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Neu in der Homöopedia: Das Homöopathie-Dossier des rbb

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Der neueste Eintrag in der Homöopedia befasst sich mit einem sogenannten „Dossier“, das der rbb als Begleitmaterial zu der Sendung „Die Wahrheit über … Homöopathie“ erstellt hat:

Begleitend zur Sendung hat der rbb eine Webseite mit Erläuterungen und weiterführenden Informationen, „Dossier“ genannt, ins Netz gestellt, deren Inhalt nahezu durchgehend einseitig, unvollständig, irreführend oder schlicht falsch ist.

Insbesondere die verzerrte oder gleich ganz falsche und sogar ins Verschwörungstheoretische changierende Darstellung der Gesetzes- und der Studienlage darf sich eine ÖRR einfach nicht erlauben, von der journalistischen Schlechtleistung ganz abgesehen. Zu dieser Seite haben wir einen gewohnt gründlichen Faktencheck veröffentlicht. Ein Brief an den Sender wird folgen.

Zum Weiterlesen:

  • Homöopedia: Fernsehbeiträge zur Homöopathie – Die Webseite des rbb
  • Mal wieder „die Wahrheit“ über Homöopathie – diesmal im rbb, GWUP-Blog am 22. Mai 2020
  • Homöopathie-Weiterbildung wird nicht mehr anerkannt, sr am 8. Oktober 2020
  • Saar-Ärztekammer streicht Homöopathie aus der Weiterbildungsordnung, Saarbrücker Zeitung am 7. Oktober 2020
  • Lehre, Überzeugung, Evidenz: Homöopathie-Vortrag von Norbert Aust in Baden-Baden, GWUP-Blog am 7. Oktober 2020

7 Kommentare

  1. Angesichts des Inhaltes von Film und Dossier und angesichts der Tatsache, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender mit all seinen Verpflichtungen (mit denen die Existenz der ör Sender immer begründet wird) hinter diesen „Beiträgen“ steht, zögere ich nicht, das Ganze als „Epic Fail“ zu bezeichnen, als größte vorstellbare Schräglage bei einem Medienbeitrag zur Homöopathie.

    Diese Leistung des rbb geht weit über das hinaus, was uns seit Jahren auch in Zeiten sich verbreitender Informationen zur Homöopathie gelegentlich serviert wird. Der rbb-Beitrag zeichnet die Propaganda-Agenda der Homöopathieszene säuberlich nach – und macht sie sich, wie die Intensität der Darstellung und die Moderation zeigen, zu eigen.

    Die Schnipsel an kritischen Stimmen sind so offensichtlich als reines Vollständigkeits-Alibi eingebaut, dass es wehtut. Zumal diese gleich mehrmals als „interessengeleiteter Lobbyismus“ diskreditiert und schlanker Hand vom Tisch gewischt werden. Unter anderem von dem notorisch nicht interessengeleiteten Prof. Harald Walach, bei dem ich mich stets aufs neue frage, wie man den selbst bei größter Schwurbelaffinität noch als Testimonial präsentieren kann.

    In der Summe: Klare Tendenzberichterstattung. Und das ist noch zurückhaltend ausgedrückt. Unfassbar.

    Das INH hat auf seiner Webseite einen Schriftverkehr – der in einer Programmbeschwerde beim rbb endet – eines Followers dokumentiert. Sehr lesenswert. Man darf mehr als gespannt auf die noch folgende Komplettanalyse selbst durch das Homöopedia-Team sein.

    https://netzwerk-homoeopathie.info/eine-reise-in-die-vergangenheit-beim-rbb-und-eine-kritische-antwort/

  2. Ich habe die Sendung nicht gesehen. Wenn sie allerdings vom DZVhÄ gelobt und als Beispiel guten Journalismus hervorgehoben wird, dann löst das bei mir spontan nur eine Reaktion aus: Daumen senken!

    Gegenüber den stark voreingenommenen und durchweg sarkastisch kommentierenden Beiträgen des SWR und des NDR hebt sich der des rbb (Regie: Angelika Wörthmüller) wohltuend ab durch seine Sorgfalt bei der Recherche und sein Bemühen um Objektivität in jeder Passage. – So geht fundierte Information zu einem umstrittenen Thema. So wünscht man sich, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender seine Verpflichtung zu neutraler und ausgewogener Information erfüllt.

    https://www.dzvhae.de/es-gibt-auch-guten-journalismus/

  3. @ Udo Endruscheit:

    Bitte nicht den Walach angreifen, der ist argumentativ so schlecht, daß es schon wieder lustig ist. – In Ordnung, mit Sarkasmus kommt man hier eigentlich auch nicht weiter, aber anders ist das ja nicht zu ertragen.

    Der rbb ist wirklich vollkommen kritikresistent – einfach nur peinlich. Und die Antwort des Senders auf die Kritik ist nicht nur dünn, sondern so überheblich, daß einem übel davon werden kann.

    Aber es war ja zu erwarten, daß es angesichts einer derartigen redaktionellen Fehlleistung nicht mit einer kritischen Selbstreflektion im Nachhinein kommen würde. Denn wer gibt schon gerne zu, daß seine eigene Reportage für die Tonne ist?

  4. @ borstel:

    Walachs neueste Erkenntnisse: Grippeimpfung und Coronamaßnahmen sind an den Coronatoten schuld.

    https://zenodo.org/record/4067724#.X32dOO3gpPZ

    Immerhin ist es diesmal nicht der Mangel an Omega-3-Fettsäuren.

  5. @ Joseph Kuhn:

    Warum Walach auch immer mit einem Medizinphysiker zusammen eine Statistik macht. Wenn ich gemein wäre, dann würde ich ja nicht das von Walach angeschuldigte Aluminium im Impfstoff anschuldigen, sondern meine Interpretation wäre ja:

    Die Influenzaimpfung ist so gut, daß die Menschen die Grippewelle (die ja im März ihrem Ende zustrebt), überlebt haben – um dann blöderweise an Corona zu sterben. Schlußfolgerung: Wir benötigen eine COVID-Impfung, die mindestens genauso gut ist …

  6. Das ist doch eine Scheinkorrelation!?

    Es lassen sich doch meist die Risikogruppen gegen Grippe impfen und diese sind auch die Risikogruppen vor Covid, also überschneiden sich diese Gruppen deutlich, da ist es nicht verwunderlich, daß man da eine Korrelation – wie auch immer geartet – finden kann, wenn man will.

  7. „Offener Brief des INH an die Wissenschaftsredaktion von rbb Fernsehen – zum Dossier „Wahrheit über … Homöopathie““:

    https://netzwerk-homoeopathie.info/offener-brief-des-inh-an-die-wissenschaftsredaktion-von-rbb-fernsehen-zum-dossier-wahrheit-ueber-homoeopathie/

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