Skrupellosen, profitmaximierenden Misanthropen in der Pharmaindustrie stehen inspirierte und intuitive Wohltäter gegenüber, die handgeschöpfte Heilmittel mit der ganzheitlichen Aura abfüllen – Ja, nee, is klar.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über den „Vorzeigekonzern der Anthroposophen“ Weleda:
Hier ist alles eitel Sonnenschein, möchte man meinen. Und doch trügt der Schein.
Denn bei dem anthroposophischen Naturkosmetikhersteller geht es zu wie in jedem anderen Konzern: Auch hier geht es um Geld, Macht und Rivalitäten und manchmal auch um zwielichtige Geschäfte.“
Sogar die Episode C. Fritzsche wird in dem Artikel gestreift:
Die Marke profitiert vom Vertrauen, das die Kunden in sie haben. Doch wurde dieses 2012 kurz erschüttert, als publik wurde, dass Weleda mit anderen Heilmittel-Herstellern einen dubiosen Blog finanzierte (mit insgesamt 43.000 Euro im Jahr), der, so schrieb eine Zeitung, „die Kritiker ihrer Produkte anschwärzt – bei jedem herkömmlichen Pharmakonzern wäre dies ein Skandal“.
Weleda trennte sich umgehend von dem Blogger, bevor die Geschichte einen bleibenden Schatten hinterließ. Der Blog wurde eingestellt. Das tragische Ende: Der 41-Jährige nahm sich Anfang dieses Jahres das Leben.
Der Fall zeigt: Schulmedizin oder Globuli, das ist heute noch eine Glaubensfrage.“
Aber nicht für die neue Weleda-Geschäftsführung, die das Unternehmen wieder auf Kurs bringen soll – „mit BWL-Buch, ohne Rudolf Steiners Lehren“, schreibt die FAZ-Autorin.
Zum Weiterlesen:
- Kosmetik und Salben aus dem Waldorf-Garten, FAZ am 24. September 2014
- Herstellung von Homöopathika – die Lizenz zum Gelddrucken! Ratgeber-News-Blog am 17. August 2014
- Materialwirtschaft in der Homöopathie, Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie am 17. August 2014
- Geschäftsmodell Homöopathie, ZEIT Wissen Nr. 4/2010
- Das gute Geschäft mit den Kügelchen, Welt-Online am 10. Mai 2013
- Skeptiker als Pharma-Söldner? GWUP-Blog am 21. April 2013
- Homöopathie: Industriell hergestellte Ganzheitlichkeit, Cicero am 17. Februar 2013
26. September 2014 um 08:24
„Der Fall zeigt: Schulmedizin oder Globuli, das ist heute noch eine Glaubensfrage.”
Nein, das ist keine Glaubensfrage, sondern eine Frage des Wissens und der Informiertheit.
Wer sich ideologiefrei informiert, kann nur zu einem Ergebnis kommen. Zu welchem, brauche ich hier nicht zu erwähnen.
26. September 2014 um 17:49
was ist eigentlich mit den skeptischen psiram- leuten passiert, es ist ja nichts mehr als gähnende leere zu finden… ;-) sehr schön!
26. September 2014 um 17:53
@Skaty:
Tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen:
https://www.facebook.com/psiramcom/posts/762513287141318
26. September 2014 um 21:45
Weleda mochte ich nie.
Schon der Name alleine gefiel mir nicht.
Ich erinnere mich, dass ich in meiner Jugend mal ein Produkt dieser Firma nutzte und damit völlig unzufrieden war.
Später empfand ich auch die Kundschaft von Weleda als „eigenartig“. Es klingt lächerlich, aber in jungen Jahren interessierte ich mich dafür, welche Damen und Herren welche Pflege-/Kosmetikprodukte kauften (und fand dies heraus, indem ich Kunden in Drogerien beobachtete).
Noch heute schaue ich im Supermarkt den Menschen in die Einkaufskörbe, um zu sehen, wer welche Lebensmittel kauft…(und mache mich gelegentlich unbeliebt, wenn ich Käufer von Eiern versuche klarzumachen, wieso sie doch bitte statt „normale“ Eier besser Bio-Eier kaufen sollten – den armen Hühnern zuliebe).
27. September 2014 um 12:50
Die Anonymität des Internets wird nicht nur dazu genutzt mit falschen Fassaden die Reputation von Kritikern zu manipulieren. Eine ganze Branche hat sich aus der systematischen Zerstörung des Wettbewerber-Images im Netz gebildet. Es werden massenweise Ghostwriter angeheuert um negative Produktbewertungen zu schreiben. Dies nicht nur in Blogs, sondern auch in Foren und anderen sozialen Netzwerken. Dass solche Schandtaten aufgedeckt werden, vor allem bei einem Großunternehmen, weckt in mir zugegebenermaßen auch etwas Schadenfreude. Tragisch finde ich es nur, dass sich der Blogger das Leben genommen hat.
27. September 2014 um 13:41
@ Adeline Löwenstein
„Es werden massenweise Ghostwriter angeheuert um negative Produktbewertungen zu schreiben.“
Noch schlimmer finde ich Agenturen, die für Firmen zu deren Produkten gefakte POSITIVE Kundenbewertungen schreiben…
Dies sollte viel höher bestraft werden, als es die derzeitige Gesetzgebung vorsieht.
27. September 2014 um 13:54
da wir nicht wissen weshalb sich cf das leben nahm , kann man ncht beurteilen ob es tragisch war. (es kann für ihn ja auch erlösung aus psychischer verstrickung gewesen sein)
da sich dieser und ähnliche (honigmann, der „inder“) mit ihrem bewustsein ja nicht auf dieser tatsächlichen welt befinden.
beisp. der hm tönt von ehrlichkeit verschweigt aber daß er wegen seiner pamphlete rechtskräftig verurteilt ist, sollte er dies mal erkennen, kann es wegen des zusammenbruchs seines phantasiegebildes auch zu einem suizid kommen -tragisch?-, usw usw.
auch r s beklagt zb das fehlende impressum von psiram, hat aber anscheinend nicht bemerkt, daß seins auch nicht vh ist.
allen denen muß ganz deutlich gesagt werden:
1. wer im glashaus sitzt soll nicht mit steinen werfen.
2. wer lügen schreibt muß ein sehr gutes gedächtnis haben, sonst fällt er über seine eigenen fallstricke. und das tun sie alle.
mfg. d
27. September 2014 um 14:19
@diabetiker:
Dafür gibts jetzt bestimmt wieder ne Beschwerde beim Presserat …
https://blog.gwup.net/2014/04/22/wegen-fritzsche-nachruf-homoopathen-beschweren-sich-beim-presserat/
28. September 2014 um 17:46
hallo herr harder, das ist nicht wirklich relevant
meine aussage bezog sich auf das tragisch, zum suizid von cf.
tragisch ist ein suizid wenn sich derjenige auf die ice strecke stellt, und der zugführer trotz notbremsung genau sieht daß es nicht mehr reicht, „das“ ist „tragisch“ und ein enormer schock für den zugführer, der oft ein weiteres leider oft vergessenes opfer darstellt.
denen gilt mein mitgefühl.
mfg. d