Vergangene Woche gab es im NRW-Landtag eine Experten-Anhörung zum Thema Heilpraktiker. Es ging dabei um den FDP-Antrag „Für die Patientensicherheit Anforderungen für die Berufsausübung von Heilpraktikern erhöhen“.
Die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schneider, gab eine Presseerklärung dazu heraus, SAT.1 brachte einen Beitrag.
Bei der Veranstaltung selbst wurde auch Anousch Mueller („Unheilpraktiker“) gehört.
Über diese „etwas schräge Erfahrung“ berichtet sie ausführlich auf ihrer Facebook-Seite.
Zum Weiterlesen:
- Heilpraktiker sollen strenger überprüft werden. So ein bisschen jedenfalls, irgendwie, GWUP-Blog am 2. November 2016
- Politik will Therapiemethoden und Zulassung von Heilpraktikern „kritisch prüfen“, GWUP-Blog am 26. September 2016
- Starke Unterbauchschmerzen, Krebsverdacht, Schüßler-Salze: eine tödliche Idee, GWUP-Blog am 23. November 2016
- Interview mit Anousch Mueller: Sollten wir uns den Besuch beim Heilpraktiker künftig sparen? GWUP-Blog am 1. Juli 2016
- Skeptiker-Interview mit Anousch Mueller, GWUP-Blog am 14. Juni 2016
- Von der Gutgläubigkeit hin zu Faktendenken: Anousch Müller über ihr Buch „Unheilpraktiker“, GWUP-Blog am 15. Mai 2016
28. November 2016 um 20:16
Spannend. Anousch Müller wird übrigens am 24.01.2017 in Köln einen Vortrag halten: Heilpraktiker in der Kritik • Anousch Mueller, Schriftstellerin
Zitat: „Im Jahr 2016 rückt die Kritik an Heilpraktikern plötzlich ins öffentliche Bewusstsein. Bis dahin führten Heilpraktiker ein unbeobachtetes Dasein in einer Nische der medizinischen Versorgung. Durch den Tod mehrerer Patienten in einer sog. alternativen Krebsklinik, der ein Heilpraktiker vorsteht, gerät der Beruf in die Kritik. Es wird offenbar, was viele Menschen nicht wissen: Dass Heilpraktiker weitgehende diagnostische und therapeutische Befugnisse haben, ohne dafür eine entsprechende Ausbildung vorweisen zu müssen. Heilpraktiker ist weder ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf, noch erfüllt er die Kriterien an einen »Beruf«. Wie kann das sein?
Warum dürfen in Deutschland Laien kranke Menschen therapieren? Warum dürfen sie ohne Praxis und Examen Injektionen setzen, nicht zugelassene Arzneimittel verabreichen und sogar Krebs behandeln? Und warum schaut die Politik seit Jahrzehnten tatenlos zu?
Anousch Mueller by Marlen Mueller, © PrivatAnousch Mueller hat vor einigen Jahren selbst eine Ausbildung zur Heilpraktikerin durchlaufen. Ihre Erlebnisse an einer Berliner Heilpraktikerschule ließen sie allerdings zur Skeptikerin werden. In ihrem Buch »Unheilpraktiker« (Riemann Verlag) beschreibt sie, was sich an Heilpraktikerschulen abspielt, erklärt die Hintergründe der Paramedizin und warum sie auf so viele Patienten einen Reiz ausübt.
In ihrem Vortrag wird Anousch Mueller auf die problematische Ausbildungssituation eingehen: Was lernen Heilpraktiker eigentlich? Und was nicht? Was hat es mit der »Heilpraktikerüberprüfung« auf sich? Außerdem erklärt sie, was an Homöopathie, Bioresonanz, Pendeln usw. gefährlich ist. Da sie ihre Kritik nicht als reines Heilpraktiker-Bashing verstanden haben will, geht sie auch auf die Gründe für die Beliebtheit der Paramedizin ein, die u.a. im Gesundheitswesen zu suchen sind.
Anousch Mueller ist Schriftstellerin und lebt in Berlin. Sie studierte Jüdische Studien und Literaturwissenschaft. Ihr Debütroman »Brandstatt« wurde 2013 mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet. Vor einigen Jahren verirrte sie sich in eine Heilpraktiker-Ausbildung. Seither ist sie von Paramedizin geheilt. Über ihre Erfahrungen mit der Parallelmedizin hat sie ein Buch geschrieben: »Unheilpraktiker. Wie Heilpraktiker mit unserer Gesundheit spielen« (Riemann Verlag).“
Quelle: http://www.sitp-koeln.de/heilpraktiker
29. November 2016 um 11:11
@ Skeptikus
Danke für den Hinweis auf Köln.
Da bin ich dabei.
29. November 2016 um 14:33
@langsamdenker:
Wie wär’s mit heute Abend?
https://blog.gwup.net/2016/11/07/der-wahrsager-check-bei-skeptics-in-the-pub-koln/
29. November 2016 um 18:12
Danke Bernd, aber ich hab heute leider kein Ausgang ;-) Obwohl es sich sicher lohnen würde. Durch Michael Kunkel wurde ich erst auf die GWUP aufmerksam.