Nicht nur mit „Mondkalendern“ kann man Geld machen, sondern auch mit „Mondphasenuhren“, berichtet heute Focus-Online.
Das Modell „Terraluna“ etwa gibt es schon für schlappe 186 000 Euro.
Wozu eine Mondphasenuhr gut sein soll, erschließt sich auch unter rein rationalen Aspekten nicht so wirklich:
Obwohl der Mond in seinen verschiedenen Phasen am Himmel anders aussieht, ist es doch immer der selbe Mond. Der Vollmond ist kein anderer Himmelskörper als der Halbmond oder der Neumond. Zu jedem Zeitpunkt ist eine Hälfte des Mondes vom Sonnenlicht beschienen und die andere nicht.
Das Einzige, was sich im Laufe eines Monats ändert, ist unser Blickwinkel und der Anteil der beleuchteten Mondfläche, die wir von der Erde aus sehen können“,
schreibt der Astronom Dr. Florian Freistetter in seiner Kolumne „So ein Schmarrn!“ bei derStandard.at.
Kritische Infos zur Historie und Praxis von „Mondkalendern“ gibt’s auch auf der Homepage des Kulturwissenschaftlers Dr. Helmut Groschwitz.
Zum Weiterlesen:
- Uhren-Special: Griff nach Sonne, Mond und Sternen, Focus-Online am 4. Januar 2015
- Der Mondkalender, derStandard am 23. Dezember 2014
- Wenn der Mond beim Putzen hilft, Astrodicticum simplex am 21. Januar 2010
- Vom richtigen Zeitpunkt: Esoterischer Unsinn über den Mond, Astrodicticum simplex am 23. Mai 2008
- GWUP-Thema: Mondglaube
- Leben nach dem Takt des Erdtrabanten, Der Stern vom 2. Januar 2010
- Die nach dem Mond leben, mondzeiten.info
- Mondzeiten. Studie von Dr. Helmut Groschwitz
- Der Mond: Die Gezeiten, Astrodicticum simplex am 7. Mai 2008
- Der Mond ist unschuldig, GWUP-Blog am 21. August 2010
- Mondkäse: Altes Wissen, neu gemischt, GWUP-Blog am 19. Mai 2007
4. Januar 2015 um 13:41
Als Fotograf kann ich dem Mondphasenkalender tatsächlich etwas abgewinnen… there’s an app for that.
4. Januar 2015 um 20:26
eine Uhr mit Mondphasenanzeige, die mit einem Quarzwerk funktioniert, ist für mich höchst uninteressant.
Interessant (und extrem teuer und für mich unerschwinglich) wird das, wenn eine Uhr rein mechanisch diese Mondphasenkomplikation hat und diese dann funktioniert.
Mich fasziniert daran das handwerkliche, feinmechanische Handwerk, das Geschick, so etwas auf kleinstem Raum unterzubringen.
5. Januar 2015 um 11:14
@ jens: Die App kostet sicher keine 186000, oder? Und letztlich sind in fast jedem Kalender die Termine für Voll- und Neumond markiert, ab 30 Cent pro Jahr ist man dabei, stromausfallsicher :)
@ sumo: Die Terraluna von Lange & Söhne ist ja so eine rein mechanische Uhr, da schwingt kein Quarz. Und sie hat auf der Rückseite gleich noch einen ewigen Kalender. Aber klar, das Ding ist lächerlich teuer.
Etwas erschwinglicher ist die Perpetual Moon von Arnold und Son für knapp 14.000 in Edelstahl. Chanel bietet was für knapp 7.000, Montblanc für knapp 5.000. Aber die sehen alle nach nichts aus…
7. Januar 2015 um 15:22
Irgendwie fehlt mir da jetzt der direkte Zusammenhang zwischen „sündteurer Luxusuhr“ und „Aberglaube, Astrologie etc“.
Es ist ja nicht so, als ob ein Gold/Platin/Diamanten-Klunker rational wäre, wenn nur keine Mondphasenanzeige dabei ist.