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Der wahre Homöopathie-Meister glänzt in „Bereitschaft zu vertiefter Selbsterfahrung“

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Wäre das nicht toll, einen „Master of Science“ in Homöopathie zu haben?

Äh, nein.

Warum nicht, erklärt Dr. Norbert Aust bei Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie.

In Kürze:

Aufwand:

(1) Zwei Jahre Ausbildung in Homöopathie in Trier oder Berlin. Diese Ausbildung muss erfolgen, Seiteneinstiege sind nicht möglich.

  • Studiengebühr: 4 Semesterbeiträge à € 1500, zus. € 6.000
  • Reisekosten: ca. 12 Wochenenden in Trier oder Berlin, geschätzt je € 300, zus. € 3.600
  • Software und Material im 2. Ausbildungsjahr: € 1.500
  • Arbeitsaufwand: 2 x ca. 750 Stunden, zusammen 1.500 Arbeitsstunden.

(2) Erreichen der Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde.

Diese muss am Beginn des dritten Jahres vorliegen, Aufwand von persönlicher Situation abhängig. Vorbereitung hierauf nicht in der Ausbildung enthalten. Prüfungskosten auch nicht.

(3) Drei Jahre Masterstudiengang mit Schwerpunkt Homöopathieforschung und Lehre

  • Studiengebühr 6 Semesterbeiträge à € 2.400, zus. € 14.400
  • Reisekosten: 12 Wochenenden Graz (oder Trier?), geschätzt je € 300, zus. € 3.600
  • Arbeitsaufwand: 3 x ca. 750 Stunden, zus. 2.250 Arbeitsstunden

(4) Anwalts- und Gerichtskosten in unbekannter Höhe, ggf. Reisekosten.

Zusammen: Gesamtkosten mindestens etwa € 30.000, Arbeitsaufwand ca. 3.750 Stunden

Nutzen:

(1) Zusätzliche beruflich verwertbare Qualifikation: keine.

(2) Zusätzliche Kenntnisse und Fähigkeiten: ggf. Homöopathie-Lehre ‚Causa fundamentalis‘.

(3) Prestige bei Patienten: Urkunde an der Wand, Textzeile im Webauftritt

Inwieweit sich die Punkte 1 bis 3 in einen wirtschaftlichen Gewinn umsetzen lassen, ist vom persönlichen Geschick abhängig, diese Kunde effektiv zu vermarkten.

(4) Prestige im Bekannten- und Verwandtenkreis: keins, da man Aufwand und Ergebnis kennt.

(5) Eventuelle Rückerstattung von Studiengebühren sowie Anwalts- und Gerichtskosten: nicht absehbar.“

Im neuen Skeptiker berichtet Aust über die „Science meets Homeopathy“-Veranstaltung in Berlin.

Sein Fazit:

Wissenschaft hat Homöopathie getroffen. Sowohl von den vortragenden Naturwissenschaftlern als auch von den Homöopathen selbst wurden Punkte angesprochen, die an den Grundlagen der Homöopathie rütteln – aber diese erweist sich als ausgesprochen widerstandsfähig.

Wahrscheinlich ist man im Ignorieren von unangenehmen Wahrheiten recht geübt.

Auch im Verbiegen von gesicherten Erkenntnissen und Tatsachen, was aber ebenfalls vom Publikum nicht registriert wurde.“

Zum Weiterlesen:

2 Kommentare

  1. Dieser ganze Aufwand für ein potenziertes Nichts?

  2. Die Bezeichnung „Master of Science in Homöopathie“ ist einfach zu schön. Ich beanspruche den Titel bereits für mich, weil ich nach erfolgreichem Studium zuverlässig sagen kann, dass Homöopathie nicht wirkt. Das kann ich gar meisterhaft vortragen.

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