Dr. Natalie Grams als Homöopathie-Kritikerin im „Tagesgespräch“ bei WDR5 (ab Minute 5:25) – und
More bad news for homeopaths“
in Kanada.
Dort haben Globuli-Anbieter künftig spezielle Vorschriften für die Etikettierung ihrer Produkte zu beachten.
Nosoden etwa müssen so gekennzeichnet werden:
This product is neither a vaccine nor an alternative to vaccination. This product has not been proven to prevent infection. Health Canada does not recommend its use in children and advises that your child receive all routine vaccinations.”
In Deutschland hat die Techniker Krankenkasse eine Studie mit 44 550 Patienten mitfinanziert, die auf die Kosten durch zusätzliche homöopathische Behandlung schaute, schreibt Markus A. Dahlem in seinem Migräne-Forschungsblog Graue Substanz:
Untersucht wurden die Krankheitsbilder Depression, Migräne, allergische Rhinitis, Asthma, atopischer Dermatitis und Spannungskopfschmerzen. Eine frühere Beobachtungen konnten nicht bestätigt werden, nämlich dass es zu Kosteneinsparungen durch den Einsatz von Homöopathie im Gesundheitssystem kommt.
Im Gegenteil, die Kosten waren nach 18 Monaten in der Homöopathie-Gruppen höher als in den Kontrollgruppen. Allerdings war der Unterschied bei Migräne und Spannungskopfschmerzen weniger signifikant als bei den anderen Krankheiten.“
Zum Weiterlesen:
- Die Homöopathie-Aussteigerin Natalie Grams im Stern– Interview, GWUP-Blog am 24. Juli 2015
- „Studien interessieren mich nicht, ich weiß doch, dass die Homöopathie wirkt“, Homöopathie neu gedacht am 1. August 2015
- Der „Homöopathiestreit“ in der RNZ, There is No Spoon am 7. Juli 2015
- Dubium C30 wirkt: Homöopathie bekommt starken Gegenwind in England und in den USA, GWUP-Blog am 16. April 201
- Claudia Witt: Homöopathie ist unspannend und nicht wirksamer als Placebo, GWUP-Blog am 28. Juni 2015
- Homöopathie: der nächste Aussteiger-Bericht, GWUP-Blog am 12. Juli 2015
- Homöopathie: „Neue Gedanken“ dazu von einem Kassenvertreter und einer Ärztin, GWUP-Blog am 19. Mai 2015
- CDU-Politikerin sieht „Regelungsbedarf“ bei Homöopathie, GWUP-Blog am 19. März 2014
- Das Märchen vom „Kostendämpfer“ Homöopathie, GWUP-Blog am 13. November 2012
- More bad news for homeopaths, edzardernst am 1. August 2015
- Once Again, Scientists Conclude That There’s No Evidence That Homeopathy Works, IFLScience am 16. Juli 2015
- Gestohlene Glaubwürdigkeit, Laborjournal am 22. Juli 2015
- Homöopathie hat Nebenwirkungen: Homöopathie zerbricht Freundschaften, Homöopathie neu gedacht am 25. Juli 2015
2. August 2015 um 17:16
Das Radio-Ding war leider eine ziemliche Null-Nummer. Kaum Zeit, mal ein Argument anzubringen und ziemlich schräge Anrufer… Die Kommentare auf der WDR Seite sind auch reichlich seltsam… Naja, ich lerne dazu;-)
3. August 2015 um 04:13
Natalie Grams:
„Das Radio-Ding war leider eine ziemliche Null-Nummer. Kaum Zeit, mal ein Argument anzubringen und ziemlich schräge Anrufer…“
Das Problem ist vermutlich: Sie haben sich mit Hilfe der wissenschaftlichen Methode ihre Erkenntnisse erarbeitet, sie hat geholfen, die Homöopathie richtig einzuschätzen. Jetzt versuchen Sie, andere davon auf gleichem Weg zu überzeugen.
Im Radio oder Ähnlichem geht das nicht. Da geht nur das Narrativ, das, was Sie auch mal fest daran glauben ließ. Es ist eine paradoxe Situation.
Bei zeitgebundenen Medien kann man nur mit Märchen gegen Märchen argumentieren, man muss also Gegenargumente auf emotionaler Ebene bereit halten.
Und nebenbei: Man muss für Medienauftritte geeignet sein. Das hat nichts mit ernsthaften Fähigkeiten zu tun, man hat es, oder man hat es nicht. Das ist wie in einem Tapetenladen.
Die Tapete gefällt der Kundschaft oder nicht, egal, wie aufwändig oder raffiniert sie hergestellt wurde. Wenn man in dieser Freakshow mitspielen will, muss man sich auf die Spielregeln einlassen.
4. August 2015 um 15:26
@trixi:
Ja, die Homöopathen und ihr Geschwätz von der „Erfahrungsmedizin“.
Natürlich beruht Medizin auch auf Erfahrung, aber eben nicht nur.
Frau Grams schreibt ja nur, dass Medizin sich an naturwissenschaftlichen Standards zu orientieren hat – entweder verstehen die Homöopathen diesen Punkt nicht oder sie missinterpretieren ihn in böswilliger Absicht.
„Erfahrung“ allein führt eben oft in die Irre: Ein Homöopath, der ein Mittelchen verordnet und sieht, dass es dem Patienten danach besser geht, macht zweifellos eine „Erfahrung“ – er interpretiert sie nur falsch.
Um das zu missverstehen, muss man das Buch schon mit geschlossenen Augen lesen.
5. August 2015 um 22:50
Der Homöopathie-Lobbyverband DZVhÄ hat sich mal wieder als Geschichtenschreiber und Realitätsleugner verdient gemacht. Schaut euch mal Buchbesprechung von Frau Grams Buch „Homöopathie neu gedacht“ an
http://www.zeitschrift-homoeopathie.de/medizin-falsch-gedacht-rezension-ueber-natalie-grams-neu-gedachte-homoeopathie/
köstlich ist auch das hier: “ Vielmehr wird die Homöopathie zu einem Motor für den Fortschritt in der Wissenschaft. “
Das klingt doch sehr nach den Fantasien von Prof. Harald Walach, der sein Esoterik-Institut an der Viadrina in Frankfurt Oder auch als Speerspitze der Aufklärung sieht….
wozu ins Kabarett gehen. Ich finde die Realsatire sehr, sehr unterhaltsam.
Wobei ich ja verstehe, dass der DZVhÄ auf dem Rückzug ist. Die kritischen Stimmen häufen sich und immer mehr Menschen erkennen, das Homöopathie bestenfalls bezahlte Gesprächstherapie ist.