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SkepKon-Referentin Susanne Günther in brand eins: „Die Halbwissengesellschaft“

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SkepKon-Referentin Susanne Günther in brand eins:

Die studierte Philosophin Susanne Günther, die mit ihrem Mann einen Hof in Waldeck am Edersee führt, dröselte in ihrem Blog schillipaeppa.net genau auf, wie Glyphosat wirkt, und verwendete viel Energie auf die Prüfung von Behauptungen, die im Netz und in den Medien kursieren. Sie präsentierte Belege dafür, dass die Einstufung der Chemikalie durch die IARC auf tönernen Füßen steht und einem externen Berater der Agentur, der maßgeblich an der Studie beteiligt war, ein Interessenkonflikt nachgewiesen wurde, den er zuvor rundheraus abgestritten hatte.

Nebenbei erteilte Susanne Günther Journalisten Nachhilfe in den Grundrechenarten: Als die FAZ meldete, die in Ben & Jerry’s-Eiscreme nachgewiesenen Nanogramm-Spuren von Glyphosat stellten „wahrscheinlich ein Gesundheitsrisiko dar“, rechnete sie nach. Ein Erwachsener, stellte sie fest, müsste 20 000 Liter Eis am Tag essen, um den zulässigen Grenzwert zu erreichen.“

Am kommenden Samstag referiert Günther bei der SkepKon in Köln über „Gentechnik, Glyphosat und die Legenden der Landwirtschaft“.

Zum Weiterlesen:

  • Die Halbwissengesellschaft, brand eins Themenheft Innovation 2018
  • SkepKon 2018: Die Konferenz für Wissenschaft und kritisches Denken, GWUP-News am 3. Mai 2018
  • Bio-Landbau kein globales Modell für eine nachhaltige Landwirtschaft, GWUP-News am 24. April 2018
  • Glyphosat: Die ganze Debatte – und was geht uns das an? GWUP-Blog am 29. Oktober 2017
  • Séralini-Studie: Erst großes Medien-Echo, dann zurückgezogen und jetzt auch widerlegt, transgen.de am 19. April 2018

4 Kommentare

  1. Die Wissenschaft muß es schaffen komplexe Sachverhalte auf eine „Metaebene“ zu erklären, die auch der „Otto-Normal-Bürger“ versteht (dies soll nicht despektierlich sein, sondern auch ein fachfremder Wissenschaftler ist ein „Otto-Normal-Bürger“ ;-))
    Das Wissen wächst exponentiell an – neues Wissen schafft neues Wissen…da wird uns noch die „Künstliche Intelligenz“ das fürchten lehren ;-)
    mMn braucht es „Wissens-Manager“, die komplexe Strukturen in „einfache“ Denkmuster gießen können, so das es unser Gehirn fassen kann.
    Ein schönes Beispiel dafür ist die Physik, die eigentlich nur eine „Modell-Wissenschaft“ ist, da viele Dinge vernachlässigt werden, um komplexe Systeme mit relativ einfachen Formeln zu beschreiben.
    Zb Vernachlässigung der Reibung, bei bewegten Systemen.

  2. …genau das machen Populisten, sie vereinfachen komplexe Sachverhalte und instrumentalisieren sie für ihre eigenen Zwecke…das ist genau das, was ich nicht meinte.
    Wir haben zwar ein Gehirn, das zu Höchstleistungen fähig ist, aber dieses wird fast gänzlich für unser (soziales) Leben aufgebraucht, da bleibt nur wenig Raum für komplexe Wissenschaft, da haben es Asperger-Autisten etwas einfacher ;-)
    Es ist manchmal schon erstaunlich, wie leicht wir uns soziale Interaktionen merken können und relativ einfache Gleichungen oder Vokabeln so schwer einprägsam sind.
    Unser Gehirn speichert unser Leben, wobei auch hier mit der Zeit eine Selektion auftritt…negative Erlebnisse werden schneller vergessen als positive.
    Auch wir unterliegen einem „Algorithmus“, der zu einem großen Teil ein archaischer ist…er kennt keine Wissenschaft, im weiteren Sinne.
    Er misst der sozialen Gruppe eine größere Bedeutung zu, als einer rein fakenbasierenden Wissenschaft…und das ist die Erklärung für den Erfolg der Populisten…

  3. Gerade lief auf BR-alpha im Rahmen der Reihe Planet Wissen die Sendung: Glyphosat – Das umstrittenste Pflanzengift der Welt (https://www.planet-wissen.de/sendungen/sendung-glyphosat-100.html).

    Leider eine verpasste Chance, würde ich sagen, da sich die Moderatoren nur aufs Abnicken beschränkt haben. „Ein Arzt, ein Journalist und ein Agrarökologe erklären die Hintergründe.“, aber es ging dann doch recht einseitig in Richtung Verschwörung von Agrarlobby und Politik.

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