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Esoterik und Pseudomedizin: ein Plädoyer gegen Humbug, Lügen, Luftschlösser, Anmaßungen und falsche Versprechungen

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Ein viel geteilter Text heute in den sozialen Medien:

Warum? Weil es darin auch um genuine „Skeptiker-Themen“ wie Pseudomedizin und Esoterik geht:

In der Welt der Esoterik bleiben Postulate oft über Jahrzehnte hinweg unhinterfragt. Kritik, Plausibilitätsprüfungen oder die Forderung nach objektiven Wirkungsnachweisen werden als Frevel der Ungläubigen angesehen.

Da wird eifrig von Chakren, Meridianen, Feinstofflichem, Bachblüten, Wünschelruten, Zwillingsseelen, Engeln, Karma, Kraftübertragungen, Heilsteinen, Kristallkindern, Akupunktur, Homöopathie, vom inneren Auge, Aszendenten, Reinkarnation, Reiki, Schamanismus, Spiritualität, von der Überlegenheit der Wissenden, Kartenlegen, Kommunikation mit Geistern, Ausräuchern, höherem Bewusstsein, Channeling und anderen wunderlichen Dingen fabuliert.

Fakten und Empirie: irrelevant.

Obwohl durch und durch unwissenschaftlich, wird mitunter durchaus Wert darauf gelegt, dem Angebot eine wissenschaftliche Anmutung und eine geheimnisvolle Aura zu verleihen.

Vorreiter ist hier die Homöopathie. Offeriert wird beispielsweise „Acidum Hydrocyanicum in der Q-Potenz“ – ein Name, der wissenschaftlich, zugleich mysteriös klingt. Perfekt für eine Zielgruppe, die sich für spirituell und überlegen hält. Die AnhängerInnen würden vermutlich von Kauf und Verwendung Abstand nehmen, wenn sie wüssten, dass das auf Deutsch schlicht „Blausäure, bis zur Unkenntlichkeit verdünnt“ heißt […]

Der esoterische Bauchladen bietet für jedes Leiden einen Quick-Fix, eine schnelle Lösung. Da wird belehrt, bekehrt, gedrängt und von unglaublichen Erfolgserlebnissen berichtet. Wer sich das nicht zunutze macht, ist selbst schuld, wenn es mal zwickt […]

Der Gesetzgeber sollte endlich einschreiten, für klare Richtlinien sorgen und falschen Heilsversprechen einen deutlichen Riegel vorschieben.

Die nicht hemmungslos unseriösen Angebote aus der Welt der Esoterik bräuchten auch mit strengen Richtlinien nicht um ihre Existenz fürchten. Dazu müssten sie jedoch von falschen Versprechungen Abstand nehmen und sich als das verkaufen, was sie sind: Wellnessprogramme, die manchen Menschen gefallen, rein subjektiv gut tun, ihrem Bedürfnis nach Zuwendung, Aufmerksamkeit und Körperkontakt entgegenkommen.

Das ist doch eine gute Daseinsberechtigung. Ganz ohne Humbug, Lügen, Luftschlösser, Anmaßungen und falsche Versprechungen.

Zum Weiterlesen:

  • Ein Plädoyer für den Humanismus, silja.at am 10. August 2018

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