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Nase frei – Zauberei

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Zwei Bewerber weniger und insgesamt eine durchwachsene Performance: Das ist das Fazit vom Tag 2 beim Hellseher-Casting im RTL-Magazin „Punkt 12„.  

Kandidat Reiner wurde von der Jury nach Hause geschickt. Freiwillig packte dagegen Seherin Vera ihre Koffer, „weil ich merk, ich stoße komplett an meine Grenzen.“ Was war passiert? Vera hatte bei einer Testperson  Beziehungsprobleme diagnostiziert – und lag damit komplett daneben.

Rhein-Ruhr-Regionalgruppenleiter Klaus Schmeh, der als „professioneller Skeptiker“ in der Jury sitzt,  fasst seine Einrücke so zusammen:

Das war ja ein gigantischer Erfolg: Der Schamane Ruja Kalinanga hat es also tatsächlich geschafft, einem verschnupften Probanden die Nase frei zu bekommen. Und das war laut meiner Mit-Jurorin Lilo von Kiesenwetter sogar das Beste, was es an diesem Tag zu sehen gab. Ich habe direkt nach der Aktion eine Ärztin angerufen. Die hat gesagt: Wenn man entspannt, geht die Atemfrequenz zurück und man spürt eine verstopfte Nase nicht mehr so sehr. Leider hat RTL diese profane Erklärung nicht gesendet, aber meine skeptische Anmerkung kam ja auch so rüber. Ruja Kalinanga behauptet übrigens, dass er bei seiner Arbeit manchmal so viel Energie versprüht, dass die Sicherungen rausfliegen und die Elektronik anfängt zu spinnen. Davon habe ich an den fünf Tagen allerdings nichts gesehen. Das Fernsehteam konnte seine Ausrüstung anschließend unversehrt wieder nach Hause nehmen.

Als erster Teilnehmer musste heute Reiner Nießen die Segel strecken, nachdem er von der Jury (inklusive mir) rausgewählt wurde. Er hat sich leider nicht besonders geschickt angestellt, wodurch er schnell den Zorn seiner Mitkandidaten auf sich zog. Meinen Respekt hat er trotzdem verdient, da er anschließend seinen Fehler zugegeben und sich als fairer Verlierer präsentiert hat. Auch für meine Skeptiker-Argumente war er durchaus zugänglich. Als zweite strich Vera die Segel. Sie ging freiwillig. Für mich war sie eindeutig die unauffälligste Kandidatin. Schon ihr Auftritt in der Vorstellungsrunde war zum Gähnen. Einerseits ist es mir als Skeptiker zwar recht, wenn sich Esoteriker unauffällig verhalten, aber aus Sicht von jemandem, der viel mit Marketing zu tun hat, fand ich ihre Vorstellung einfach nur unprofessionell.

Übrigens gab es keine klaren Kriterien, nach denen wir Jury-Mitglieder jeden Tag einen Kandidaten rausschmeißen sollten. Wenn man das nachvollziehbare Vorführen paranormaler Phänomene als Kriterium genommen hätte, hätten eigentlich alle am ersten Tag abreisen müssen.

Morgen geht’s weiter, im TV und an dieser Stelle.

Autor: Inge Hüsgen

Redaktionsleiterin Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und kritisches Denken

3 Kommentare

  1. Wie beurteilen Sie denn selbst, Ihre mit Jurorin Lilo Kiesenwetter?
    Diese ist doch ebenfalls schon mal von einem Skeptiker entlarvt worden, vor laufender Kamara?
    Von Karten legen, Magie usw. hat Frau Kiesenwetter ja überhaupt keine Ahnung! Naja und Ihre Hellseherei ist ja wohl eher das Ergebnis von Ihrer Psychologie, weil ohne Vorgabe und Fragen bekommt die Dame ja keine Aussage zustande. Ihre Preise von 260,00 sind ja wohl auch mehr wie nicht angebracht.

  2. @Woodi: „Wahrsagen“ ist *immer* das Ergebnis von Psychologie – im günstigsten Fall. Es gibt keine „echten“ Hellseher oder Wahrsager:

    http://www.gwup.org/infos/themen-nach-gebiet/78-wahrsager?catid=93%3AWahrsager

  3. Warum sagt sie der Menschheit nichts Wichtiges?
    Soll sich ein Jeder informieren bei „Seherin vom Rhein“, dann kann er nachlesen,mit welchen Dämlichkeiten sich die Person abgibt.
    Pelze, Perlen, Essen,Trinken, Reisen, der Mittelpunkt bei Promis,nach deren Gegenwart sie sich pausenlos sehnt. Wichtigtuerei überall. Banales; nirgends „Tiefgang“. Wertloses „Geplätscher“.

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