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Medizin und Homöopathie? Beides geht nicht

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Schwer in die Defensive geraten, propagieren Heilpraktiker und andere verstärkt ein „Miteinander“ von Pseudomedizin und evidenzbasierter Medizin.

Warum das nicht geht, erklärt ein neuer „Standpunkte“-Artikel beim INH:

pseudo

Dass es auch aus gesundheitspolitischen Gründen kein „Sonderleben“ für die Komplementärmedizin geben darf, begründet der Gesundheitswissenschaftler Prof. Norbert Schmacke in der Neuen Zürcher Zeitung:

Ich denke, der zentrale Punkt ist das Recht auf faire Informationen über Nutzen und Risiken aller angebotenen medizinischen Verfahren. Wenn man das ernst nimmt, kann man die ausserordentlich geringen Nutzenbelege der Komplementärmedizin nicht ignorieren.

Von ihren Anbietern allerdings zu erwarten, dass sie dies selber tun, wäre dasselbe, als hätte man vom Verkäufer des Schlangenöls im Western verlangt, ein Schild mit der Aufschrift an seinem Wagen anzubringen: Ich kann das alles nicht beweisen.“

Zum Weiterlesen:

  • Medizin und Homöopathie – warum beides nicht geht, Informationsnetzwerk Homöopathie
  • Politik will Therapiemethoden und Zulassung von Heilpraktikern „kritisch prüfen“, GWUP-Blog am 26. September 2016
  • Komplementärmedizin: Kein politisches Sonderleben zulässig, NZZ am 28. September 2016
  • Homöopathie und Politik: Norbert Schmacke im Skeptiker-Interview, GWUP-Blog am 19. März 2016
  • Ein „Bund“ zwischen Ärzten und Heilpraktikern? Das freut nur die Pseudomediziner, GWUP-Blog am 21. Juni 2015
  • Wirral health chiefs consider end to homeopathy funding, BBC am 29. September 2016

9 Kommentare

  1. FDA warns against the use of homeopathic teething tablets and gels

    http://www.fda.gov/NewsEvents/Newsroom/PressAnnouncements/ucm523468.htm

  2. http://www.apotheken-umschau.de/Inhaltsvorschau

    Wär doch mal was für „die Woche“ Die aktuelle Apotheken Umschau wirbt auf dem Titel für Homöopathie.

    Meine Mutter meinte dazu, siehst du es wirkt doch! Möchte nicht wissen, wieviele dadurch das Zeug in der Apotheke kaufen.

  3. Mein Mutter (Rentnerin) mag die Rentner-Bravo wegen der Kreuzworträtsel. Die werden in einer gemütlichen Stunde ausgefüllt, dann wird das Heft flott seiner natürlichen Bestimmung, dem Altpapiermülleimer, zugeführt.
    ;)

  4. Die AU bedient sich dabei ähnlicher Mechanismen, wie die Eso- und Truther-Szene: durch das unkritische Bejubeln von „Alternativmedizin“ und die pseudo-kritische Berichterstattung über „Schulmedizin“ fühlen sich die in ihrer Eigenwahrnehmung ach-so-kritschen Konsumenten so wunderbar kuschelig in ihrer eigenen Realität abgeholt, dass sie überhaupt nicht merken, dass sie da eine 100%ige Werbebroschüre goutieren.

    Ähnlich wie beim „Wachturm“, nur ungleich erfolgreicher.

  5. Achtung, erstmal die Umschau besorgen!

    Ich habe sie mir letzten Samstag mal zu Gemüte geführt (also den Homöopathieartikel).
    Dieser ist erstaunlich kritisch und hat meiner Meinung nach nur einen größeren Fehler.

    Es wird an 2 Stellen im Artikel recht deutlich darauf hingewiesen, dass Homöopathie nicht wirksam ist und allenfalls bei Bagatellen verwendet werden sollte.
    Fraz Bajic kommt zwar zu Wort, ist aber eher harmlos und Randfigut. Auch ein Apotheker trägt was bei, wobei der pro Homöopathie ist.

    Der Fehler: Am Ende werden dennoch Indikationen und homöopathische Mittelchen dazu aufgezählt. Allerdings wird vor den Mittelchen noch beschrieben, was man nicht“medikament“ös machen kann.

    Alles in allem fand ich den Beitrag ganz brauchbar und geradezu kritisch.

  6. @ C. Becker:

    „Es wird an 2 Stellen im Artikel recht deutlich darauf hingewiesen, dass Homöopathie nicht wirksam ist und allenfalls bei Bagatellen verwendet werden sollte.“

    Das ist doch schon wieder absurd – warum soll man etwas verwenden (selbst bei Bagatellen), was keine Wirkung hat?

  7. Ich habe den Artikel gerade nicht zur Hand, aber verglichen mit dem, was man sonst in den Käseblättern an Jubel für die Homöopathie liest, ist der Beitrag in der AU schon positiv zu bewerten.

    Man will sich bei der AU natürlich auch nicht zu unbeliebt bei den Homöos und einigen Apothekern machen (wobei Apotheker ja ohnehin ein etwas negatives Verhältnis zur AU haben). Man stelle sich mal vor, die AU schreibt ohne Einschränkungen, dass Homöopathie absoluter Mist ist. Da würden sicherlich einige Kunden in den Apotheken aufschlagen und das Personal zur Rede stellen, warum man ihnen den Mist verkauft hat (nun, schon zurecht, dennoch unangenehm).

    Statt also einfach zu schreiben „Homöopathie ist Quark. Punkt.“, wird das etwas verpackt, aber meiner Meinung nach immer noch deutlich.

    Ich persönlich halte es mit den Homöopathika ja so, dass Leute, die das wollen, kriegen, was sie möchten, wenn sie damit gute Erfahrungen (Placeboeffekt bestreitet ja niemand) und auch wissen, was Homöopathie ist. Hat das jemand nur empfohlen bekommen oder mal gehört „da gibs auch sowas Hämopadisches“, kläre ich auf, dass die Wirksamkeit nicht belegt ist. Wenn die Leute immer noch drauf bestehen… na dann halt.

  8. @ C. Becker:

    „Wenn die Leute immer noch drauf bestehen… na dann halt.“

    Finde ich furchtbar inkonsequent.

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