Im Kino hat man derzeit keine Chance, dem Trailer von „After Earth“ zu entgehen:
Dieses unsägliche Vater-Sohn-Getue von Will und Jaden Smith ist schon kaum mitanzusehen.
Außerdem ignoriere ich grundsätzlich Filme mit Scientology-Anhängern oder -Sympathisanten wie Tom Cruise oder eben Will Smith.
Und offenbar nicht nur ich.
In den USA läuft „After Earth“ schon – und scheint ein veritabler Flop zu werden.
Das mag mehrere Gründe haben“,
meldet heute web.de:
Zum einen hagelte es vernichtende Kritiken, zum anderen wird wohl manchem Kinobesucher die Tatsache aufgestoßen sein, dass die Hauptrolle in offensichtlicher Vetternwirtschaft an Smiths Sohn Jaden vergeben wurde.
Zu allem Überfluss soll es in „After Earth“ auch nur so vor Scientology-Ästhetik wimmeln. Das behauptet zumindest Ex-Scientologe Marc Headley in einer Kolumne auf Hollywoodreporter.com.
Der Aussteiger erklärt, „After Earth“ enthalte Sprache, Konzepte und Symbolik, die deutlich die Handschrift des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard tragen.“
Auch The Independant schreibt:
Some critics pointed out that some of the film’s plot strands resembled the teachings of Scientology, and one of the film’s defining images – that of the black volcano spewing lava – looks remarkably like the front cover of L. Ron Hubbard’s Dianetics.“
Werden diese Stars von Scientologys Gnaden denn nie klüger?
John Travolta hat sich mit „Battlefield Earth“ zum Vollhonk gemacht.
Der neue Tom-Cruise-Film „Oblivion“ ist zwar an den Kinokassen leidlich erfolgreich, verleitet aber die Kritiker zu Deutungen, die dem Kindskopf Cruise eigentlich gar nicht recht sein können:
Ist die Gehirnwäsche, der sich die Menschheit in „Oblivion“ unterzieht, und die Fremdsteuerung von oben also im Grunde eine Parodie, eine Kritik an Scientology?
Am Ende gehen Tom Cruise die Augen auf, und sein bisheriges Weltbild entpuppt sich als große Lüge. Als Allegorie auf Scientology könnte diesem Film vielleicht doch eine Zukunft beschieden sein.“
Der moviepilot merkt an:
Wenn also das Science-Fiction-Spektakel „Oblivion“ in den deutschen Kinos startet, dann muss wieder einmal daran erinnert werden, wie sehr dieser Mann eben nicht unabhängig von seiner Sekte, seinem Wirken, seinen Funktionen betrachtet werden kann.
Nicht nur deshalb, weil er selbst wie eine Science-Fiction-Gestalt wirkt. Sondern auch, weil die mitunter gewünschte, teils geforderte, zumindest aber verbreitete Aufspaltung seiner Person in Film- und Sektenschaffen gar nicht in seinem persönlichen Interesse liegt.
Den privaten Cruise, sofern privat bedeuten soll, seinen Status als „Operierender Thetan der Stufe VII“ nicht mit seinen Rollen, seinem Schauspiel, seiner Beurteilung als Filmstar in Verbindung zu bringen, gibt es schließlich überhaupt nicht.“
Das heißt: Tom Cruise ist allenfalls noch „darstellender Star“, aber kein Schauspieler mehr.
Und das ist nur noch arm.
Und Will Smith?
Der verkasperte sich erst einmal bei der Promo-Tour für „After Earth“:
Der Film selbst ist allerdings auch kein Treffer.
Zum Weiterlesen:
- Achtung, dieser Film macht Werbung für Scientology, Welt-Online am 5. Juni 2013
- Scientology-Propaganda in „After Earth“? DiePresse am 4. Juni 2013
- Debatte über Will Smith: Wie viel Scientology steckt im Kino-Spektakel „After Earth“? Spiegel-Online am 3. Juni 2013
- After Earth On Course To Be This Year’s Big Flop As It ‚Takes Just $10 Million For US Opening‘, entertainmentwise am 1. Juni 2013
- A Former Scientologist Reviews ‚After Earth‘, The Hollywood Reporter am 31. Mai 2013
- Stars und Scientology, GWUP-Blog am 27. Januar 2013
- Scientology: Jetzt redet der Urenkel von Ronald L. Hubbard, GWUP-Blog am 8. Oktober 2012
- Sucker Punch gegen Scientology, GWUP-Blog am 11. Februar 2013
- Scientology wirbt in sozialen Netzwerken, Rhein-Neckar-Zeitung am 31. Mai 2013
- US-Star Will Smith wirbt für Scientology, Die Welt am 11. Januar 2008
- Will Smiths Tochter: Scientology-Lehre oder nur ausgeflipptes Promi-Kind? Die Welt am 21. Oktober 2010
- Will Smith/Scientology by The Huffington Post
1. Juni 2013 um 17:57
„Außerdem ignoriere ich grundsätzlich Filme mit Scientology-Anhängern oder -Sympathisanten wie Tom Cruise oder eben Will Smith.“
Eine sehr absurde Einstellung.
Glit dies auch für Filme, die von Pädophilen gedreht wurden, wie Roman Polanski? Scientologen sind nicht die schlimmsten Menschen, die in Hollywood ihr Geld verdienen
1. Juni 2013 um 20:28
Ja, diese in dem Bericht als Vetternwirtschaft bezeichnete Karriereförderung seines Sohnes stößt mir auch schon länger auf und hat wohl auch dafür gesorgt, dass seine Popularität bei mir runter ging.
Das ist schade, war er doch früher als Prince of Bel Air oder auch danach in großen Kinofilmen und selbst als Sänger wirklich genial.
Auch sein soziales Engagement war früher sehr zum hervorheben. Nur in letzter Zeit, als seine Kinder immer älter wurden und auch ins Showbiz drängten (oder gedrängt wurden?), da bekam das einen faden Beigeschmack.
Und wenn an der hier angeführten Nähe zu Scientology wahr sein sollte, dann wäre das wohl das endgültige Aus für Will Smith und mich. Schade drum.
1. Juni 2013 um 21:52
@Georg:
<< war er doch früher als Prince of Bel Air ... << ja, sehr gute Serie!
1. Juni 2013 um 21:56
@Randifan:
<< Eine sehr absurde Einstellung. << Das ist doch wohl meine Sache, oder? Es sei denn, Sie hätten eine sehr gute Erklärung, was genau daran "absurd" sein soll? Und ja, Roman Polanski ist mir genau so unsympathisch, und? Ist das dann "mega-absurd" oder was? << Scientologen sind nicht die schlimmsten Menschen, die in Hollywood ihr Geld verdienen. << Eine sehr absurde Einstellung. Mir geht es nicht um "schlimme Menschen", sondern um schlimme Ideologien, zu deren Popularisierung mein sauer verdientes Geld nicht mit beitragen wird. Und ja - ich kenne Ihre Haltung zur Genüge, die katholische Kirche ist 1000mal schlimmer etc.pp. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass ich *diese* Einstellung jemals als "absurd" bezeichnet hätte, oder?
1. Juni 2013 um 22:28
@ Randifan
Da ich vor vielen Jahren in Paris für Roman Polanski aufgetreten bin, habe ich mich an dem Abend länger mit ihm unterhalten.
Auch damals hatte er ein junges Küken als Geliebte (oder Gespielin). Wenn man jemanden persönlich kennenlernt und ihn über Stunden hautnah beobachten kann, ist die Sicht der Dinge danach oft eine andere.
Pädophile sind meines Wissens nach Erwachsene, die KINDER missbrauchen. Polanski hatte sehr junge Damen, aber waren die nicht über 14?
Auch ich habe wie jeder gesunde Mensch eine starke Abneigung gegen Pädophile. Diese kranken Typen gehören für immer weggesperrt. Nur sind Personen, die sich der Verführung Minderjähriger (die im Fall Polanski nach dem Gesetz nicht Kinder sondern Jugendliche sind) strafbar machen, keine Pädophile. Wenn ich mich irre, bitte ich um Berichtigung.
So nebenbei: Bei einem anderen Auftritt in München lernte ich mal den Sohn eines deutschen (echten) Superstars kennen und ging mit ihm essen. Wir plauderten sehr viel, insbesondere er über seinen weltbekannten Vater, der sogar in Amerika und Frankreich ein gefeierter Star und selbst heute mit weit über 70 Jahren noch immer ein Musikstar ist.
Da hörte ich Geschichten von Mädels, die ich nie für möglich gehalten hätte. Der Sohn war damals wie ich etwa 22 Jahre jung und der Vater demnach so um die 50 Jahre alt.
Die sehr jungen Damen versuchten sogar den gutausehenden Sohn zu „missbrauchen“, um an den Vater ranzukommen.
Nochmals: Ich HASSE Pädophile – ganz klar. Aber Polanski hat keine Kinder missbraucht – nur dann wäre er dem Gesetz nach pädophil – und NUR DAS möchte ich hier richtig stellen.
Nochmal:
Sollte ich mich irren, bitte ich um eine Korrektur mit Nachweisen.
1. Juni 2013 um 22:32
@Pierre Castell:
Nun ja, es geht bei RP schon auch um eine 13-Jährige:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/schweizer-justiz-polanski-entscheidung-empoert-us-regierung-a-706135.html
Was den „deutschen Superstar“ angeht:
ich vermute mal, dass die Initialien so in die Richtung „UJ“ gehen?
1. Juni 2013 um 22:42
@ Bernd Harder
Dann bitte ich um Entschuldigung. 13-jährige sind ganz klar Kinder. Somit gilt dann Polanski tatsächlich als pädophil.
Sorry!
„Was den “deutschen Superstar” angeht“:
Ja, es handelte sich um UJ. Der Sohn erzählte mir Sachen, die für „normale“ Menschen unvorstellbar sind.
1. Juni 2013 um 22:46
@Pierre Castell:
Ich war mal Lokalreporter in einer Stadt, wo Herr J. gastierte, und habe mir damals auch nette Geschichten vom örtlichen Veranstalter anhören müssen.
1. Juni 2013 um 22:48
@ Bernd Harder
Beeindruckend, wie schnell und treffend Sie den Namen „herausgefunden“ haben!
1. Juni 2013 um 22:49
Achso, das erklärt einiges…
1. Juni 2013 um 22:56
„Rosemaries Baby“ ist einer der besten Horrorfilme, aber von Will Smith und den anderen Scientology-Brüdern kenne ich nichts Vergleichbares.
Natürlich ist dieser Film nicht nur der Verdienst von „Roman Polański“ allein.
1. Juni 2013 um 23:19
…mir geht es bei meinem Kommentar nicht darum “Roman Polański” in Schutz zu nehmen, sondern – wie es auch schon Bernd Harder schrieb – man kann es nicht mit Filmen vergleichen, in denen für eine Ideologie geworben wird; bei „Rosmaries Baby“ erkenne ich keine Werbung für Pädophilie oder dergleichen und das ist der Unterschied. Wenn man alles über so manche Künstler wüßte, dann dürfte man so einiges nicht mehr sehen oder anhören.
2. Juni 2013 um 09:04
Für einen der mit dieser sekte noch nie wirklich etwas zu tun hatte schaut er erstmal wie ein normaler SF Film aus. Kann mir jemand mal bitte die genauen Scientology-Symbolik und anspielungen erklären?
Abgesehen davon versteheich den sinn von diesem Film nicht. Tolle Bilder aber Handlung? Gut soll wohl absicht sein genau die zu verschleiern.
Zu Vater und Sohn: Wenn smith junior es wirklich drauf hat dann ist es OK. Kiefer Sutherland, Michael Douglas und Charlie Sheen um mal nur drei Söhne von berùhmten Vätern zu nennen.
2. Juni 2013 um 11:46
War Qwert alis Robin Boeck noch nicht da? Ob er wohl im Straflager RPF (Rehabilitation Project Force) ist, und einen Baum umrunden muss?
Wenn er dann kommt, wird er bestimmt Bernd Harder maßregeln, weil er grundsätzlich Filme mit Scientology-Anhängern meidet. Dass geht nicht, weil das wäre ja so wie im Dritten Reich; Kauft nichts von den Juden …
Außerdem wird Robin finden, dass die Aussagen im Film korrekt und wichtig sind. In seinen Augen spricht das eher für Scientology, als dagegen …
2. Juni 2013 um 11:50
Herr Castel, bei der Diskussion kommt mir das kalte Grausen. Ab welchem Alter das Gesetz zwischen Kind und Jugendlichem unterscheidet, ist letztlich kein Maßstab. Als ob die Differenz zwischen 13 und 14 Jahren den Unterschied machen würde. Die Frage ist: was will ein ausgewachsener Mann von einem Mädchen? Das ist krank.
Seit den widerlichen Nachrichten über Polanski hat einer meiner ehemaligen Lieblingsfilme (Tanz der Vampire) leider einen sehr bitteren Beigeschmack.
2. Juni 2013 um 12:05
@Pierre Castell:
<< Da ich vor vielen Jahren in Paris für Roman Polanski aufgetreten bin, habe ich mich an dem Abend länger mit ihm unterhalten. << Das war sicher trotzdem interessant. Tanz der Vampire ist einer der besten Filme aller Zeiten, und die Sache mit Sharon Tate steckt man wohl auch nicht so ohne weiteres weg.
2. Juni 2013 um 12:15
@Markus:
<< Das geht nicht, weil das wäre ja so wie im Dritten Reich; Kauft nichts von den Juden ... << Ja, darauf warte ich nur noch. Das Standardargument dieser Spinner für die deutschen Politiker.
2. Juni 2013 um 12:38
Och bitte, Pädophile sind erst mal keine schlimmen Menschen. Für seine Veranlagungen kann niemand was. Schlimm wird es erst dann, wenn Pädophile ihre Neigungen ausleben und Kinder missbrauchen. Gerade auf so einem Blog erwarte ich eigentlich ein wenig mehr Ratio und aufgeklärte Menschen, auch wenn Pädophilie ein hochemotionales Thema ist.
2. Juni 2013 um 12:43
@Alle:
Ich würde jetzt eigentlich ungern in diesem Blog in die „Grünen“-Falle der 80-er-Jahre tappen.
http://www.fr-online.de/meinung/gruene-und-paedophilie-das-recht-auf-irrtum,1472602,23075770.html
2. Juni 2013 um 12:52
Seit den widerlichen Nachrichten über Polanski haben die widerlichen Nachrichten über Polanski leider einen sehr bitteren Beigeschmack.
Wann fängt Pädophilie an, wo hört sie auf? Ich war selbst über 14 Jahre alt und hatte ne Freundin, die unter 14 war. 15 Jahre und 13 Jahre. Bin ich jetzt pädophil? Leute, hört doch auf zu heucheln. In der BLÖD ist jeden Tag ein Tittengirl (natürlich volljährig, zumindest nach der BLÖD-Angabe), auf das sich die 50-jährigen […]
Naja, und diese Gerüchte um UJ….. eben Gerüchte……
2. Juni 2013 um 12:58
@Statistiker:
Das „Seite 1-Girl“ in der Bild gibt es schon lange nicht mehr (den Innenteil kenne ich allerdings aktuell nicht).
Und jetzt würde ich die Pädophilie-Diskussion hier gerne langsam beenden, ok?
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/bild-ohne-seite-1-girl-die-letzte-haelt-die-brueste-hin-a-820310.html
2. Juni 2013 um 14:02
@ Günther
„…bei der Diskussion kommt mir das kalte Grausen. Ab welchem Alter das Gesetz zwischen Kind und Jugendlichem unterscheidet, ist letztlich kein Maßstab. Als ob die Differenz zwischen 13 und 14 Jahren den Unterschied machen würde.“
Juristisch ist es ein Maßstab und macht auch einen großen Unterschied. Der Unterschied bedeutet nämlich eine erheblich höhere Gefängnisstrafe für den Täter. Moralisch ist beides gleich schlimm – ob z. B. ein 13- oder 14-jähriges Mädchen missbraucht wird.
Da der Blog hier von Bernd Harder immer aufs Korrekteste geführt wird, wollte ich nur IM JURISTISCHEN SINNE korrigieren.
Aber ich hatte mich ja mit dem Alter geirrt, das Opfer war tatsächlich eine 13-jährige, wie Herr Harder mit einem Pressenachweis einer seriösen Zeitschrift belegte. Ich hatte bereits um Entschuldigung gebeten.
Günther, Ihre Frage „was will ein ausgewachsener Mann von einem Mädchen?“ ist berechtigt.
Aber glauben Sie mir: Solche kranken Gestalten (erwachsene Männer, die auf 13- oder 14-jährige stehen) gibt es wie Sand am Meer. Das Schlimme ist, dass man es ihnen im normalen Umgang nicht ansieht.
Aber beobachten Sie doch mal ab morgen bei einem „Logenplatz“ in einem Strassencafé einer Großstadt ältere Herren, wie sie sich (im für sie scheinbar unbeobachteten Moment) für solche Kinder interessieren. Wenn Sie dafür ein Gefühl entwickeln, kommt Ihnen wirklich das kalte Grausen.
Eine wahre schreckliche Geschichte, die ich selbst erlebte:
Vor etwa 20 Jahren fiel mir während eines Engagements auf, dass sich bei der Veranstaltung ein „Künstler“ auffällig für kleine Mädchen interessierte.
Der Mann war übrigens bundesweit für die Kripo als „Polizeizeichner“ tätig und fertigte Fahndungsbilder von Schwerkriminellen an. Dieser Mann war auf diesem Event engagiert und zeichnete kostenlos für die Besucher.
Mir fiel damals auf, dass immer, wenn sich ein z. B. 14-jähriges Mädchen an seinen Tisch setzte, er zunächst auffallend nervös wurde. Ich beobachte ihn und stellte fest, dass er dann schon nach 1 oder 2 Minuten anzüglich wurde. Da fielen Äußerungen wie „geil gewachsen, schöne wachsende Brustform, bitte mehr rausstrecken (bei einem Portraitzeichner), sind Deine Eltern hier, wollen wir heute Abend zu mir gehen“ und viel Schlimmeres.
Ich dachte, ich wäre im falschen Film.
Als ich nach der etwa dritten Begegnung dieser Art den Zeichner (der ca. 55 Jahre alt war) auf seine Art, wie er sich den Kindern annäherte, ansprach, sagte er wortwörtlich: „Was willst Du? Wenn Du verklemmt bist, ist das Dein Problem. Die Mädels (Anmerkung: 13 oder 14-jährige) mögen das.“
Weil der Mann aber nicht nur mit den Kindern „flirtete“, sondern sie ganz gezielt zu sich bzw. zu irgendwelchen „Unternehmungen“ einlud, wandte ich mich wutentbrannt an den Veranstalter. Und was sagte der zu mir? „Das kann nicht sein, wir hatten den Zeichner schon zweimal engagiert, da kam noch nie eine Beschwerde!“
Peng, das hatte gesessen. Ich bereue noch heute, dass ich nicht die Polizei gerufen habe.
Vor etwa 30 Jahren begegnete ich in einem Kinderzauberer, der mich auf der Straße ansprach. Dieser Mann, der sich als der bekannteste deutsche Kinderzauberer bezeichnete (in seiner Werbung) und übrigens heute noch immer aktiv als solcher unterwegs ist, lud mich zu sich nach Hause ein. Wir hatten viel zu fachsimpeln, es war beruflich gesehen eine interessante Begegnung.
Als ich ihn fragte, wieso in seinem Wohnzimmer hunderte von kleinen Zahnbürsten, Zahnpastatuben und Bechern standen, erklärte er mir, dass er in den Kindergärten und Schulen diese nach seinen Auftritten den Kindern schenkte. Diese Aktionen wurden von einem sehr bekannten Zahncremehersteller gesponsert.
Daraufhin sagte ich so nebenbei, dass dies aber viel Arbeit sei, das alles zu einem Set in die kleinen Tütchen zu verpacken.
Daraufhin der Mann: Ach, dafür habe ich meine kleinen Jungs, die mich besuchen. Und übrigens, lieber Pierre, Du glaubst gar nicht, was die auch sonst noch für mich machen, wenn man nur nett zu ihnen ist“.
Wie bitte???
Ein Satz, der zunächst nicht für jedermann verdächtigt wirkt. Aber da der Mann wohl beiden Geschlechtern zugewandt war (auf einer Kommode lag ein eindeutiges Video mit sehr jungen Darstellern) und er sich auch ansonsten mit Prahlereien seiner Siegeszüge im „Vergnügen mit Kindern“ wohl fühlte und an dem Nachmittag/Abend immer seltsamer wurde, hatte ich schnell den Durchblick.
Dieses und noch viel mehr (habe das hier jetzt extrem abgekürzt) beschrieb ich damals mutig in einer Fachzeitschrift für Zauberkünstler.
Was war die Reaktion? Nein, das kann doch alles nicht sein, was Pierre Castell da so geschrieben hat. Die Leserbriefe zeigten deutlich, was die Leser glauben wollten: So etwas gibt es nicht, dass ein derart bekannter Kinderzauberer böse Sachen macht.
Nur wenige – darunter auch ein GWUP-Mitglied – nahmen die Sache ernst und dieses GWUP-Mitglied gab sie schließlich auch weiter.
Was ich mit der Schilderung nur sagen wollte: Es gibt mehr, VIEL MEHR Kinderschänder, als es je jemand annehmen würde.
Durch meinen Beruf, aber auch durch meinen kritischen Charakter bin ich extrem einfühlsam und glaube recht schnell zu merken, wenn ein Mensch nicht ganz sauber tickt. Noch ein Fall (nur ganz kurz):
Als ich vor meiner Arbeit als Bühnenkünstler als Straßenkünstler tätig war, fiel mir ein Mann auf, der eine nette Marionettennummer zeigte. Weniger nett fand ich allerdings, dass er immer Jungs bei sich hatte, die höchstens 12 Jahre alt waren.
Irgendwann fragte ich ihn mal, ob er so viele Söhne hätte?
Er verneinte. Die Jungs wären interessierte Kinder, die seine Arbeit gut finden. Fans eben.
Ich weiß von meiner eigenen Arbeit von der Straße, dass es tatsächlich Kinder und Jugendliche gibt, die wohl innerhalb der Familie keine Bezugspersonen haben und sich daher irgendwoanders Personen suchen, von denen sie „anerkannt“ werden.
Diese Kinder laufen den ganzen Tag alleine durch die Fußgängerzonen (ist das nicht traurig?) und lungern dort rum. So aus Langeweile auch bei Straßenkünstlern. Ich habe aus verschiedenen Gründen immer dafür gesorgt, dass sie nach meinen Vorführungen wieder weitergehen.
Aber dieser Marionettenspieler benahm sich den Kindern gegenüber auffällig. Ich spürte das sofort.
Nach getaner Arbeit gingen die Kinder mit ihm mit. Am nächsten Tag kam zufällig mein Schwager vorbei, der damals als Streifenpolizist auf der Hohe Str. in Köln eingeteilt war. Ich erzählte ihm meine Beobachtungen, worauf er erwiderte, dass er da nichts machen könne, weil die Beweise fehlen würden. Dennoch nahm er (unter einem Vorwand) sicherheitshalber die Personalien des Marionettenspielers auf.
Eines Tages las ich an einem „Express“-Zeitungskasten (Kölner Tageszeitung) als SCHLAGZEILE, fettgedruckt:
„Straßenkünstler von der Hohe Str. missbrauchte 12-jährigen Jungen im Schwimmbad“.
Nur weil der 1 Jahr ältere Bruder den kleineren suchte, wurde der 12-jährige gerettet, und der ekelhafte Marionettenspieler auf frischer Tat gefasst. Der Bruder holte nämlich den Schwimmmeister und der entdeckte ihn mit dem kleinen Jungen in der Kabine, wo der Täter den Jungen missbrauchte. Der Kinderschänder bekam dreieinhalb Jahre Gefängnisstrafe.
Leute, passt auf.
In Eurem Umfeld passiert mehr, als ihr vermutet. Lieber einmal zu viel die Polizei rufen als zu wenig.
Man kann nur hoffen, dass der Schutz im Internet verstärkt wird, damit auch diese (besonders große) Gefahr für Kinder mal irgendwann verschwindet.
Sorry, ich träume … aber man darf ja hoffen.
2. Juni 2013 um 14:04
Eins noch:
@Statistiker
Ich habe von ausgewachsenen Männern geredet, nicht von über 14-jährigen. Heuchelei möchte ich mir daher nicht vorwerfen lassen. Und die Bildzeitung ist bestenfalls als schlechtes Beispiel geeignet, aber nicht als allgemeiner Maßstab.
2. Juni 2013 um 14:28
Günther hat recht. Die Polemik von Statistiker war ein wenig unpassend!
Günther, ich verstehe Sie und unterstreiche Ihre Meinung. Sie sind kein Heuchler. Ich finde gut, dass Sie ihre Meinung so direkt sagen.
2. Juni 2013 um 14:48
@ Bernd Harder
„<< Da ich vor vielen Jahren in Paris für Roman Polanski aufgetreten bin, habe ich mich an dem Abend länger mit ihm unterhalten. << Das war sicher trotzdem interessant."
Ja, Herr Harder. Es war in der Tat interessant. Und amüsant:
Es muss so um 1980 gewesen sein. Das Ganze fand im Restaurant "Berlin" statt, einem deutschen Nobelrestaurant in der Nähe vom Lido. In diesem Restaurant wurden edelste Gerichte zubereitet. Als ich dort hineinkam, saßen fast alle Gäste im Smoking da, zwei oder drei im (hochwertigen) Anzug.
Ein einziger Gast saß dort IN JEANS und speiste Bratwürstchen mit Sauerkraut: Roman Polanski.
Aber ich muss mich Günthers Meinung anschließen:
Nur weil jemand z. B. gute Filme, gute Politik, gute Musik oder sonstwas macht, darf er keine Sonderrechte genießen.
Im Gegenteil: Als öffentliche prominente Person sollte er eine tadellose Vorbildfunktion im besten Sinne abgeben.
Wenn ich in einem vorherigen Kommentar:
"Wenn man jemanden persönlich kennenlernt und ihn über Stunden hautnah beobachten kann, ist die Sicht der Dinge danach oft eine andere."
geschrieben habe, dann meinte ich das bezogen auf die GESAMTE Art von Polanski. Denn er galt ja immer auch als sehr unnahbar, jähzornig, arrogant usw..
Was die Verführung/den Missbrauch von Minderjährigen angeht, gibt es nichts wegzudiskutieren.
Wollte dies nur kurz klarstellen, hatte mich da vielleicht ungeschickt ausgedrückt.
2. Juni 2013 um 15:23
„… meinte ich das bezogen auf die GESAMTE Art von Polanski. Denn er galt ja immer auch als sehr unnahbar, jähzornig, arrogant usw.. Was die Verführung/den Missbrauch von Minderjährigen angeht, gibt es nichts wegzudiskutieren. Wollte dies nur kurz klarstellen, hatte mich da vielleicht ungeschickt ausgedrückt.“
OK, das hatte ich in der Tat falsch verstanden.
2. Juni 2013 um 16:16
@ Günther
Daher empfand ich Ihre Empörung auch durchaus gerechtfertigt.
Werde beim nächsten Mal aufmerksamer und verständlicher formulieren….
2. Juni 2013 um 20:53
Hallo Bernd,
hier mal eine andere Einschätzung der Symbolik:
http://gawker.com/after-earth-is-just-a-shitty-movie-not-scientology-pro-510569401
2. Juni 2013 um 20:57
Was IMHO wirklich absurd ist, sind die ständigen „wenn-dann“-Vergleiche. Wenn man diese Kiste konsequent leeren würde, käme man irgendwann an Hitler vorbei und ich bin mir nicht sicher, ob in der Antike schluss wäre.
Eine erfrischende Ausnahme wäre es ja, mal konsequent beim Thema zu bleiben.
Ich will hier jetzt nicht den großen Belehrer spielen, ich wollte es nur mal gesagt haben. Schließlich kann ja jeder machen was er will.
@Thema:
Bei mir hat das jetzt leider ein kleinen Streisand-Effekt ausgelöst. Jetzt muss ich als Scify-Fan den Film nicht nur aus diesem Grund anschauen, sondern auch um danach über Sprache und Symbolik mitreden zu können.
Die Situation die dadurch ensteht ist ein bisschen paradox. Denn das den Film möglichst viele Leute schauen sollten, um möglichst vielen Leuten genau davon abzuraten, lässt mich meine Stirn runzeln.
2. Juni 2013 um 20:58
@paraphen:
Tja, wenn’s nicht vieldeutig wäre, wäre es ja kein Symbolik.
Hier zwei der „Pro-Scientology“-Interpreten:
http://tonyortega.org/2013/05/31/is-after-earth-will-smiths-scientology-coming-out-party/
http://www.hollywoodreporter.com/news/a-scientologist-reviews-earth-guest-561310
Besonders der Vulkan wird oft hervorgehoben.
Schließlich hat Xenu die Überbevölkerung dadurch gelöst, indem er Menschen in Vulkane geschmissen hat. Deren Seelen haben sich irgendwie an uns geheftet und nur Scientology kann uns davon durch Auditing befreien oder was weiß ich.
3. Juni 2013 um 19:46
Also Herr Harder, bitte. Das mag ja ein schlechter Film sein. Und ich halte Scientology für gefährlich. Trotzdem finde ich das mit dem Bild des Vulkans ein bißchen weit hergeholt. Erinnert mich an den Artikel über Pareidolie.
Was ich viel interessanter finde ist folgendes: erster Handlungsort der „Enterprise“-Crew im neuesten Star Trek-Film ist Nibiru.
Das sich da noch kein Esoteriker zu Wort gemeldet hat, erstaunt dann doch.
3. Juni 2013 um 19:50
@Jan:
Nun ja, ich gebe die Einschätzung in Sachen Vulkan etc. lediglich so wieder.
Zumindest die Kollegen vom Spiegel scheinen indes ebenfalls darauf abzuheben:
http://www.spiegel.de/kultur/kino/debatte-ueber-will-smith-scientology-motive-im-kinofilm-after-earth-a-903474.html
3. Juni 2013 um 20:01
Natürlich, Herr Harder. Die anderen Sachen mögen ja stimmen. Aber das mit dem Berg ist mir zu übertriebene Symbolik.
Und ich bin nicht davon überzeugt davon, daß diesen Film irgendjemand beeinflußen wird, zum Scientologen zu werden.
Das hat weder mit „Battlefield Earth“ noch „Mission Impossible 2“ geklappt. Denn wie in einer (zugegeben humoristischen) Infografik dargestellt wurde, gehen 98% der Kinobesucher erstmal auf die Toilette und nur 2% reden über den Filminhalt.
3. Juni 2013 um 20:05
@Jan:
Gewiss, ich würde auch nicht soweit gehen wollen, alle Filme, in denen ein Vulkan ausbricht, unter Scientology-Generalverdacht zu stellen.
<< Und ich bin nicht davon überzeugt davon, daß diesen Film irgendjemand beeinflußen wird, zum Scientologen zu werden. << Das bin ich auch nicht. Mir persönlich - auch wenn "Randifan" dies "absurd" findet - geht es eher darum, an der Kinokasse ein Zeichen an jene "Stars" zu setzen, die offenbar meinen, von Scientology-Techniken enorm profitieren und damit mega-erfolgreich werden zu können, wie es dort meines Wissens nach auch versprochen wird.
3. Juni 2013 um 20:10
Da stimme ich vollkommen mit ihnen überein Herr Harder.
Nur das Publikum wird das von ganz alleine rausfinden. Die erste „Besucherriege“ wird – vorausgesetzt der Film ist wirklich keine spannende Unterhaltung – den Film so in der Bekanntschaft verreißen, daß erledigt sich von selbst.
Marketing ist eine tolle Sache. Vor allem das Empfehlungsmarkteing unter Freunden. Kennen wir ja – leider – unter anderen Vorzeichen von den Homöopathie“freunden“.
3. Juni 2013 um 22:13
@ Jan W.
„Marketing ist eine tolle Sache! Vor allem das Empfehlungsmarkteing unter Freunden.“
Ohh ja, da rutschen unzählige Menschen auf Empfehlungen von „Freunden“ in Versicherungsverträge, die sie aufs Letzte ruinieren.
3. Juni 2013 um 23:03
Was ich so mitbekommen habe waren all diese Sientology „Werbefilme“ wie Battlefield Earth und co. Auch ohne diesen Background misserabel und floppten durch die Bank. Fanatische Weltanschauungen sind wohl doch schlechte Grundlagen für Drehbücher!
4. Juni 2013 um 13:23
„Fear is not real. It is a product of thoughts you create“ (dt.: „Furcht ist nicht real. Sie ist ein Produkt deiner Gedanken.“)
„Be present in the moment.“ (dt.: „Sei im Hier und Jetzt präsent.“)
Also, meiner Meinung nach sind beide Aussagen korrekt und wichtig. Wenn dies Scientology ist spricht das in meinen Augen eher für Scientology, als dagegen!
4. Juni 2013 um 13:29
@Qwert:
Wenn dies Scientology ist, dann bewegt sich das Ganze auf dem Niveau der „Klugen Hausfrau“ bzw. von Kalendersprüchen – und dafür ist die Mitgliedschaft in dem Verein eindeutig zu teuer.
B.t.w.: Was bekommen Sie eigentlich dafür, hier regelmäßig solche Simpeleien a la „Hauptsache irgendwas dagegen gesagt“ zu platzieren?
4. Juni 2013 um 16:16
Es hat etwas gedauert, aber da ist er ja ;-)
Zum ersten Spruch: Die Furcht ist real, auch wenn sie ein Produkt der Gedanken ist (jedenfalls so real, wie die Gedanken); sie kann vielleicht irrational sein.
4. Juni 2013 um 17:35
Die Szene mit dem Vulkan sagt nicht viel aus, da Filmemacher zu allen möglichen greifen, George Lucas kopierte eine Szene aus dem NS-Progandafilm „Triumph des Willens“ für seinen Film Star Wars, ohne den Verdacht zu erregen, mit dieser Ideologie zu sympathisieren.
Selbst eine außeridische Figur in einem anderen Star Wars Film, die als Karikatur eines gierigen Juden ausgelegt werden kann, schadet ihm nicht.
http://www.cracked.com/blog/the-5-types-jewish-characters-in-sci-fi-movies/
Tom Cruise ist wohl entgangen, wie sein letzter Film “Oblivion” überhaupt gedeutet wurde. Ihm scheint seine Gage wichtiger zu sein, dem Publikum ist wichtiger, ob „After earth“ ein guter Film ist.
16. Juni 2013 um 07:48
Was noch schlimmer ist: ESA macht indirekt Werbung für den Film und damit auch indirekt für Scientology-Prinzipien, die ja im Film ziemlich eindeutig transporiert werden. Dazu läuft ein Wettbewerb:
http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Entdecken_Sie_After_Earth_mit_uns
ESA – das sind wirklich die, die eigentlich mit der wissenschaftlichen Erforschung des Weltraums zu tun haben (oder hatten?). Ich falle fast vom Glauben ab.
Von daher fragt sich, ob der Beitrag von Jaden S. eher Werbung für NASA ist, oder umgekehrt …
16. Juni 2013 um 08:58
Ach, da hatte ich einen Link vergessen (J. Smith / NASA):
http://usatoday30.usatoday.com/video/jaden-smith-of-after-earth-on-nasa-satellites/2424184837001
17. Juni 2013 um 23:25
@Anonymous
Diese Werbung ist aber letztlich eine „Rückkopplung“…wenn Sie dafür „Werbung“ machen, dann fällt es positiv auf sie zurück…man nennt das im „Fachjargon“ „Rückgekoppelte Werbung“…Spaß…keine Ahnung, ob es dafür ein Begriff gibt ;-)
2. August 2013 um 16:08
Also ich habe grundsätzlich nichts gegen Filme, die von Scientology gemacht wurden. Was mich vielmehr nervt ist die Werbung dafür darin. Aber die Medien beeinflussen einen nur so sehr, wie man es selbst zulässt.
2. August 2013 um 17:04
@ Boris Schneider
Auch ´ne Einstellung. Ich bin da aber völlig anderer Meinung…
2. März 2014 um 21:45
Die schauspielerischen Leistungen eines Will Smith sind aus meiner Sicht sowieso weit zu hoch bezahlt.
28. April 2014 um 13:01
Auch ich boykottiere Filme mit Scientologen.
Die Typen, allen voran Will Smith, sind Psychopathen und Leute, die lebensunfähig sind.