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„Aufklärung jetzt“ von Steven Pinker im Freigeist-Podcast: Wie die Vernunft gedeihen kann

| 15 Kommentare

Im Skeptiker 4/2019 empfahl Holger von Rybinski das Buch

Aufklärung jetzt – Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt

von Steven Pinker:

Es hat in den letzten Jahren sicher wenige populärwissenschaftliche 700-Seiten-Werke gegeben, die so klar strukturiert und gut lesbar sind, dass man bedauert, wenn das Buch zu Ende ist […] Pinker zerpflückt Argumente von Wissenschaftsgegnern und naiven Gläubigen […]

Pinker zeigt, dass die Aufklärung auch nach 200 Jahren noch nicht überall in der Gesellschaft angekommen ist. Aktuell gibt es zahlreiche Gegenbewegungen, die wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren, beispielsweise Impfgegner oder Leugner des menschengemachten Klimawandels […]

Pinker führt in seinem Buch eine immense Anzahl von Argumenten dafür auf, warum an der Aufklärung kein Weg vorbei führt, wenn wir die großen Probleme der Menschheit angehen.

Im aktuellen Freigeist-Podcast stellt Helmut Fink ein Kapitel aus „Aufklärung jetzt“ vor.

Der säkulare Humanismus vertraut traditionell auf Rationalität. Doch wie können wir auf die menschliche Vernunft setzen, wenn Irrationalität doch eine so große Rolle spielt und viele Standpunkte gegen neue Fakten und Argumente immun zu sein scheinen? Ist die Vernunft wirklich ein Wesenszug des Menschen oder nur ein fernes Ideal?

Helmut Fink stellt hier ein Kapitel aus Steven Pinkers Buch „Aufklärung jetzt“ vor, dessen philosophische Gedanken und neue Erkenntnisse zum Thema Anlass zur Hoffnung geben.

Denn Vernunft ist zwar eine begrenzte Fähigkeit, aber es gibt Bedingungen, unter denen sie nachweislich gedeiht und das Aufklärungsversprechen einlösen kann.

Zum Weiterlesen:

  • Steven Pinker: „Aufklärung jetzt“ – Eine gnadenlos zuversichtliche Weltsicht, Deutschlandfunk Kultur am 26. September 2018
  • „Aufklärung jetzt“: Sorge dich nicht, forsche, Zeit-Online am 19. September 2018
  • Steven Pinker: Aufklärung macht die Menschen freier, GWUP-News am 31. August 2019

15 Kommentare

  1. Steven Pinker, der Kapitalismus-Propagandist – zum Beispiel in der Neuen Zürcher Zeitung:

    Steven Pinker: „Es war Friedrich August von Hayek [einer der „Väter“ des „Neoliberalismus“], der hier ein starkes Argument formulierte: Auch wenn die Individuen nicht besonders intelligent sind, können unglaublich intelligente Dinge entstehen, die kein Superintellekt sich jemals hätte ausdenken können.“

    NZZ: „Zum Beispiel?“

    Steven Pinker: „Zum Beispiel die Marktwirtschaft …“

    https://www.nzz.ch/feuilleton/steven-pinker-die-toilette-war-eine-grossartige-erfindung-ld.1436540

    Ist das die „Aufklärung“, die die GWUP betreibt?

  2. @Ulrich Winkler:

    Ist das die „Aufklärung“, die die GWUP betreibt?

    Ein Buchhinweis ist weder „Aufklärung“ noch „die Aufklärung, die die GWUP betreibt“ noch sonstwas – sondern ein Buchhinweis.

    Und in diesem Buch geht es weder um „die Marktwirtschaft“ noch um „den Neoliberalismus“ noch um „den Kapitalismus“ – sondern um „Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt“.

    Es gibt in der GWUP Mitglieder vermutlich von der Linkspartei bis zur FDP – wenn einer davon ein Buch zum Thema „Aufklärung“ schreiben würde, wäre weder die Parteizugehörigkeit noch irgendeine persönliche Präferenz pro oder contra „Marktwirtschaft“ ein Ausschlusskriterium, um auf das Buch hinzuweisen.

  3. @Ulrich: Hallo Ulrich, das ist doch eine super Gelegenheit sich mal mit dem Begriff des Kapitalismus näher zu beschäftigen und seine fragwürdigen Vorurteile und sein Misstrauen gegenüber der Marktwirtschaft, die man sich sonstwie aufgebaut hat, zu hinterfragen.

    Vielleicht schaffst du es dann eine differenziertere Haltung einzunehmen als „Ihhh, er hat von Hayek genannt. Das darf nicht sein! Ich bekomme Herzklopfen!“.

    Karl Kloos

  4. Tönnies hat den Kapitalismus in anschaulicher Form auf den Begriff gebracht: Ausbeutung von Tieren, Bauern und Arbeitskräften um des Profits willen, ohne Rücksicht auf die Folgen.

    Das Coronavirus spielt nun eine aufklärende Rolle, weil es die Politik nicht gemacht hat. Steht bestimmt bei Steven Pinker auch irgendwo.

  5. @Joseph: Aha, und weil ein Betrieb irgendwelche Probleme hat, dann ist plötzlich der „Kapitalismus“ schuld. Einfacher kann man es sich mit Ideologiekritik auch nicht machen. Nichts als Geschwafel, und bloß nichts fundiertes.

  6. @alle:

    Lassen wir jetzt bitte mal gut sein, ansonsten müsste ich künftig noch stärker darauf achten, völlig themenfremde Ausgangs-Postings gleich zu löschen.

  7. Hallo Bernd,

    die Diskussion entgleist zwar in ein Randthema, aber das Ausgangsposting, war ja nicht themenfremd. Hier wird Steven Pinkers Anspruch auf eine aufklärerische Rolle in Zweifel gezogen, weil er sich positiv über die Marktwirtschaft äußert. Dabei wird auf ideologische Weise angenommen, dass die Marktwirtschaft im Grundsatz etwas schlechtes wäre. Hierfür werden keine Argumente gebraucht und ich möchte anzeigen, dass Ulrich und Joseph ideologischen Vorstellungen der Marktwirtschaft auf den Leim gegangen sind.

    Karl Kloos

  8. @Karl Kloos:

    Meinetwegen, aber kann man das nicht machen, ohne dem anderen „Geschwafel“ vorzuwerfen?

    Ich bin jetzt übrigens den ganzen Tag unterwegs und werde bis heute Abend leider nichts mehr freischalten können.

  9. Leider gibt es das Pinker-Buch nicht als deutsches Hörbuch.

    Was den Kaptialismus angeht, empfehle ich als kleinen Happen:

    Ulrike Herrmann: „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung – Die Krise der heutigen Ökonomie oder Was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können“

  10. @ Karl Kloos:

    Ich habe den Begriff Marktwirtschaft gar nicht benutzt. Kapitalismus und Marktwirtschaft gleichzusetzen, ist in etwa so, wie Homöopathie und Naturheilkunde gleichzusetzen.

    Wenn über den Kapitalismus nicht kritisch gesprochen werden darf, dann tut Aufklärung über das Tabu not. Vielleicht sieht es Steven Pinker als Vertreter eines „säkularen Humanismus“ ja auch so? Ich habe nichts von ihm gelesen.

  11. @Joseph Kuhn:

    Dass du den Begriff des Kapitalismus nicht definierst oder nicht schreibst, was du damit weißt, zeigt, dass du einer ideologischen Denke unterliegst, die sich nicht kritisieren lassen will. Was meinst du nun mit Kapitalismus?

    Du siehst dich als großen Kritiker, weißt aber anscheinend gar nicht so richtig, was du kritisieren willst. Du gehst einfach ganz selbstverständlich davon aus, dass jeder weiß, was „Kapitalismus“ ist. Genauso wie manche Leute ganz selbstverständlich davon ausgegen, wenn sie von „die da oben“, „Umvolkung“, „Finanzkapital“ oder „Neoliberalismus“ reden. Deswegen ist es weiterhin richtig, Beiträge wie deine als Geschwafel zu bezeichnen. Du kannst dich hier nicht als rationalen Kritiker gerieren, wenn du nicht erklärst was du meinst, und wenn du auf kritische Beiträge nicht antwortest. Ich habe dir geschrieben, dass du von Problemen in einem Betrieb auf ein Problem „des Kaptialismus“ schließt und dadurch simple Ideologiekritik betreibst. Darauf bezug genommen hast du nicht.

    Ich weiß nicht, was Steven Pinker über „Kapitalismus“ schreibt, ich habe ihn auch nicht gelesen. Was klar ist, dass du dich als naiver Kapitalismuskritiker getroffen fühlst, sobald ein anscheinend bedeutender Vertreter in der Geschichte der Volkswirtschaftslehre neutral bis positiv rezipiert wird, selbst wenn nicht einmal richtig auf ihn eingegangen wird.

  12. @Karl Kloos:

    Du siehst dich als großen Kritiker,

    Und genau den Eindruck habe ich ich eben nicht.

    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, diese kurze, eher emotionale Nebenbemerkung von Herrn Kuhn zu einem aktuell berührenden Einzel-Ereignis zur „Kapitalismuskritik“ hochzujazzen.

    Diese ganze Diskussion krankt von Beginn an an Fehlinterpretationen, denen seitdem immer wieder neue Unterstellungen folgen.

    Schon der Ausgangsbeitrag von Herrn Winkler war eine völlige Misinterpretation dessen, was Steven Pinker angeblich in diesem Buch schreibt und was er angeblich für die Skeptiker-Szene bedeutet. Das war schon so daneben, dass ich täglich mehr bedauere, auf diesen Blödsinn überhaupt geantwortet zu haben.

    Und jetzt ufert das Ganze immer weiter aus, weswegen ich nochmal sage: Ich möchte das jetzt gerne beenden, da vollkommen sinnfrei.

    Nachtrag: Zumal alle explizit schreiben, dass sie von Pinker „nichts gelesen“ haben. Also verstehe ich Sinn, Zweck und Ziel der Diskussion unter *diesem* Artikel nicht.

  13. Ich habe das Buch gelesen. Es hat ab und an ein paar Längen, aber bei dem Umfang lässt sich das kaum vermeiden. Ein Kauf ist definitiv kein Fehler.

    Pinker ist zweifellos ein großer Denker.

  14. Zitat: Pinker ist zweifellos ein großer Denker.

    Also werde ich keiner seiner Schriften lesen.

  15. Und ich habe das oben von Feodor erwähnte Buch von Ulrike Herrmann „Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung“ gelesen. Übrigens ein kapitalismuskritisches Buch. Der Kauf ist definitiv kein Fehler.

    Bücher, die gemeinhin Geglaubtes mit klugen Argumenten infrage stellen, sind immer gut. Selbst wenn der Autor/die Autorin weltanschaulich woanders steht als man selbst. Man muss ja auch Leuten, die sich für die Aufklärung stark machen, nicht alles glauben.

    Insofern hat die Diskussion vielleicht keinen rechten Sinn, aber mich hat sie angeregt, in Pinkers Buch demnächst zumindest mal reinzublättern.

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