nicht zu.

Was haben Sie vor, um derartige Probleme für die Zukunft zu vermeiden?

Ich werde Ihre Anfrage zum Anlass nehmen und noch einmal in der Redaktion darauf hinzuweisen, dass sich eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt einem wissenschaftlich fundierten und den Werten der Aufklärung verbundenen Weltbild verpflichtet fühlen muss. Wir sollten uns evidenzbasierter Medizin verpflichtet fühlen. Leider sind wir diesem Anspruch mit dem Beitrag nicht gerecht geworden. Das bedaure ich.

Danke.

Zum Weiterlesen:

  • Interview zu SWR-Beitrag: „Eine Überschrift wie ‚Wie wirkt Homöopathie?‘ hätten wir nicht senden sollen“, MedWatch am 21. September 2018
  • Natalie Grams bei „Zur Sache Baden-Württemberg“: Der Eiertanz um die Ausgewogenheit, GWUP-Blog am 20. September 2018
  • Globuli in der Landesschau BW: Ein trauriger Höhepunkt der falschen Ausgewogenheit, GWUP-Blog am 19. September 2018
  • Wo sind wir hier eigentlich?!? Homöopathie – deutscher Irrweg in Zeiten globaler Vernunft, Keine Ahnung von Garnix am 20. September 2018
  • MDR Sachsen-Anhalt korrigiert die falsche Ausgewogenheit in einem Bericht übers Impfen, GWUP-Blog am 18. Juli 2018

4 Kommentare

  1. „Können“??

    MÜSSEN!

  2. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in den (Wissenschafts-)Redationen das Problem der falschen Ausgewogenheit nicht bekannt ist und vermute daher, dass es nach wie vor darum geht, die Quote nicht zu gefährden, anstatt sich klar zu positionieren.

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