Interessanter Artikel heute bei Zeit Campus:
Zehn Professorinnen und Professoren berichten von der „postfaktischen“ Realität in ihrem Fach.
Ausgangspunkt ist jeweils die Frage
Werden erwiesene Fakten Ihres Themenfeldes in der Öffentlichkeit bestritten?“
Antworten und Erklärungsversuche geben unter anderem ein Klimaforscher, ein Paläontologe und ein Medienwissenschaftler.
Und da die Zeit schon mal dabei ist, heißt auch ein gerade eben veröffentlichter Kommentar zum Thema Homöopathie „Postfaktische Pillen“.
Zum Weiterlesen:
- Der Untergang der Fakten, Zeit Campus am 21. November 2016
- Pech für die Fakten, wenn sie nicht zur persönlichen Überzeugung passen, GWUP-Blog am 18. November 2016
- Leben wir wirklich im postfaktischen Zeitalter? GWUP-Blog am 12. November 2016
- Macht ständiges Entscheiden rechthaberisch? Gesundheits-Check am 20. November 2016
- „Wort des Jahres“: Wie aus post-truth das deutsche postfaktisch wurde, Welt-Online am 17. November 2016
- „Postfaktisch“: Internationales Wort des Jahres, Spiegel-Online am 16. November 2016
- Postfaktische Pillen, Zeit Wissen am 21. November 2016
22. November 2016 um 09:51
Allerdings bezeichnend, wen sich die Zeit zu dem Thema einlädt:
– einen katholischen Theologen, der über die Länge der Schöpfung spricht
– eine Literaturwissenschaftlerin, die über Geschlechterkonstruktionen spricht
– einen Professor für Geschichte, der über Lohnlücken spricht
– einen Politikwissenschaftler, der über den Klimawandel spricht (ok, das tun auch andere, qualifiziertere)
Dazu Themen wie „Brauchen wir Privatsphäre“ oder „Ist die Presse eine ‚Lügenpresse'“.
Also in fast allen Beispielen gehört die Frage überhaupt nicht in das Forschungsgebiet und/oder ist die Antwort auf die Frage alles andere als ein „Fakt“.
Bis auf Klimawandel und Evolution ist eigentlich alles in dem Artikel streitbar. Wenn so wissenschaftliche „Fakten“ aussehen, dann braucht sich niemand zu wundern, dass die Wissenschaft nicht mehr ernst genommen wird.
22. November 2016 um 15:26
Und natürlich in den Kommentaren:
„Und schon sind Sie auf einen postfaktischen Möchtegernexperten [H. Aust]und Lobbyisten eines unseriösen pseudowissenschaftlichen „Skeptierkervereins herein gefallen.“
:-)
22. November 2016 um 18:46
@Andreas
Interessant an gerade dem Kommentar: Wirft Norbert vor, sich nicht mit Homöopathie auszukennen, weil er Apis mellifica (Honigbiene) nennt statt Apisinum (Bienengift) und weiß nicht, dass es beides als Homöopathikum gibt; und beides wird bei Stichen benutzt.
23. November 2016 um 06:10
Merkwürdig…..
Ich habe jetzt schon 3 mal probiert, eine Auswahl an auf deutsch übersetzten Globuli-Inhalten (Amsel, Benzol, Plutonium …) als Kommentar einzubringen. Jedesmal von der Redaktion gelöscht, bzw. gar nicht erst veröffentlicht.
23. November 2016 um 08:33
Es gibt nur eine Möglichkeit, diesen Schwachsinn an der Uni noch zu unterbinden.
Kritische Studenten müssen hin und die Vortagenden mit kritischen Zwischenfragen solange auseinander nehmen, bis die Vortragsreihe freiwillig eingestellt wird, da die Vortragenden entnervt sind, oder der Sicherheitsdienst geholt werden muss, um die penetranten Studenten abführen zu lassen.
23. November 2016 um 11:31
Bei der ZEIT-Redaktion beschwert – und schwupp – Account gesperrt.
23. November 2016 um 11:33
@Andreas Kuhn:
Was sagt man dazu? Wir werden uns bei Gelegenheit mal erkundigen.
23. November 2016 um 17:12
@Bernd Harder
Lohnt nicht – ich arbeite nur noch mit Wegwerf-Mailadressen und laufendem Zähler in Namen.
Momentan bin ich bei -10-. :-)
Ich wollte auch schon mal meine Kommentare kopieren und dann schauen, welche gelöscht oder erst gar nicht veröffentlicht wurden, aber das ist mir eigentlich zu dumm.
25. November 2016 um 22:45
Natürlich ist es wahr, daß es den Postfaktizimus schon früher gab, aber durch das Internet und den sozialen Medien, hat er sich potenziert.
Ich bin alt genug, um auch noch den Präpostfaktizimus zu kennen…vor dem Internetzeitalter…Verschrobene Meinungen fanden nur teilweise Gehör – heutzutage, findet man eine große Community für jeden noch so abwegigen Mist…