Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung erfreut uns heute mit einem ganzseitigen Wirtschaftsaufmacher zum Thema Homöopathie.
Im Teaser dazu auf Seite 1 heißt es:
Die Prinzipien der Homöopathie sind äußerst umstritten […]
Trotzdem erstatten inzwischen die meisten gesetzlichen Krankenkassen zumindest teilweise die Behandlung ihrer Versicherten mit Globuli. Dafür gaben sie zuletzt rund 14 Millionen Euro im Jahr aus.
Diese Möglichkeit müsse der Gesetzgeber einschränken, fordert Josef Hecken, der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses. Auch für Homöopathika müssten Unbedenklichkeit und Nutzen nach den gängigen wissenschaftlichen Standards nachgewiesen werden. Außerdem fordert Hecken, Homöopathen sollten ihre Patienten obligatorisch nach einem festen Raster über die Risiken ihrer Therapieform aufklären.“
Die DZVhÄ-Chefin leistet daraufhin mal wieder zuverlässig ihren ureigenen Beitrag zur globulistischen Totalblamage:
Eine solche Sonderregelung nur für Homöopathen brauche es nicht, erwidert Cornelia Bajic, die Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte: „Selbstverständlich klären wir unsere Patienten auf, das ist die Pflicht eines jeden Arztes.“
Ach wirklich?
Sowohl hier im Blog als auch im persönlichen Umfeld lesen und hören wir immer wieder, dass Patienten ohne ihr Wissen mit Globuli traktiert werden. Und schon vor sechs Jahren haben wir eine Vermutungen geäußert, woran das liegen könnte:
Mutmaßlich wäre es vielen Verkäufern von Homöopathie selber peinlich, ihren Patienten das verquaste Gedankengebäude der Homöpathie und ihrer “geistartigen Kräfte” auseinanderzusetzen.“
Offenbar muss man homöopathische Ärzte (ohnehin schon ein Widerspruch in sich) tatsächlich zur Aufklärung zwingen. Wir sind sehr gespannt, wie viele Patienten sich dann noch mit dem Zauberzucker „behandeln“ lassen – und wie viele kopfschüttelnd der Praxis für immer den Rücken kehren.
Auch beim Online-Portal inFranken.de geht es erfreulich kritisch um Homöopathie:
Tausende Deutsche vertrauen auf Kügelchen. Doch dass homöopathische Arzneien besser wirken als Placebos ist bisher nie bewiesen worden.“
Zum Weiterlesen:
- Argument: Aber die Krankenkassen würden doch keine wirkungslosen Mittel bezahlen, Informationsnetzwerk Homöopathie
- Hecken im DAZ-online-Interview: Homöopathie-Studien sollten unabhängig überprüft werden, GWUP-Blog am 9. September 2016
- Homöopathie: nichts als „Zucker gewordener Betrug“? GWUP-Blog am 26. Februar 2017
- Das Bollwerk der Homöopathen wankt, watson am 25. Februar 2017
5. März 2017 um 15:54
Der nächste Anschleichversuch der Homöos:
Kritik an Homöopathie-Veranstaltung in Oxford:
http://www.gwup.org/infos/nachrichten/1897-kritik-an-homoeopathie-veranstaltung-in-oxford
5. März 2017 um 18:07
Die Forderung von Frau Bajic, es brauche keine Sonderreglung für die Homöopathie, verdient engagierten Zuspruch: Weg mit dem Binnenkonsens im Arzneimittelrecht und im Kassenrecht!
Und wenn homöopathische Ärzte wahrheitsgemäß darüber aufklären, was man über die Wirkung von Homöopathika weiß und welche anderen Behandlungsmöglichkeiten es gibt, ist auch das nur zu unterstützen.
6. März 2017 um 03:29
‚Südafrika: Wenn der Pastor mit Domestos „heilt“‚
http://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/videos/suedafrika-wenn-der-pastor-mit-domestos-heilt-100.html
Ein Umstieg auf Zuckerkügelchen wäre dort ein Fortschritt!